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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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von meinem Glück erzählen
- von unserem Glück.« Plötzlich fiel ihm bei der Erwähnung seiner Mutter etwas ein. »Noch eins – weißt du, ob es
einen guten Hundezüchter in der Stadt gibt?«
»Einen – Hundezüchter?« Floria war sich nicht im klaren, was sie von dem plötzlichen Themenwechsel halten
sollte.
»Ja. Der Hund meiner Mutter ist schon sehr alt. Ich
möchte einen Welpen für sie besorgen. Wenn Juwel einmal dorthin geht, wohin alle guten Hunde gehen müssen,
soll Mutter nicht allein sein – vor allem jetzt, da ich mich
viel außerhalb der Stadt werde aufhalten müssen.«
»Eine gute Idee!« Bei dieser Sorge um das Glück seiner
Mutter wurde es Floria warm ums Herz. »Ja, ich weiß, wo
mein Bruder Nicolo seine Jagdhunde kauft. Sag ihm, ich
hätte dich geschickt, und er wird ein Tier für deine Mutter
aussuchen, das sich fürs Haus eignet.« Und sie dachte: Wie
freundlich und gut er ist, er ist so aufmerksam gegen seine
Mutter. Sicher wird er auch zu seiner Frau gut sein.
Zögernd fragte Alastair: »Willst du morgen mit mir ausreiten?«
Sie lächelte ihn an. »Das täte ich sehr gern, aber ich kann
nicht. Seit fünfmal zehn Tagen bin ich hier in der Stadt und
warte auf einen Platz im Turm, und nun hat man mich endlich aufgefordert, Überwacherin in Renata Aillards Kreis
zu werden. Morgen muß ich mich testen lassen.«
Bei aller Enttäuschung empfang Alastair Neugier. Obwohl seine Mutter seit seiner Kindheit Turm-Arbeiterin
war, wußte er sehr wenig darüber.
»Es ist mir neu, daß es Frauen erlaubt ist, Bewahrerin zu
werden«, sagte er.
»Das ist es auch nicht«, erläuterte Floria. »Renata ist emmasca von Geburt an. Ihre Mutter gehört dem Geschlecht
der Hasturs an, und in dieser Linie werden viele emmasca
geboren. Sie können als Mann oder als Frau leben, wie es
ihnen beliebt. Es ist traurig, aber ihr bietet es die Möglichkeit, Bewahrerin zu sein, und vielleicht dürfen eines Tages
auch richtige Frauen diese Arbeit tun. Doch sie ist für
Frauen sehr gefährlich; ich glaube, ich möchte es lieber
nicht versuchen.«
»Ich will nicht, daß du dich in Gefahr begibst!« rief Ala
stair hitzig.
Fiona fuhr fort: »Bis Mittag werde ich fertig sein und
wissen, ob ich in den Kreis aufgenommen werde. Wenn es
dir recht ist, können wir dann zusammen mit Nicolo einen
kleinen Hund für deine Mutter aussuchen.«
»Ob du aufgenommen wirst? Ich dachte, du hast bereits
einen Platz in dem Kreis…«
»Ja, aber es ist für alle Arbeiter in einem Kreis sehr
wichtig, daß sie sich gegenseitig akzeptieren. Ist einer dabei, der das Gefühl hat, er oder sie könne nicht mit mir
arbeiten, dann werde ich von neuem auf einen Platz warten müssen. Ich habe Renata bereits kennengelernt und
mag sie sehr gern, und ich glaube, sie akzeptiert mich.
Morgen soll ich nun getestet werden, ob ich auch zu den
anderen passe.«
»Wenn da irgend jemand ist, der es wagt, dich abzulehnen, werde ich ihm den Krieg erklären!« sagte Alastair
nur halb im Scherz, und sie spürte den Ernst und nahm
seine Hände.
»Nein, das verstehst du nicht, weil du kein ausgebildeter Telepath bist. Bitte, versprich mir, daß du nichts Unüberlegtes oder Törichtes tun wirst.«
Sie waren am Rand der Tanzfläche angelangt. »Jetzt
muß ich mit meinen anderen Gästen tanzen«, sagte Floria,
»auch wenn ich lieber bei dir bleiben würde.«
»Oh, warum müssen wir tun, was andere wollen, nur
weil es der Brauch ist? Ich habe es satt zu hören: ›Dies
schickt sich nicht‹ und ›Das schickt sich nicht‹!«
»Alastair, bitte, sprich nicht so! Ich habe gelernt, daß
wir nicht auf der Welt sind, um nach unserem eigenen Willen zu handeln, sondern um unsere Pflicht gegenüber unserem Volk und unserer Familie zu erfüllen. Du bist Herzog von Hammerfell; es mag durchaus ein Tag kommen,
an dem – wie es richtig ist – deine Pflicht gegenüber Hammerfell über dem steht, was wir einander gelobt haben.« »Niemals!« schwor er.
»Sag das nicht! Ein Privatmann kann einen solchen Eid
leisten, aber ein Prinz oder Herzog, ein Lord mit Verantwortung, kann es nicht.« Innerlich war sie beunruhigt, aber
sie dachte: Er ist noch jung, er ist im Exil nicht richtig für
sein Amt und die Verantwortung, die ihm seine Geburt auferlegt, ausgebildet worden.
»Es ist nur, daß ich es nicht ertrage, dich zu verlassen.
Bitte bleib bei mir.«
»Mein Lieber, ich kann nicht. Bitte, versteh doch.« »Wie du willst.« Verdrießlich reichte er ihr den Arm und
führte sie schweigend zu ihren

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