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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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keine Gedanken über hoffähige Kleidung oder Etikette zu machen; zieh dich an wie immer, und benimm dich wie immer.«
»Das würde ich mir nie einfallen lassen.« Alastair gratulierte sich, daß Floria ihren Vater gebeten hatte, ihn einzuladen. Nicht nur, daß er von Fionas großer Schönheit ungeheuer beeindruckt war, ihre hohe Stellung und ihre adlige Verwandtschaft machten sie auch zu einem höchst wertvollen Kontakt, was seinen Ehrgeiz hinsichtlich Hammerfell betraf. Sie waren tatsächlich Vetter und Cousine, aber ihr Zweig der Familie stand ungeheuer viel höher als der seine. »Ich werde mein Bestes tun, um diese unglückliche Verbindung zwischen meiner Person und Schlangen aus Eurem Gedächtnis zu löschen.«
Während Alastair und Fiona ihre Bekanntschaft erneuerten, sagte Lord Edric zu Erminie: »Es ist schön, daß unsere jungen Leute Freude an der gegenseitigen Gesellschaft haben. Da fällt mir ein: Hat Alastair nicht letztes Jahr mit einem Männerquartett in Neskaya gesungen?«
»Das hat er«, antwortete Erminie nickend. »Er ist musikalisch begabt.«
»Er ist überhaupt begabt. Du mußt sehr stolz auf ihn sein«, sagte Edric. »Es tut mir leid, daß Valentin ihn für einen jungen Taugenichts hält, für einen dieser Gecken, die an kaum etwas anderes als an ihre äußere Erscheinung denken. Vielleicht beurteilt Valentin ihn zu hart.«
»Das tut er.« Erminie schluckte heftig. »Alastairs Vater und Bruder sind bei der Zerstörung Hammerfells ums Leben gekommen. Ich mußte ihn allein großziehen – das war nicht leicht für ihn.«
»Ich mache mir Sorgen um die Jugend von heute«, gestand Edric. »Meine vier Söhne haben anscheinend für nichts anderes Interesse als Rennen und Spiele.«
»Ja, das beunruhigt mich bei Alastair auch. Und ich möchte dich um einen Gefallen bitten, Verwandter.«
»Nenne ihn, und du weißt, wenn es in meiner Macht steht, ihn zu erfüllen, wird es geschehen.« Edric lächelte ihr so intensiv zu, daß Erminie einen Augenblick lang wünschte, sie hätte ihn nicht gebeten.
Aber das hatte sie nun einmal getan, und schließlich war es nichts Unrechtes, was sie von ihm wollte.
»Kannst du bei deinem Verwandten König Aidan eine Audienz für meinen Sohn arrangieren?«
»Nichts einfacher als das. Mir ist zu Ohren gekommen, Aidan habe Interesse an den Angelegenheiten von Hammerfell gezeigt«, antwortete Edric. »Vielleicht bei dieser Geburtstagsgesellschaft für Floria – es mag besser sein, wenn sie sich inoffiziell treffen.«
»Ich danke dir.« Erminie lehnte ein zweites Glas Wein ab und knabberte an einer Frucht.
Floria und Alastair nahmen inzwischen von der Welt nichts anderes wahr als sich selbst. »Sagt, Lord Hammerfell, kennt Ihr meine Brüder?«
»Ich glaube, ich bin einmal Eurem Bruder Gwynn vorgestellt worden.«
»Oh, Gwynn ist zwölf Jahre älter als ich, und er hält mich wohl für so jung, daß ich immer noch kurze Röckchen tragen sollte«, bemerkte sie ärgerlich. »Mein Lieblingsbruder ist Deric; er und ich sind nur ein Jahr auseinander. Er kennt Euch. Reitet Ihr nicht eine braune Stute mit weißer Blesse?«
»Ja, meine Mutter hat sie nur zum fünfzehnten Geburtstag geschenkt.
»Mein Bruder sagte, Ihr müßtet ein gutes Auge für Pferde haben. Er habe nie eine schönere Stute gesehen.«
»Das Kompliment steht meiner Mutter zu«, wehrte Alastair ab. »Sie hat die Stute ausgesucht. Aber in ihrem Namen danke ich Eurem Bruder.«
»Ihr könnt ihm persönlich danken, denn meine Brüder haben versprochen, uns hier in der Pause zu besuchen«, erzählte Floria. »Keiner von ihnen macht sich viel aus Musik. Bestimmt sind sie in einem Wirtshaus gewesen oder vielleicht in einem Spiellokal. Interessiert Ihr Euch nicht für Karten und Spiele?«
»Nicht sehr«, behauptete Alastair, obwohl es in Wahrheit so lag, daß er sich beim Spiel nur die kleinsten Einsätze leisten konnte, was es kaum der Mühe wert machte. Sein Einkommen war sehr gering, und so stellte ihm seine Mutter genug Geld zur Verfügung, um anständig auszusehen.
In diesem Augenblick drängten sich vier junge Männer die Söhne Edrics von Elhalyn – alle auf einmal in die Loge und belagerten den Tisch mit Erfrischungen. Der größte von ihnen trat schnell zu Floria und fragte stirnrunzelnd: »Wer ist dieser Fremde, mit dem du sprichst, Schwester? Und warum plauderst und flirtest du mit fremden jungen Männern?«
Floria stieg das Blut in die Wangen. »Mein Bruder Gwynn, Lord Alastair von Hammerfell; er ist unser Vetter. Ich

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