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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sprachlos, aber schließlich war er aufgewachsen mit Geschichten über seltsame Kreaturen, nicht alle von ihnen menschlich, die in einem Land jenseits des Kadarin lebten. Sie hatten wahrlich keine Zeit verloren, sich mit ihm bekannt zu machen!
»Du bist einer von dem Großen Volk«, sagte das kleine Geschöpf, »vielleicht bist du harmlos. Aber was ist das?«
Er zeigte mit einem sehr argwöhnischen Blick auf Juwel.
Alastair sagte: »Ich bin Alastair, Herzog von Hammerfell, und das ist meine Hündin Juwel.«
»Hündin ist mir unbekannt«, erklärte der kleine Mann. »Ist sie – was für eine Art von Wesen ist sie? Warum sagt sie nichts?«
»Weil sie nicht kann; es liegt nicht in ihrer Natur.«
Alastair versprach sich nicht viel davon, wenn er ihm den Begriff Haustier erklärte. Doch etwas mußte der kleine Mann begriffen haben, denn er meinte: »Oh, ich verstehe. Sie ist wie meine zahme Grille, und sie denkt, eine Gefahr bedroht ihren Herrn. Sage ihr, wenn du kannst, es droht keinem von euch Gefahr.«
»Alles in Ordnung, altes Mädchen«, sagte Alastair, obwohl er sich dessen gar nicht so gewiß war. Juwel winselte ein bißchen, fügte sich jedoch. Alastair raffte seinen ganzen Mut zusammen und fragte: »Und wer bist du?«
Der kleine Mann antwortete: »Ich bin Adastor-Leskin aus dem Nest von Shiroh. Was ist das?« Mit unverhohlener Neugier zeigte er auf das Pferd. Alastair war sich nicht sicher, ob der Kleine vorhatte, ihn auszurauben, aber er erklärte, so gut er konnte, was ein Pferd ist, und der Kleine war entzückt.
»Wie viele merkwürdige Dinge ich heute sehe! Mein ganzer Clan wird mich beneiden! Doch da ist immer noch die Sache mit der Falle zwischen uns. Du hast sie zerrissen. Wie willst du das wiedergutmachen?«
Alastair war entschlossen, dem Weg zu folgen, den dieses wunderliche Abenteuer ihn führen würde.
»Ich kann deine Falle nicht flicken«, sagte er. »Ich habe die notwendigen Werkzeuge nicht und verstehe nichts von der Kunst ihrer Herstellung.«
»Das verlange ich gar nicht«, erwiderte der Kleine. »Du tust, was ich von einem Reisenden meiner eigenen Art, der unabsichtlich eingedrungen ist, verlangen würde. Du gibst mir dein bestes Rätsel.«
»Sollen wir im Regen stehen und uns Rätsel erzählen?«
»O ja, ich habe gehört, daß deiner Art schon die Kälte und Nässe eines Sommerregens unangenehm ist. Dann komm und finde Schutz im Nest meines Stammes.«
Während er das sagte, stellte er die Füße auf die niedrigste einer Reihe von Leisten, die an den unteren Ästen eines großen Baumes befestigt waren.
»Kannst du diesem Weg folgen?« fragte er.
Alastair zögerte. Sein Vorhaben duldete keinen Aufschub, und doch wäre es unhöflich und ungeschickt gewesen, diesem Mann und seinem Stamm keine Wiedergutmachung zu leisten. Er kletterte nach oben, wobei ihm weder die Baumleiter unter seinen Füßen noch der Anblick des immer weiter zurückweichenden Waldbodens sonderlich gefiel. Aber er wollte sich seine Angst dem kleinen Wesen gegenüber nicht anmerken lassen. Es kletterte, als sei es dazu geboren worden – und wahrscheinlich war es das auch, überlegte Alastair.
Es ging, verglichen mit einem Haus, mehrere Stockwerke hinauf, und dann traten sie von der Leiter auf einen ziemlich breiten, mit dicken Planken belegten, guterhaltenen Weg, der durch das Geäst des Baumes führte. Schließlich gelangten sie durch eine Öffnung in einen recht großen dunklen Raum, der nur mit einigen niedrigen Kissen aus lose gewebtem Stoff ausgestattet war. Der kleine Mann ließ sich auf einem dieser Kissen nieder und winkte Alastair zu einem zweiten. Es fühlte sich weich an und raschelte, wenn er sich bewegte. Sicher enthielt es Heu, denn es verströmte einen süßen Geruch. Adastor beugte sich vor, ergriff einen langen, gehärteten Stock und schürte ein Feuer. Es spendete gerade genug Licht, daß Alastair sich in dem Raum umsehen konnte.
»Und jetzt«, befahl der Kleine, »ein paar Rätsel! Wenn wir nachts beim Rätselspielen um das Feuer sitzen, möchte ich ein neues für meine Leute haben!«
Alastair fiel absolut nichts ein. »Was für eine Art von Rätsel möchtest du denn hören?« fragte er. »Ich weiß doch nicht, welche Rätsel sich für euer Spiel eignen.«
Die großen Augen des Männchens – es mußten wirklich sehr seltsame Augen sein, wenn sie in diesem Raum viel erkennen konnten – leuchteten im Dunkeln.
»Warum«, fragte es, »fliegen die Vögel nach Süden?«
Alastair überlegte. »Wenn du eine andere

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