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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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mit seinem Kopf, die Andrew, den Mann mit der Uzi, dazu veranlasste, die Waffe fester an Sutters Kopf zu drücken. Sutter drehte sich in die Richtung, in die der Mann ihn schob – zurück zur Tür, nach draußen, zu seiner Exekution. Aber während des ersten halben Schrittes drehte er sich blitzschnell um hundertachtzig Grad. Er rammte die Fingerknöchel seiner rechten Hand gegen Andrews Luftröhre, während er mit der linken die Uzi griff und durchlud. Amateure.
    Montague war davon sichtlich unbeeindruckt, er starrte ihn nur kurz an und ließ einen schrillen Pfiff verlauten, der dazu führte, dass aus einer Tür rechts hinter ihm zwei weitere Lakaien stürmten, Uzis im Anschlag. Sie kamen keine zwei Schritte in den Raum, bis sie tot umfielen, die Wand hinter ihnen voller Blut und Einschusslöcher. Sutter hasste Uzis – so unpräzise, so schmutzig.
    „Was willst du?“, fragte Montague.
    „Ein Haus. Habe ich doch gesagt.“
    „Und ich soll dir ein Haus geben, weil du sonst alle meine Männer umbringst?“
    „Ich habe kein Interesse daran, deine Männer umzubringen. Ich will mich hier zur Ruhe setzen. Und dafür brauche ich ein Haus.“
    „Nochmal: Ich geb‘ dir kein Haus, nur damit du nicht meine Männer umbringst.“
    „ Siehst du – es geht doch. Du hast offenbar ein Haus für mich, und jetzt verhandeln wir über den Preis. Ich würde gerne meine Dienste anbieten – natürlich nur gelegentlich, ich bin ja im Ruhestand.“
    „Und was denkst du, kannst du für mich tun?“
    „Hast du das immer noch nicht verstanden?“, sagte Sutter mit übertriebener Ir onie und deutete auf die drei Leichen.
    25. August 2013
18° 05’ 47.28” Nord, 77° 58’ 31.48” West
Romeo Montagues Strandvilla, New Hope, Jamaica
    In den letzten Tagen hatte Sutter verstand en, warum reiche Leute mit attraktiven Frauen eigentlich immer einen Pool hatten. Und es war nicht nur deswegen, weil es schön war, Debbie in ihrem knappen roten Bikini dabei zuzusehen, wie sie von der kleinen Plattform elegant ins Wasser sprang. Er lehnte mit dem Rücken an der Wand, seine Arme hinter sich auf dem Beckenrand und genoss, als plötzlich ein Handy klingelte. Nein, nicht ein Handy, das Handy.
    Er streckte seine Arme unter Wasser, ergriff Debbies Schultern und zog sie nach oben. „Was denn?“ fragte sie , etwas enttäuscht.
    „Ne, ne, war großartig“, sagte er, „aber das Gespräch muss ich annehmen.“
    Debbie konnte das nicht so ganz nachvollziehen und beschwerte sich: „Du bist trotzdem als nächstes dran!“
    Sutter stemmte sich mit Schwung aus dem Wasser und landete in der Hocke, stand auf und nahm mit tropfenden Händen das alte Telefon. Er hatte nie viel Wert auf Kontakte gelegt, er hatte nur seine Arbeit gemacht. Mit einer Au snahme: Vor zwei Jahren hatte er eine junge Frau rekrutiert, eine zarte, rehhafte, wunderschöne Frau, die ihn gefragt hatte, ob der Job nicht gefährlich sei. Und er hatte ihr versprochen, dass er für sie da wäre, wenn es jemals gefährlich werden würde, und ihr diese Nummer gegeben, die Nummer eines Wegwerftelefons, das er für dreißig Dollar in einem kleinen Supermarkt neben dem Restaurant gekauft hatte, in dem er sie von den Vorzügen der Arbeit für die Regierung überzeugt hatte. Nicht einmal er selbst kannte die Nummer, er hatte den Aufkleber abgerissen und ihn ihr gegeben.
    Er hatte das Telefon auch nur behalten, weil er bei dem Mädchen das Gefühl gehabt hatte, dass sie nicht die Richtige für den Job wäre – sie war viel zu emotional. Aber sein Chef hatte darauf bestanden, und er hatte nicht damit gerechnet, dass sie länger als ein paar Monate durchhielt, und vor allem hatte er nicht gedacht, dass irgendwer so verantwortungslos wäre, sie in eine wirklich gefährliche Situation zu schicken. Aber Sutter war ein Mann, der zu seinem Wort stand, und deswegen hatte er das Handy immer noch, immer in der Nähe, immer voll geladen.
    Mein Gott, fiel es Sutter auf, man könnte das Mädchen fast als Freund bezeichnen – Ruhestand, so beschloss er, war großartig. Nicht nur hatte er seit vier Tagen niemanden umgebracht, nein, er hatte sogar ein Sexualleben, was auch „normale“ Menschen als „normal“ bezeichnen würden. Und jetzt hatte er auch noch Freunde – Freunde mit Problemen zwar, aber Freunde. Aber das machten Freunde doch, wenn sie Probleme hatten – Freunde anrufen, denen sie vertrauten. Und die rehäugige Elena vertraute ihm offensichtlich.
    „ Börseninformationsdienst“, sagte er,

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