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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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Raum. Im Eiltempo marschierte er den Flur entlang, als er Schritte näher kommen hörte – viele Schritte. Er schlüpfte ins nächste Büro und stand vor Dr. Michaels, der an seinem Schreibtisch saß und etwas in den Computer eingab. Die Schritte zogen gedämpft außen vorbei. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«, fragte Michaels.
    Carlos täuschte einen schweren brasilianischen Akzent vor. »Entschuldigen Sie. Ich habe mich verirrt. Wo ist denn die Cafeteria?«
    Michaels atmete aus. »Ach so. Da haben Sie sich aber wirklich verirrt. Sie müssen den Flur bis zum Ende entlanggehen, dann links und noch mal links, bis Sie zu einer Treppe kommen. Steigen Sie zwei Etagen nach unten und fragen Sie dann noch einmal. Dort läuft bestimmt irgendjemand herum, der Ihnen den Weg zeigen kann.«
    »Vielen Dank«, stieß Carlos hervor.
    »Sagen Sie, Sie sind ein bisschen blass. Fehlt Ihnen etwas?«
    Draußen polterten eilige Schritte vorbei, untermalt vom Gespräch der Laufenden. »Er ist frei herumgelaufen?«, hörte Carlos jemanden sagen.
    »Ich brauche nur einen Happen zu essen. Hab zu lang gearbeitet.«
    »Das kenne ich. Dann viel Glück.« Michaels erhob sich. »Sagen Sie, ist da draußen irgendwas los?«
    Carlos spähte hinaus und zuckte unschuldig die Achseln.
    Michaels trat zwei Schritte zur Tür hinaus. »Ist da draußen alles in Ordnung?«, rief er.
    Carlos hörte die Antwort. »In Nakamuras Büro läuft ein Affe frei herum.«
    Michaels wurde aktiv. »Die Tür muss sofort abgesperrt werden. Alle bleiben draußen. Ich kümmere mich darum. Lassen Sie sofort Dr. Simons und Dr. Nakamura ausrufen!«
    »Ja, Sir!«
    Michaels wandte sich wieder zu Carlos um. »Sie gehen jetzt besser. Wir haben hier ein Problem.«
    Carlos brauchte den besorgten Blick nicht einmal vorzutäuschen. »Danke. Das mach ich.« Mit schnellem Schritt marschierte er von Nakamuras Büro weg den Flur hinunter.
    Auf dem Flur waren Stimmen und das Geschrei eines Schimpansen zu hören, doch Carlos ging, ohne sich umzudrehen, weiter. Er bog nach links ab, schritt den nächsten Korridor entlang und wandte sich nach rechts.
    Er holte tief Atem und zwang sich, ruhig weiterzugehen, bis er im Atrium anlangte. Nach einem Blick durch die Eingangstür ging er hinaus und schlich sich ungesehen hinter eine seitlich gelegene Baumgruppe. Jordan diskutierte immer noch mit den Demonstranten. »In zwei Minuten kommen meine Leute mit Tränengas«, drohte er und tippte auf sein Sprechfunkgerät. »Wenn Sie sich offiziell beschweren wollen, bitte sehr, aber ich bin berechtigt, gewaltsam gegen Vandalen vorzugehen. Deshalb würde ich Ihnen empfehlen, friedlich abzuziehen.«
    Die Frau mit dem Megafon warf Carlos zwischen den Bäumen einen Blick zu und erhob sich. »Na gut«, sagte sie gelassen. »Wir gehen. Aber das hier können Sie heute Abend alles in den Fernsehnachrichten bewundern. Und wir kommen wieder.« Sie wandte sich zum Gehen, und die anderen folgten ihr. Jordan und Diego sahen zu, wie sie ihre Sachen zusammensuchten. Die Frau drehte sich zur Seite und gab Jordan und Diego ein Zeichen, worauf sich beide zu ihr umwandten.
    »Eines noch«, sagte sie. »Ich weiß nicht, wie Sie bei dem, was Sie hier treiben, nachts noch ruhig schlafen können.« Während sie sprach, schlüpfte Carlos durch die Bäume und mischte sich unter die anderen. Rasch reichte ihm einer der Demonstranten ein Transparent und zwinkerte ihm zu.
    Die Gruppe war schon am Gehen, als sie alle wie angewurzelt stehen blieben. Mitten auf dem Weg stand ein Schimpanse und sah sie höhnisch an. Beklommen machten die Demonstranten Halt. Trotz all ihrer guten Absichten hatte keiner von ihnen je auf so geringe Distanz einem Schimpansen gegenübergestanden. Der Schimpanse hielt einen gefalteten Palmwedel wie ein Megafon in der Hand. Er setzte sich den Trichter an den Mund und quäkte hinein – eine perfekte Nachahmung dessen, was er bei den Demonstranten gesehen hatte.
    Jordan prustete vor Lachen. »Jetzt seht ihr ja, wie eingesperrt unsere Schimpansen sind. Ihr armen Trottel habt euch den falschen Ort für euren Auftritt ausgesucht. Habt ihr überhaupt schon mal einen Schimpansen in freier Wildbahn gesehen?«
    Auf einmal begann der Schimpanse zu zittern. Das Pseudomegafon fiel zu Boden. Sein Arm zitterte immer heftiger, bis der Affe umfiel und sich sein ganzer Körper in rhythmischen Zuckungen wand.
    Der schreckliche Anblick, den der Schimpanse abgab, veranlasste einen der Demonstranten zu einem Schrei. Wie ein Mann

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