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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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blinzelte und sah im Augenwinkel Ava, die ihre Hand schützend vor die Augen gelegt hatte, ebenfalls geblendet von der plötzlichen Helligkeit.

Das Licht drang durch eine Öffnung vor uns, wo sich die Wand als Stahltür entpuppte, die nur von Innen geöffnet werden konnte.

Im Türrahmen lehnte Duncan Gray und grinste meinen Bruder an.

„Hat ja lang genug gedauert.“

Thor lachte rau und deutete hinter sich. „Du kennst ja Lyn. Pünktlichkeit ist nicht gerade ihre Stärke.“

Duncans Blick flog sofort von Thors Gesicht über dessen Schulter und blieb an mir hängen.

Er lächelte. „Lange nicht gesehen, Lyn.“

„Nicht lange genug“, knurrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das sind übrigens Ava und Joe“, stellte Thor meine Freunde vor und Duncan nickte ihnen zu.

Er machte eine auslandende Bewegung und Thor ging an ihm vorbei ins Innere, gefolgt von Ava und Joe.

Duncan wartete, bis ich ebenfalls an ihm vorbei war und ich warf ihm einen giftigen Blick zu, als er sich absichtlich so stellte, dass ich ihn berühren musste.

Die Tür, die er uns geöffnet hatte, war das Ende eines unterirdischen Ganges, der nicht besonders hoch war. Thor musste den Kopf einziehen, um nicht gegen den dicken Maschendraht zu stoßen, der das Erdreich über uns zurück hielt.

„Was ist das für ein Gang?“, wollte ich wissen und Duncan kam meinem Bruder zuvor.

„Dieser Gang ist ein Überbleibsel aus der Zeit der Hexenprozesse von Salem“, erklärte er und ich spürte seinen Atem in meinem Nacken.

„Angeblich-“, ergänzte mein Bruder, „soll er aus dieser Zeit stammen und ein Fluchtweg gewesen sein. Das beruht aber auf ein paar ziemlich angestaubten Legenden.“

„Was für Legenden denn?“, hakte Joe sofort aufgeregt nach.

„Es gibt mittlerweile verschiedene Varianten davon“, antwortete Thor.

Wir kamen an eine Gabelung und er schwenkte nach rechts.

„Gemeinsam haben sie nur, dass es eine unbestimmte Anzahl an einflussreichen Hexen und Hexer gegeben haben soll, die ihre Häuser mit diesem Gang miteinander verbunden haben, um flüchten zu können.“

„Wo führen die anderen Gänge hin?“, wollte Ava wissen.

„Nirgendwo hin“, erklärte Thor. „Du landest bei allen irgendwann vor einer Wand aus Erde und das war’s. Nur dieser hier führt ins Jackie‘s“

„Wie praktisch“, kommentierte ich trocken.

Ich war ja eher der Ansicht, dieser Tunnel hatte irgendeinen vollkommen langweiligen Zweck erfüllt, als er gebaut worden war und musste jetzt für die Werbestrategie eines geschäftstüchtigen Kneipenbesitzers herhalten.

Doch ich sagte nichts.

Der Weg vor uns führte nach oben und wieder endete der Tunnel vor einer Tür, die diesmal jedoch aus Holz bestand.

Thor klopfte auch hier dagegen und von der anderen Seite öffnete uns ein weiterer Freund von Thor, den ich vom Sehen kannte.

Laute Musik, Glasergeklirre und Gegröle empfingen uns, als wir durch die Tür traten und neben den Toilettentüren heraus kamen. Wobei ich dem allgemeinen Anschein nach nicht mit Kloschüsseln hinter diesen Türen rechnete. Eher mit Löchern im Boden, über denen man sich erleichtern konnte.

Die Musik war rau und hart, die Luft war verbraucht, verqualmt und hatte eine leicht miefige Note und das Gegröle war nun wirklich nicht mit einem Kirchenchor zu verwechseln.

Trotzdem fühlte ich mich sofort wohl.

Wir traten in den Schankraum und Duncan führte uns in die Nähe der Billardtische.

Ich sah mich um, während wir den Raum durchquerten.

Um die Bar herum standen einige ältere Biker und hinter der Bar gab es offensichtlich noch einen Raum, in dem viele von ihnen wieder verschwanden.

Über dem Durchgang hing ein Leuchtschlauch in Form einer Frau mit sehr deutlich proportionierten Körperteilen.

In dem Teil, in den Duncan uns führte, waren dagegen jüngere Leute, etwa in Thors Alter, manche vielleicht höchstens Ende zwanzig.

Thors Freunde saßen hinter den Billardtischen versammelt an einem gemeinsamen Tisch und als sie ihn erblickten, nahmen sie ihn sofort lautstark in Empfang.

„Dass man dich mal wieder sieht.“

„Er ist von den Toten auferstanden.“

„Thor, wie schön dich zu sehen.“ Ein ziemlich kleiner dicklicher Kerl rutschte von der Sitzbank hinunter. Er sah aus wie eine jüngere Ausgabe von Danny De Vito. „Wirklich schön, dich zu sehen. So richtig schön sag ich dir. Wirklich toll sag-“

„Bill, halt endlich den Rand“, unterbrach ihn ein Freund von Thor, den ich noch aus

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