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Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad

Titel: Die Erben der Nacht - Vyrad - Schweikert, U: Erben der Nacht - Vyrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Hof, als Luciano bemerkte, dass Ivy sich entfernte, dicht gefolgt von Seymour. Er lief ihr hinterher und passte sie ab, als sie den Durchgang zum Pump Court durchquerte, mit dem der Bezirk des Inner Temple begann.
    » Ivy, wo willst du hin? Wir gehen noch einmal zu dem Gefängnis, um mehr über unseren Fall herauszubekommen.«
    Ivy wandte sich um. Sie lächelte nicht. » Ja, sicher. Das ist eure Aufgabe.« Sie machte keine Anstalten, ihm zu folgen.
    » Kommst du denn nicht mit?«, drängte Luciano. » Du gehörst doch zu unserer Gruppe.«
    Ivy schüttelte den Kopf. » Ich bin nur eine Unreine, schon vergessen?«
    » Vergessen, nein, aber an so etwas denke ich nicht. Du gehörst zu uns und wir nehmen dich gerne mit.«
    » Das ist sehr nett von dir, Luciano, aber ich habe heute Nacht etwas anderes vor. Ihr könnt gerne Seymour mitnehmen, wenn ihr möchtet.«
    Der Wolf schien von dem Vorschlag nicht besonders angetan. Das konnte selbst Luciano sehen, der nicht behaupten konnte, sich mit der Psyche des Werwolfs auszukennen. Es war klar, dass Ivy den Vorschlag nicht machte, um Luciano und den anderen zu gefallen, sondern weil sie Seymour bei ihrem Vorhaben nicht dabeihaben wollte.
    » Du warst auch gestern fast die ganze Nacht weg«, stellte Luciano fest, » während wir gezwungen waren, all die elend langen juristischen Vorträge und Streitgespräche bei diesem sogenannten Dinner zu ertragen.«
    » Tja, es muss auch Vorteile haben, nur eine Unreine zu sein«, gab Ivy zurück. Luciano zögerte noch immer, bis Ivy ihm einen kleinen Stoß gab.
    » Nun geh zu den anderen zurück und tu, was die Vyrad von dir verlangen. Ihr werdet es auch ohne meine Hilfe schaffen, herauszufinden, welcher Fall gemeint ist. So viele Prozesse mit irischen Widerstandskämpfern und einstürzenden Mauern wird es ja wohl nicht gegeben haben!«
    Die Art, wie sie mit ihm sprach, erinnerte Luciano fast ein wenig an Leo. Es kränkte ihn, aber er sagte nichts. Wenn Ivy lieber ihre eigenen Wege ging, dann war das ihr gutes Recht.
    Er wandte sich ab. Auf halbem Weg drehte er sich noch einmal um. » Kommst du mit uns, Seymour?«
    Zu seiner Überraschung trottete der Wolf hinter ihm her. Luciano bildete sich nicht ein, dass er dies aus Freundschaft tat. Gab es etwa ein Zerwürfnis zwischen Ivy und ihrem Bruder, das ihn beunruhigen sollte? Er versuchte, Seymours Geist zu erreichen, um ihn zu fragen, was los war, doch entweder gelang es ihm nicht, sich verständlich zu machen, oder der Wolf zog es vor, seine unausgesprochenen Fragen zu ignorieren.
    » Können wir nun endlich gehen?«, fragte Karl Philipp unwirsch.
    » Aber ja«, entgegnete Luciano. » Wer konnte schon ahnen, dass ausgerechnet du es so eilig hast, an unserem Auftrag weiterzuarbeiten.«
    Der Dracas brummte nur abfällig. Es war allen klar, dass er nicht deshalb drängte. Er suchte nur nach einem Grund, unfreundlich zu sein. Luciano sah sich nach Clarissa um, konnte sie aber nirgends entdecken.
    » Suchst du deine Liebste?«, fragte Franz Leopold leise.
    » Ja. Hast du gesehen, wo sie hingegangen ist, während ich mit Ivy gesprochen habe?«
    Leo schüttelte den Kopf. » Sie ist gar nicht mit in den Hof gekommen. Sie hat bereits unter der Eingangstür kehrtgemacht.«
    Luciano stöhnte. » Könnt ihr noch einen Augenblick warten? Ich muss sie suchen.«
    Franz Leopold hielt ihn am Arm fest. » Nein, das musst du nicht. Wenn sie beschlossen hat, hierzubleiben, dann solltest du das respektieren. Die anderen Servienten bleiben auch im Temple .«
    » Clarissa ist aber keine Servientin«, brauste Luciano auf.
    Der Dracas zuckte mit den Schultern. » Nenne es, wie du willst. Tatsache ist, dass sie noch über keine der magischen Fähigkeiten verfügt, die wir uns im Laufe der vergangenen Jahre angeeignet haben, und die wir heute Nacht brauchen werden. Dachtest du daran, ihr das Haupttor zu öffnen? Nein? Das bedeutet, sie müsste alleine oder mit Karl Philipp draußen warten– es sei denn, du willst ihr Gesellschaft leisten und uns die Arbeit alleine tun lassen.«
    Wider Willen musste Luciano Leo recht geben. Keine der Möglichkeiten gefiel ihm, und Ivy war dieses Mal auch nicht mit dabei, um bei Clarissa zu bleiben.
    » Na gut«, gab Luciano nach. » So habe ich eine Weile Zeit, um mir zu überlegen, wie ich sie später wieder versöhnlich stimme.« Er unterdrückte einen Seufzer.
    Die Erben folgten zügig den ihnen nun schon vertrauten Straßen nach Clerkenwell. Während Rowena und Mervyn angeregt

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