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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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Dollar hin. Sein Gesichtsausdruck beim Anblick der schwarzgrünen Scheine zeigte zwar Interesse, aber deutlich Verachtung. Sutter rechnete kurz nach – zweitausend Jamaika-Dollar waren zwanzig US-Dollar – aber hier war man offenbar mehr gewohnt. Er griff nochmal in seine Tasche und versuchte es mit fünftausend.
    Fünfzehn Minuten später lag Sutter unter einem Sonnenschirm auf einer der blauen Liegen am Strand und dachte darüber nach, warum es so viele Krim inelle auf der Welt gab, wenn es offenbar legal war, für einen einzigen Tag in einem Resort dreihundert Dollar zu verlangen – echte Dollar, und das ohne Übernachtung. Aber er hatte durch das Teleskop etwas gesehen, was in ihm den Eindruck erweckt hatte, dass es ihn ablenken könnte.
    Der Mann, der sein Interesse geweckt hatte, kam fünf Minuten später aus dem Wasser, oder vielmehr landete er auf dem Strand, einen großen, bunten Glei tschirm sanft ins Trockene fallen lassend. Während der Mann, ein blasser Blonder Ende zwanzig, aus den Fußschlaufen des kleinen Surfbretts stieg, ging Sutter auf ihn zu und sprach ihn an:
    „Wow, das sieht spannend aus!“, sagte er.
    „Spannend? Geil is‘ es!“, sagte der Mann mit einem kalifornischen Akzent. „Ich bin übrigens Greg“, setzte er fort und streckte seine drahtige Hand Sutter entgegen.
    „Mike“, sagte Sutter, während er Gregs Hand ergriff.
    „Warst du nicht der Kerl mit dem Racing-Jetski, der gerade angebrettert kam?“
    „Schuldig!“
    „Is auch ´n geiles Teil, nicht so wie die Mädchendinger, die sie einem hier geben.“
    Das läuft besser als erwartet, beschloss Sutter.
    „Würd ‘ ich echt gern mal mit fahren“, erklärte Greg.
    „Wenn ich mir dein Brett leihen darf?“, sagte Sutter, mehr zustimmend als fr agend.
    Greg sah ihn skeptisch an, musterte ihn von oben bis unten. Sutter hatte fast die gleiche Statur wie Greg, war aber ein Stückchen kleiner, ein klein wenig muskul öser. „Was wiegst du?“, fragte Greg.
    „Hundertsiebzig“, antwortet Sutter.
    „Boah, Respekt… mit den Muskeln… ich meine, ich versuch‘s ja, aber unter hundertachtzig Pfund komm ich irgendwie nicht… aber das sollte trotzdem gehen. Musst halt vorsichtig sein, ist eh ein heftiger Schirm, und die zehn Pfund weniger – da kannste‘ fliegen!“, erklärte Greg begeistert.
    Sutter lernte schnell, was Greg gemeint hatte. Kaum war der Schirm in der Luft, hob es ihn und das Brett an seinen Füßen vom Strand, und er landete erst zwa nzig Meter weiter im Meer, unsanft gegen einen Wellenberg donnernd, sodass er fast sein Gleichgewicht verlor. Aber er fing den Stoß ab, wendete auf der Welle und sprang kurz darauf über die nächste – wieder zehn Meter durch die Luft, aber diesmal war die Landung schon fast elegant. Drei Minuten später, in einiger Entfernung hörte er das Dröhnen des Jetskis, fing es an, Sutter zu gefallen. Er versuchte einen Salto.
    •
    „Na, hab ich nicht zu viel versprochen, oder?“, sagte Greg, während er den Schirm einfing, der gerade wieder vom feinen weißen Sandstrand abheben wollte.
    „Ne, war hot “, sagte Sutter. Und es war durchaus eine Überlegung wert, ob Sutter sich nicht so einen Kite zulegen sollte. Es war zwar nicht das Gleiche, wie mitten in der Nacht aus zehn Kilometern Höhe aus einem sechshundert Stundenkilometer schnellen Flugzeug zu springen, aber als Hobby… Ruhestand hatte doch etwas für sich, und vor allem wollte ihn niemand erschießen.
    „Na endlich“, sagte eine Frauenstimme hinter Sutter. Er drehte sich ruckartig um und sah eine Frau Mitte zwanzig mit deutlich zu großen Brüsten, die sich ihm entgegenstreckten, wie es nur Schönheitschirurgen in Kalifornien hinbekommen.
    „Hey, Mike, das ist meine Freundin Debbie.“
    „Frau“, korrigierte Debbie. „Frau. Seit gestern!“ Sie strahlte.
    „Ja“, sagte Greg, „Hey, Mike, das ist meine Frau Debbie“.
    „Debbie“, sagte Sutter, etwas abwesend. Debbie, wiederholte er in Gedanken. Jetzt wusste er, was ihm fehlte – eine Frau. Eine Frau wie Debbie – nein, nicht diese Debbie, Commander Debbie, die Pilotin.
    „Greg, dein neuer Freund sieht aus, als hätte er einen Geist gesehen“, scherzte Debbie.
    „Sorry“, sagte Sutter schnell, „ich bin Mike. Schön, dich kennenzulernen“.
    Debbie, dachte Sutter wieder. Ja, Debbie fehlte ihm. Sie war in den ganzen Jahren so ziemlich die einzige Frau, die er kennen gelernt hatte, mit der er sich so etwas wie eine Beziehung vorstellen konnte. Ob sie das

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