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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Haus entfernt. Er warf den Enterhaken auf den Mauerfirst und begann, die Mauer hochzuklettern, als er die Hubschrauber hörte.
    •
    Brian Winters sah das Haus, welches sie von den Modellen in Quantico her fast auswendig kannten, in weniger als zweihundert Metern Entfernung. Die Lichter waren aus, aber mittlerweile müssten die Bewohner den Hubschrauber hören. In zwanzig Sekunden würden sie auf dem Dach des Hauses stehen, und in zehn Minuten wäre der übelste Terrorist der Welt dingfest gemacht.
    Als der Hubschrauber über die Mauer flog, wirkte es für Winters einen kurzen Moment lang so, als sähe er durch sein Nachtsichtgerät ein Dreieck in einem Kreis, das über die Mauer verschwand. In diesem Moment aber erfasste eine Windböe den tief fliegenden Hubschrauber und drückte ihn nach unten, sodass der Heckrotor die Mauer streifte. Die Propellerblätter zerbarsten lautstark, der Helikopter geriet sofort ins Trudeln und knallte wenige Augenblicke später unsanft auf den Rasen.
    Winters sprang aus dem Hubschrauber, der am Heck Feuer gefangen hatte, und schrie „Raus“. Unauffällig war die Aktion jetzt sowieso nicht mehr. Seine Männer, weitestgehend unverletzt, sprangen aus dem Hubschrauber und bild eten sofort eine Formation. Die Mission musste weitergehen.
    Auf der anderen Seite der Mauer fluchte Michael Sutter leise, während er sich ein Stück Heckrotor aus dem Oberarm zog. Er setzte seine Schutzbrille ab, packte sie in seinen Rucksack und fing an, in Richtung Westen zu gehen. In fünf Stunden würde der Gebrauchtwagenhändler ein paar Kilometer nordwestlich von hier öffnen und Sutter seinem Zuhause etwas näher bringen.

Barbados
    14. Dezember 2012
13° 03’ 29.18” Nord, 58° 51’ 50.09” West
40 Seemeilen westlich von Barbados
    Daniel Dreyers Wecker klingelte schrill und lautstark. Eigentlich war es sein Handy, das klingelte, aber als Telefon hatte er es die letzten dreieinhalb Wochen nicht benutzt. Er hätte es auch nicht benutzen können. Handyempfang in der Mitte des Atlantiks ist nicht existent.
    Dreyer begann, noch im Liegen die Taschenlampe zu suchen, die sich irgendwo bei seinem Kopfkissen befinden sollte. Er fand sie schnell. Mit einem festen Druck auf den großen gummierten Knopf der schweren Lampe hellte sich der Raum deutlich auf – in dunklem Rot. Gute Seemannschaft, wusste Dreyer, rotes Licht für die Nacht, damit sich die Augen nicht so sehr an das Licht gewöhnen und man auf dem nachtschwarzen Meer mehr erkennen kann. So, wie es sich gehört.
    Er stand auf und ging hinüber zu dem Kartentisch, der nicht rot beleuchtet wurde . Weniger gute Seemannschaft war das Nicht-Mitführen einer Ersatzbirne für die ebenfalls rote Kartentischbeleuchtung, die eigentlich brennen sollte. Eigentlich hatte er jedes Teil zumindest doppelt eingepackt, aber vor zehn Tagen, etwa auf der Hälfte der Route, in einem wunderbaren Passatwind und mit für sein kleines Boot beachtlichen neun Knoten Fahrt, brannte die Birne durch.
    Dreyer schaltete die Instrumente und das Radar ein. Zu dem Rot der Taschenlampe mischte sich eine Mixtur aus dem grünlich-weißen Leuchten der Instrumente, allesamt in Dreyers Alter, aber offenbar langlebiger als die rote Glühbirne. Er schaltete die Taschenlampe wieder aus – schließlich war er auch schon beim dritten Satz Batterien dafür, dank der defekten Lampe. Und dem Problem mit der Qualle im Ansaugrohr des Dieselmotors einen Tag nach Verlassen von Puerto de Tazacorte auf La Palma – während dem Aus- und Einbau der Wasserkühlung war ein Satz Batterien leer geworden.
    Das Radar fing an, etwas anzuzeigen – natürlich noch nichts Sinnvolles. Das GPS veranschlagte die Ankunftszeit in Bridgetown, Barbados sieben Stunden von jetzt. Natürlich aber nur dann, wenn er weiterhin direkt darauf zusteuern würde. Das würde ihn aber in etwa fünf, vielleicht fünfeinhalb Stunden an den malerischen Klippen auf der Ostseite der Insel zerschellen lassen.
    Dreyer nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlfach und trank die Hälfte aus, während er die vier Stufen des Niedergangs nach oben ins Cockpit ging. Dre ißig Seemeilen, etwas über fünfzig Kilometer noch bis Barbados, berechnete er, während er das Fernglas aus der Tasche am Niedergangsschott nahm. Vielleicht würde man ja schon etwas sehen können, hoffte er, und richtete den Feldstecher nach Westen.
    Nichts.
    Absolut gar nichts.
    Nur Wasser.
    Er blickte noch einmal rundum, sah immer noch nichts. Bei seinem Start hatte er oft

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