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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Überzeugung erfüllt, in einer gerechten Sache den Kampf begonnen zu haben. Dafür hatte er während all der vergangenen Jahre zusammen mit Markos im Versteck gelebt, dafür war er geboren worden. VII
    In der Nacht der vollen Monde gab Edric Elhalyn im Thendara-Palast der Elhalyns ein Fest zur Feier des achtzehnten Geburtstags seiner jüngsten Tochter Floria. Unter den Gästen waren auch König Aidan und Königin Antonella. Wie Edric es versprochen hatte, kam er in einer Tanzpause zu Floria und dem jungen Alastair von Hammerfell, die beieinander saßen, sich unterhielten und an kalten Getränken nippten.
    »Ich hoffe, du amüsierst dich, meine Liebe«, sagte Edric zu seiner Tochter.
»O ja, Vater! Es ist die schönste Gesellschaft, die ich je…«
»Leider muß ich dir Alastair für ein, zwei Tänze entführen. Alastair, ich habe König Aidan um eine Audienz für dich gebeten. Seine Gnaden ist gern bereit, dich anzuhören. Bitte, komm mit mir.«
Alastair entschuldigte sich bei Floria, erhob sich und folgte Lord Elhalyn durch die im Saal tanzenden Paare in einen Nebenraum, der mit dunklem Holz ausgestattet und mit seidenen Wandteppichen behängt war.
In einem der kunstvoll gepolsterten Sessel saß ein kleiner weißhaariger Mann in prachtvoller Kleidung. Er war vom Alter gebeugt, aber die Augen, die er zu ihnen aufschlug, blickten klar und scharf. Mit einer Stimme, die unerwartet tief und kräftig klang, fragte er: »Der junge Hammerfell?«
»Euer Majestät.« Alastair verbeugte sich tief.
»Laßt das.« König Aidan Hastur forderte Alastair mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. »Ich kenne Eure Mutter, eine bezaubernde Dame, und mein Vetter Valentin hat mir viel von ihr erzählt. Ich glaube, er wünscht sich sehr, Euer Stiefvater zu werden, junger Mann. Er war allerdings nicht imstande, mir die Frage zu beantworten, die mich wirklich interessiert – diese Sache mit der Blutrache, die zwei Gebirgsdynastien so gut wie ausgelöscht hat. Was könnt Ihr mir darüber berichten? Wie und wann hat es angefangen?«
»Das weiß ich nicht, Sir«, antwortete Alastair. Es war heiß im Zimmer, und er merkte, wie ihm unter seiner seidenen Jacke der Schweiß am Körper herunterlief. »Meine Mutter spricht nur wenig darüber. Sie sagt, selbst mein Vater sei sich über den wahren Grund und Ursprung nicht sicher gewesen. Ich weiß nur, daß mein Vater und mein Bruder starben, als die Storn-Truppen uns Hammerfell über den Köpfen anzündeten.«
»Und so viel wissen sogar die Straßensänger in Thendara«, bemerkte König Aidan. »Einige von diesen Gebirgslords sind arroganter geworden, als für sie selbst gut ist. Das bedroht den Frieden, den wir jenseits des Kadarin um einen so hohen Preis geschaffen haben. Sie halten die Aldarans für ihre Herren, und mit den Aldarans befinden wir uns immer noch im Krieg.«
Mit finsterer Miene dachte er nach. Dann sagte er: »Hört, junger Mann, wenn ich Euch heuen würde, Hammerfell zurückzugewinnen, würdet Ihr dann geloben, ein treuer Vasall der Hasturs zu sein?« Alastair öffnete den Mund zum Sprechen, doch der König unterbrach ihn. »Nein, antwortet mir nicht sofort. Geht nach Hause und überlegt es Euch. Dann kommt wieder und teilt mir Euren Entschluß mit. Ich brauche loyale Männer in den Hellers; ohne sie werden die Domänen von Kriegen zerrissen werden wie zur Zeit Varzils. Und das wäre für keinen von uns gut. Kehrt jetzt zu der Gesellschaft zurück, und in zwei oder drei Tagen, wenn Ihr gründlich nachgedacht habt, kommt Ihr zu mir.« Er nickte und lächelte Alastair liebenswürdig zu. Dann wandte er die Augen ab, ein deutliches Zeichen, daß die Audienz zu Ende war.
Lord Edric berührte Alastairs Schulter. Alastair entfernte sich rückwärtsgehend, drehte sich um und folgte dem Älteren aus dem Raum. Geht nach Hause und überlegt es Euch, hatte der König gesagt, aber gab es da noch etwas zu überlegen? Seine erste und einzige Pflicht war die Zurückgewinnung und der Wiederaufbau seiner Heimat und seines Clans. Wenn der Preis dafür Treue zu den Hastur-Königen war, würde er ihnen Treue geloben.
Aber, ging es ihm auch durch den Kopf, verzichtete er damit nicht auf Macht, die von Rechts wegen Hammerfell und den Gebirgslords der Hellers zukam? Konnte er Aidan oder sonst einem Hastur-König wirklich vertrauen? Oder war der Preis, den er für königliche Gunst und König Aidans Hufe bei der Wiedereroberung seines Landes zahlen mußte, zu hoch?
Als er an den Platz zurückkehrte,

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