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Die Erben der Schöpfung

Die Erben der Schöpfung

Titel: Die Erben der Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Anderson
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stehen und schwenkte die Antenne einmal langsam im Kreis. Sie fluchte leise, nachdem sie durch aufmerksames Lauschen festgestellt hatte, dass das Signal lauter wurde, wenn sie sich um hundertachtzig Grad drehte. Und so kehrten sie um und wurden auf ihrem Marsch flussaufwärts durch ein stetes Lauterwerden des Pieptons belohnt.
    Jeder von ihnen hatte einen kleinen Rucksack dabei, in dem Campingsachen, Essen und alles Nötige untergebracht waren, um den Schimpansen zu sedieren und zu fassen. Ayala hoffte inständig, dass sie den Affen an einem Tag einfangen und rasch zurückkehren könnten, doch hatten sie Vorräte für mehrere Tage dabei, falls sie mehr Zeit brauchten. An der Landestelle hatten sie ein Schlauchboot sowie einige andere, sperrigere Ausrüstungsteile deponiert. Carlos hatte die GPS-Koordinaten der Stelle in seinen Organizer eingegeben und den anderen erklärt, dass Messungen im Regenwald inzwischen auf etwa zwanzig Meter akkurat waren, zumindest seit dem Jahr 2000, als die US-Regierung damit aufgehört hatte, in GPS-Anwendungen für nichtmilitärische Zwecke ein Fehlersignal einzubauen.
    Die drei hatten nun die maximale Signalintensität erreicht und mussten sich in einem Umkreis von hundert Metern von ihrer Quelle befinden. Ayala ging mit der Antenne hin und her und testete verschiedene Ausrichtungen, bis sie das Signal auf ein paar Dutzend infrage kommende Bäume eingegrenzt hatte. Die Quelle befand sich eindeutig im Blätterdach und war vom Waldboden aus nicht zu sehen. Ayala schwenkte die Antenne zu den Baumwipfeln über ihnen und grinste verschlagen. »Da haben Sie Ihren Schimpansen. Und jetzt holen wir ihn uns.«
    »Und wie stellen Sie sich das vor? Sollen wir raufklettern?«, fragte Susan belustigt, während sie die dicken Baumstämme musterte, die fünfzehn Meter weit ohne sichtbare Äste, die man hätte nutzen können, nach oben ragten.
    Carlos zog eine Braue hoch und schloss sich allein durch sein Mienenspiel Susans Frage an.
    Ayala setzte ihren Rucksack ab. »Bloß nicht«, entgegnete sie. »Die Baumstämme wimmeln von Schlangen, Giftpflanzen und giftigen Insekten, von denen ich die Hälfte nicht einmal dann erkennen würde, wenn ich sie trotz ihrer Mimikry wahrnehmen würde. Außerdem stehen die meisten Bäume so dicht, dass man nicht einmal einen Haken hineinschlagen könnte.«
    Sie entnahm ihrem Rucksack eine Armbrust und klappte sie auf, ehe sie ein Metallkreuz herausholte, das an einem langen, dünnen Nylonseil befestigt war. Mit einer geschickten Bewegung schoss sie es mit einem Bolzen senkrecht nach oben, bis es das Blätterdach durchdrang. Der Bolzen fiel schließlich wieder zur Erde, während das Kreuz oben blieb.
    Sie legte die Armbrust beiseite und straffte das Seil, bis es senkrecht aus dem Blätterdach hing. »Nur ein Schuss«, sagte sie mit einem Zwinkern. Sie fasste erneut in ihren Rucksack, holte zwei metallene Fußsteigklemmen heraus, die mit ledernen Schlingengurten verbunden waren, und befestigte sie an ihren Stiefeln. Dann streifte sie Lederhandschuhe über, hängte sich die Antenne um und steckte eine Pfeilpistole in den Gürtel. Schließlich hängte sie die Fußsteigklemmen in das Seil ein und zog sich hoch.
    Mit athletischer Grazie stieg sie immer höher. Eine Hand nach der anderen hangelte sie sich nach oben, und jedes Mal fanden ihre Füße Halt, wenn die Fußsteigklemmen sich um das Seil krallten und sie am Abgleiten hinderten. Mühelos zog sie sich am Seil hinauf, bis sie dreißig Meter über der Erde war. Sie machte eine lange Pause, holte die Antenne hervor und beschrieb einen Bogen mit ihr. Nachdem sie sie wieder verstaut hatte, brachte sie das Seil sachte zum Schwingen.
    Als sie einigen Schwung bekommen hatte, wiegte sie die Hüften, um ihre Geschwindigkeit zu erhöhen, und schon bald schwang sie mit dem Seil hin und her. Während sie mit einer Hand das Seil festhielt, fasste sie nach unten, zog die Füße aus den Schlingen und schlang sie locker um das Seil. Als es nach vorn ausschwang, ließ sie los und flog nach hinten davon.
    Am höchsten Punkt ihres Bogens schlug sie wild aus, um einen der umliegenden Äste zu erwischen. Sowie sie ihn hatte, umklammerte sie ihn mit einem Arm. Einen heiklen Moment lang hing sie reglos daran herab, während sie sich mit dem anderen Arm nach wie vor am Seil festhielt. Sie schwang die Beine nach oben und klammerte sich mit einem Bein um den dicken Ast. Ohne das Seil loszulassen, umfasste sie ihn mit dem anderen Arm und kletterte

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