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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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man mit Verstand nicht kriegen konnte.

„Simon, du Weichei, zieh deine Boxershorts aus“, lallte Kyle, der die Straße mit Quentin hinunterlief. Ich war nicht mehr nüchtern genug, um sie von diesem Mist anzuhalten, aber auch noch nicht betrunken genug, mich der Öffentlichkeit vollkommen entblößt zu zeigen. „Die geheiligten Stellen zu sehen, muss man sich verdienen“, lachte ich zurück und Kyle zeigte mir schief grinsend den Vogel.

Er ließ sich zu mir zurück fallen und legte seinen Arm auf meine Schultern. Wahrscheinlich um sich abzustützen, denn er stolperte nur noch vor sich hin.

„Ich sag’s dir, so eine Aktion haben wir schon lange nicht mehr gebracht“, grinste er und sah mich mit seinen glasigen Augen an.

„Sollen wir dem Imperator einen Besuch abstatten?“, schlug ich lachend vor und Kyle nickte eifrig.

„Wir singen die Hymne von Harvard in eurem Vorgarten“, meinte er aufgeregt. „Der will doch, dass du auch nach Harvard gehst. Ich sag’s dir, der platzt vor Stolz, wenn du die Hymne seiner Alma Mater singst.“

Der Imperator platzte wirklich. Aber nicht vor Stolz.

„War nicht so eine tolle Idee, was“, meinte Reid ziemlich zerknirscht, als wir auf der Rücksitzbank des Polizeiautos saßen und zur Wache gefahren wurden.

„Ich sag’s dir, dein Dad hat eine Vollmeise“, ärgerte sich Kyle und sah mich entgeistert an. „Der kann doch nicht einfach die Cops rufen! Du bist sein Sohn, ich bin sein Neffe und selbst vom Rest kennt er die Eltern.“

Reid nickte zustimmend. „Ich hätte so schon Ärger bekommen, aber jetzt müssen die mich bei den Cops abholen. Die drehen am Rad.“

Ich starrte aus dem Fenster und sagte nichts. Wenigstens wurden die Beiden von ihren Eltern geholt. Genauso wie der Rest, der im zweiten Wagen saß. In meinem Fall würde diese Fahrt in der Ausnüchterungszelle enden und das bis morgen früh. Das hatte der Imperator Officer Philipps, der unser Chauffeur für diese Nacht war, ziemlich deutlich gemacht.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, um nicht auszurasten. Natürlich war unsere Aktion idiotisch gewesen. Vollkommen hirnverbrannt. Trotzdem war es eine Genugtuung gewesen, den Imperator bloß zu stellen. Auch wenn ich mich schämte, dass meine Freunde jetzt wegen mir so tief in der Scheiße steckten.

Wir wurden alle in eine Zelle gesetzt und da nur ich die Nacht hier verbringen sollte, brachte mir Officer Philipps einen Bündel Kleider. Der Rest von uns hatte Decken um sich gewickelt.

„Und du musst jetzt echt hier bleiben?“, meinte Quentin mit rauer Stimme.

„Sieht so aus“, gab ich zurück und zog mir das Shirt an, das ich bekommen hatte. Ein Traum in Flieder.

„Heißes Teil, Simon“, kommentierte Kyle trocken und ich verzog das Gesicht.

„Dass ihr jetzt alle Ärger bekommt, tut mir echt Leid“, wandte ich mich an die anderen und jeder einzelne winkte ab.

„Kein Ding.“

„Passt schon.“

„War doch irgendwie lustig.“

Officer Philipps räusperte sich. „Reid Tyler. Sie können gehen.“ Er schloss die Zelle auf und Reids Eltern nahmen mit grimmiger Miene ihren Sohn im Empfang. Kurz darauf wurde Zach geholt, Quentins Eltern schickten seine große Schwester zum Abholen und schlussendlich kamen auch Tante Judith und Onkel George.

„Du kommst auch mit“, brummte mein Onkel, als er sah, dass ich auf der Pritsche sitzen blieb und nickte mich heraus.

„Aber mein Dad-“, setzte ich an, doch George schüttelte gereizt den Kopf.

„Das ist schon geklärt“, warf er dazwischen und wedelte mich ungeduldig aus der Zelle. „Wir haben mit John telefoniert, nachdem uns die Polizei angerufen hat, deswegen sind wir so spät.“

Schweigend fuhren wir zu den Davidsons und ich folgte Kyle sofort auf sein Zimmer, als wir ankamen. Die Matratze auf der ich immer schlief, wenn ich bei ihm übernachtete, lag noch auf dem Boden. In der letzten Zeit war ich so oft hierhergekommen, dass es sich nicht gelohnt hätte, sie wegzuräumen.

Kaum hatte mein Kopf das Kissen berührt schlief ich auch schon ein. Doch mein Schlaf konnte trotz des Alkohols und der Müdigkeit nicht sehr tief gewesen sein, denn als um halb sieben morgens die Zimmertür aufging und Sarah hinein kam, um mir Kleider auf einen Stuhl zu legen, bekam ich alles mit.

„Meine Güte stinkt das hier drin“, bemerkte sie leise und hielt sich die Hand vor die Nase. Mit der freien Hand öffnete sie ein Fenster.

Ich fragte mich, warum sie mir um diese gottlose Zeit frische Kleider zu Kyle

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