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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Porridge zu schuften und zu schwitzen.«
»In seinem Namen danke ich Euch.« Farren bückte sich, um seinem Lord die Hand zu küssen, aber Conn errötete und streckte sie ihm statt dessen zu einem freundschaftlichen Händedruck entgegen.
»Und nun wollen wir reiten. Storns Männer werden des Nachts zuschlagen und die alten Leute aus ihren Häusern vertreiben. Doch ab heute nacht wird Storn wissen, daß Hammerfell lebt. Ungestraft soll er diese Verbrechen nicht fortsetzen.«
Einer nach dem anderen schlüpften sie in den tobenden Schneesturm hinaus, gingen zu ihren Pferden und saßen auf. Markos ritt an der Spitze, Conn dicht hinter ihm. Der Schnee raubte ihnen die Sicht; es war fast unmöglich zu sehen, welchen Weg Markos nahm. Aber Conn vertraute seinem Pflegevater bedingungslos, und er wußte, der alte Mann kannte jeden Stein und jeden Baum dieser Berge. Er brauchte sich nur dicht hinter dem Pferd seines alten Dieners zu halten. So ritt er dahin, die Augen vor den Graupeln halb geschlossen, und ließ sein Pferd den Weg selbst finden, während er mit heimlichem Stolz leicht den Griff des Schwertes seines Vaters berührte.
Damit hatte er nicht gerechnet. Als Ritus war die Übergabe des Schwertes wichtiger als das Unternehmen dieser Nacht. Conn war schon öfter als einmal mit Markos ausgezogen, um die Storns zu überfallen – tatsächlich hatten er und Markos sich in all diesen Jahren von dem dabei erbeuteten Geld und den geraubten Tieren ernährt. Doch Conn wäre es niemals in den Sinn gekommen, sich oder Markos für einen Dieb zu halten. Vor seiner Geburt hatten die Storns den größten Teil des Eigentums seines Vaters gestohlen, und als er ein Jahr alt war, hatten sie den kleinen Rest niedergebrannt.
Da nun Storn sich den gesamten Hammerfell-Besitz angeeignet hatte, hielten Conn und Markos es nur für recht und billig, wenn ein ansehnlicher Teil davon an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgeführt wurde.
Aber heute nacht würde Storn erfahren, wer sein Feind war und warum er ihn verfolgte.
Der Schnee fiel jetzt so dicht, daß Conn die Huf schlage des Pferdes kaum noch hören konnte. Er gab dem Tier den Kopf frei, denn wenn er es bei diesem Wetter zu sehr führte, konnte es ausrutschen. Nach einer Weile hielt Markos so abrupt an, daß Conn beinahe in das Pferd des alten Mannes hineingeritten wäre.
Markos glitt aus dem Sattel und ergriff Conns Zügel.
»Von hier an gehen wir zu Fuß«, flüsterte er. »Es können einige seiner Leibgarde in der Nähe sein, und die sollten uns lieber nicht sehen.«
»Ja, richtig.« Conn hörte auch, was Markos nicht aussprach: Je weniger er töten mußte, desto besser war es für sie alle. Storns Männer gehorchten ihren Befehlen und trugen nicht die ganze Verantwortung für das, was sie tun mußten – zuviel Mitgefühl für die herrenlosen Hammerfell-Pächter, und sie würden ihr Schicksal teilen. Weder Conn noch Markos fanden Geschmack an sinnlosem Töten.
Leise gab jeder die geflüsterte Botschaft an seinen Hintermann weiter. Die Pferde jetzt führend, umging die kleine Gruppe das Dorf. Dann kam der Befehl, stehenzubleiben, wo sie waren, und sich still zu verhalten. Conn stand allein in der Dunkelheit und meinte, sein Atem und das Klopfen seines Herzens müßten von den Leuten in den dicht nebeneinandergebauten Hütten dort unten gehört werden.
Aber die Hütten waren fast alle dunkel; nur eine von zehn oder zwölf hatte ein Licht im Fenster. Was mochte es zu bedeuten haben? dachte Conn. War da ein alter Mann am Feuer eingenickt, wachte eine Mutter bei ihrem kranken Kind, erwarteten alte Eltern die Rückkehr ihres von der Dunkelheit überraschten Sohnes, war eine Hebamme bei der Arbeit?
Er wartete stumm und bewegungslos und hatte das Schwert ein wenig in der Scheide gelockert. Heute nacht bin ich wirklich Hammerfell, dachte er. Vater, wo du auch sein magst, ich hoffe, du siehst, daß ich mich für unsere Leute einsetze.
Plötzlich ertönte aus einer der Hütten wildes Gebrüll. Flammen züngelten in den Himmel über den Dächern. Eins der Häuser loderte wie eine Fackel. Es gab Schreie und Verwirrung.
»Jetzt!« kam der scharfe Befehl von Markos. Die Männer sprangen auf die Pferde und stürmten unter Wutgebrüll den Hang hinunter. Conn legte einen Pfeil auf die Sehne und zielte auf die dunklen, bewaffneten Gestalten, die mit Fackeln in den Händen um die Häuser herum liefen. Der Pfeil flog; einer der Fackelträger fiel ohne einen Laut zu Boden. Conn griff zum nächsten

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