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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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dir?“

„Reid ist heute Mittag gekommen, weil er alleine Zustände bekommt, seit Kendra ihn verlassen hat. Ich sag’s dir, der Typ ist gruselig, wenn er heult.“ Ich musste mir ein Lachen verkneifen, schließlich war Reid neben Kyle einer meiner besten Freunde und immerhin fast zwei Jahre mit seiner Freundin zusammen gewesen. „Jedenfalls ist Reid hier, Quentin kommt direkt ins Jackie’s und Zack und seine Freundin wissen noch nicht, ob sie kommen. Kennst sie ja.“

„Okay, dann kümmere ich mich um Sisy und in einer halben Stunde treffen wir uns alle im Jackie’s“, schlug ich vor und beendete das Telefonat, um das dritte Mal bei Sisy anzurufen, doch auch diesmal teilte mir nur die nette Frau des Netzbetreibers mit, dass der Teilnehmer gerade nicht zu erreichen war.

„Wäre ich ja alleine nie drauf gekommen“, murmelte ich und beschloss einfach bei Sisy vorbeizuschauen, bevor ich nach Salem fuhr.

Doch dazu musste ich erst einmal aus diesem Haus heraus kommen und mein Motorrad aus der Garage holen, ohne dass mich jemand sah.

Vorsichtig öffnete ich meine Zimmertür und schlich mich durch den Flur, um einen Blick die Treppe nach unten in die Eingangshalle werfen zu können. Zum Glück hatten wir keine Holzböden sondern Marmorfließen, die keinen Mucks machten, wenn man darauf lief.

Es sei denn man hieß Sarah und trug Highheels.

Ich hörte das Klacken ihrer Schuhe auf mich zukommen und bevor ich mich verstecken konnte, stand sie vor mir.

„Du bist ja noch immer nicht umgezogen“, maulte sie mich an und ich hielt ihr die Hand vor den Mund.

„Das wird auch nicht mehr passieren“, murrte ich und schob sie von der Treppe weg auf die Wand zu, damit unsere Eltern uns nicht sehen konnten, wenn sie in die Eingangshalle kamen. „Hör zu, ich werde weg gehen, ob es dir passt oder nicht. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt mich einfach gehen und behauptest von nichts gewusst zu haben. Oder du fängst an zu schreien, ich gehe trotzdem und du kannst dir den ganzen Abend nicht nur das Gemeckere vom Imperator anhören, weil ich nicht mitgegangen bin, sondern auch seine Vorwürfe, weil du mich nicht aufgehalten hast.“

Ihr Blick wurde düster. Sie wusste genau, dass ich Recht hatte und sie die Schuld bekommen würde, da der Imperator in Sarah ständig die perfekte Tochter sah, die dafür Sorge zu tragen hatte, dass ich artig blieb.

„Hau schon ab“, zischte sie und ihr Gesicht wurde hart, als sie mir wütend nachsah, wie ich in ihr Zimmer ging, um dort am Efeugitter hinterzuklettern. Unter meinem Fenster hatte es bis vor zwei Jahren auch mal ein solches Gitter gegeben, aber meine Eltern hatten es entfernen lassen.

Als ich mein Bike gerade aus der Garage auf die Straße geschoben hatte und mich drauf setzte, wurde unsere Eingangstür aufgerissen und der Imperator stand breitbeinig in der Tür und starrte zu mir. Er sah aus wie ein Pitbull kurz vorm Angriff.

„Simon, komm sofort wieder ins Haus, ich warne dich“, brüllte er, doch ich hatte meinen Helm schon aufgesetzt und fuhr mit einem spöttischen Winken los.

Als ich vor dem Haus der Familie Calahan ankam, begrüßte Sisy mich bereits am Tor, das zu ihrem Anwesen führte. Sisys Stiefvater Gary Calahan war ein erfolgreicher Schönheitschirurg in Boston und hatte gelinde gesagt ein riesiges Vermögen. Meine Eltern waren mit Sisys Eltern befreundet und damit gleichzeitig ihre Bewunderer und größten Neider. Bevor Sisys Mum vor zehn Jahren Mr. Calahan geheiratet hatte und er hierher gezogen war, um Sisy nicht aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen, war meine Familie hier die angesehenste gewesen. Nun mussten sie sich den Platz an der Sonne teilen. Und Teilen war für meine Familie eine nette Utopie, aber nichts für den täglichen Gebrauch.

„Hi Simon“, flötete Sisy und kam auf mich zugerannt, um mich zu umarmen. „Warum hast du nicht angerufen?“

„Ich hab‘s drei Mal versucht und dich nicht erreicht“, erklärte ich und Sisy begann in ihrer Tasche zu wühlen.

„Mein Akku ist leer“, stellte sie fest und hielt mir ihr Handy entgegen.

„Ein Wunder, dass du es überhaupt gefunden hast“, gab ich zurück und deutete auf das riesige Ungetüm, dass Sisy ihre Handtasche nannte.

„Das Genie durchschaut das Chaos“, klärte mich Sisy lächelnd auf und zog ihre Autoschlüssel hervor. „Ich fahr mit meinem Wagen. Wir sehen uns dann gleich im Jackie‘s, okay?“ Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und ging

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