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Die Erben

Die Erben

Titel: Die Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EJ Waldau
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tot.

Thor saß noch immer grinsend da und ich ließ meinen Kiefer knacken.

„So, dann erzähl mal“, forderte ich ihn auf. „Was hatte dieses Gespräch, zu welchem ich unwissend genötigt wurde, für eine Bedeutung.“

Mein Bruder ordnete die Salamischeiben auf seinem Brötchen neu an und biss genüsslich hinein, bevor er antwortete.

„Das
Jackie’s
    ist die Bikerkneipe in Salem, von der ich dir schon ein paar Mal erzählt habe“, erklärte er, als er hinuntergeschluckt hatte. „Der Besitzer, ein gewisser Samuel Thorne, ist ein alter Freund von mir und er lässt Teenager rein, wenn sie einen Weg finden, ins
Jackie’s
    zu kommen. Das ist allerdings praktisch unmöglich ist, da der Eingang grundsätzlich von Cops observiert wird.“

„Und du kannst uns da trotzdem reinbringen?“, vergewisserte ich mich und Thor nickte.

„Ja, das kann ich.“

„Weil du Gott bist“, mutmaßte ich sarkastisch und Thor grinste breit.

„Nein, weil ich weiß, wie man noch ins Jackie’s kommt, außer durch den Eingang.“

Ich hatte die Fragestunde satt, schon allein weil die Geheimnistuerei meinem Bruder viel zu viel Freude bereitete, also sagte ich nur „Aha“, und biss in mein eigenes Brötchen, als ich in die verstört erstarrten Gesichter meiner Eltern blickte.

„Wasislos?“, murmelte ich mit vollem Mund und Dad war der erste, der sich wieder fing.

„Ihr geht aber heute Abend nicht in einen Bikerschuppen, der polizeibekannt ist, oder?“

Ich sah grinsend zu meinem Bruder. Er holte tief Luft, um dann meinen Eltern in seiner gewohnt sachlichen Art zu erklärten, dass er als „verantwortungsvoller Sohn“ die „volle Verantwortung“ für seine kleine Schwester übernahm. Außerdem brauchten Mum und Dad sich keine Sorgen um uns zu machen, da „ihre wundervolle Erziehung“ mit den „Grundsätzen der Verantwortung“…
Blablabla.
    Er leierte einen ganzen Haufen Schrott über die Erziehungsprinzipien unserer Eltern herunter, an die er selbst natürlich wirklich glaubte und an die ich mich meistens nicht einmal während der Standpauken meiner Eltern erinnern konnte.

Ich aß genüsslich mein Brötchen zu Ende und löffelte dann noch ein Müsli in mich hinein, alles während meine Eltern und mein Bruder euphorisch über diesen Erziehungsquark sabbelten, der einzig zum Ziel hatte, dass sie beruhigt und glücklich einwilligten, mich mit Thor Abends in einen bekannten Bikerschuppen zu lassen, der polizeibekannt war.

Als ich zurück in mein Zimmer ging, waren meine Eltern sogar so weit zu glauben, es sei eine wundervolle Idee.

Thor war eben doch eine Art Gott.

7. Kapitel

    - 7 -

Lyn

    „Lyn, deine Freunde sind da“, rief Mum von der Haustür rüber in mein Zimmer, als ich gerade mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad kam.

Ich ging zum Fenster und schob den Rollo zur Seite.

Da standen sie; Ein aufgeregt hippliger Joe und eine leicht verunsichert anmutende Ava, die mir zuwinkten.

„Komme“, brüllte ich durch das Fenster und zeigte mit dem Daumen nach oben, bevor ich mich umdrehte und leise fluchend Unterwäsche aus meiner Kommode zog.

„Wie kann man nur so früh sein?“, murrte ich und hupfte ungeschickt auf einem Bein, als ich den Weg in meinen Slip suchte. „Himmel, es ist nicht einmal acht.“

Es war fünf vor acht, also definitiv eine Zeit zu der ich fertig hätte sein können.

Hektisch ging ich zum Schrank und sah mich meinem größten Problem überhaupt gegenüber; Ein kompletter Schrank voller Klamotten aber absolut keiner Idee, was ich anziehen sollte.

„Okay, ein Top… Hier muss doch irgendwas sein, was ich anziehen kann“, murmelte ich vor mich hin und schmiss wie wild mit Kleidern um mich.

Meine Wahl fiel auf ein einfaches schwarzes Top mit irgendeinem düster anmutenden Aufdruck, wobei mich vor allem die eng bemessene Zeit zu dieser Entscheidung drang.

Eilig föhnte ich mir die Haare und schlüpfte mit der freien Hand in meine Jeans. Ein Vorhaben, das nur auf eine Art enden konnte – ich fiel unelegant vornüber in einen der Kleiderhaufen, die ich glücklicherweise wenige Minuten zuvor aufgetürmt hatte.

Zehn Minuten nach Acht hatte ich mir auch endlich notdürftig etwas Make up um meine Augen geschmiert und rannte wie vom Teufel gejagt ins Haus, mit Kafka im Schlepptau.

Wenn ich weg ging, ließ ich ihn im Haus meiner Eltern, damit er nicht zu lange alleine war. Für ihn hießen diese Ausflüge jedoch vor allem eins: Hundekekse so viel er essen konnte.

Als ich durch die

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