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Die Erbin

Die Erbin

Titel: Die Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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-Prozesses mit dem Ku-Klux-Klan sympathisiert hat. Ich glaube nicht, dass der Bruder je Mitglied war, aber er hatte engen Kontakt zu ihnen. Sie sind auf den ersten Blick vielleicht ganz annehmbar, könnten aber Ärger machen.«
    »Ich hatte ihm eine Vier gegeben«, sagte Harry. »Ich dachte, du wolltest dich um die schwarzen Geschworenen kümmern.«
    »Das ist Zeitverschwendung. Die Schwarzen bekommen bei diesem Prozess automatisch eine Zehn.«
    »Portia, wie viele Schwarze stehen auf der Liste?«
    »Einundzwanzig. Von siebenundneunzig.«
    »Wir nehmen sie alle.«
    »Wo ist Lucien?«, wollte Ozzie wissen.
    »Jake hat ihn vertrieben. Gibt es was Neues über Pernell Phil lips? Du hast gedacht, dass Moss junior ihn vielleicht kennt.«
    »Er ist ein Cousin dritten Grades von Moss juniors Frau, aber sie versuchen, Familientreffen zu vermeiden. Stockkon servative Baptisten. Von mir würde er nicht viele Punkte bekommen.«
    »Portia?«
    »Geben wir ihm eine Drei«, sagte sie mit der ganzen Autorität einer erfahrenen Geschworenenberaterin.
    »Das ist das Problem bei diesem verdammten Pool«, schimpfte Harry Rex. »Viel zu viele mit drei und vier, aber nicht genug mit acht und neun. Wir werden mit Pauken und Trompeten untergehen.«
    »Wo ist Jake?«, fragte Ozzie.
    »Oben. Er telefoniert.«
    Lucien fuhr nach Memphis, nahm von dort eine Maschine nach Chicago und flog dann über Nacht nach Seattle. Während des Flugs trank er, schlief aber ein, bevor es zu viel wurde. Auf dem Flughafen von Seattle schlug er sechs Stunden tot, dann hatte er eine Verbindung mit Alaska Air, die ihn in zwei Stunden nach Juneau brachte. Er fuhr zu einem Hotel in der Innenstadt, rief Jake an, schlief drei Stunden, duschte, rasierte sich sogar und zog dann einen alten schwarzen Anzug an, den er seit einem Jahrzehnt nicht mehr getragen hatte. Mit einem weißen Hemd und einer Krawatte mit Paisleymuster konnte er sich gerade noch so als Anwalt ausgeben, genau das, was er vorhatte. Mit einem abgenutzten Aktenkoffer in der Hand marschierte er ins Krankenhaus. Zweiundzwanzig Stunden nachdem er Clanton verlassen hatte, begrüßte er den Detective und bekam bei einem Becher Kaffee die neuesten Informationen.
    Das Update brachte nicht viel. Eine Infektion hatte zu einer Gehirnschwellung geführt, und Lonny war nicht in der Stimmung für ein Gespräch. Die Ärzte sagten, er brauche Ruhe, und der Detective hatte Lonny an dem Tag noch gar nicht gesehen. Er zeigte Lucien die falschen Papiere, die er in der Absteige ge funden hatte, zusammen mit den Entlassungspapieren der Navy. Lucien zeigte dem Detective zwei vergrößerte Fotos von Seth Hubbard, der erwiderte, vielleicht gebe es eine entfernte Ähnlichkeit, vielleicht nicht, das lasse sich schlecht sagen. Der Detective rief den Besitzer der Kneipe an und bestand darauf, dass er ins Krankenhaus kam. Da er Lonny gut kenne, solle er einen Blick auf die Fotos werfen. Er sah sich die Fotos an, konnte aber nichts weiter sagen und ging.
    Da Lucien nicht viel mehr zu tun hatte, erklärte er dem Detective den Zweck seines Besuchs. Sie hätten jetzt sechs Monaten nach Ancil gesucht, was aber nichts gebracht habe. Sein Bruder, der auf den Fotos, habe ihm etwas Geld hinterlassen. Kein Vermögen, aber genug, um dafür zu sorgen, dass er, Lucien, sich die Nacht um die Ohren geschlagen habe und von Mississippi nach Alaska geflogen sei.
    Der Detective hatte kein großes Interesse an einem Gerichtsverfahren so weit weg. Das Kokain war ihm wichtiger. Nein, er glaube nicht, dass Lonny Clark Drogenhändler sei. Sie seien gerade dabei, einen Drogenring in Vancouver auffliegen zu lassen und hätten dort zwei Informanten. Angeblich habe Lonny das Kokain lediglich für jemanden versteckt und dafür ein Honorar erwartet. Sicher, dafür werde er eine Weile sitzen, aber sie redeten über Monate, nicht Jahre. Und nein, man werde ihm nicht erlauben, nach Mississippi zu reisen, aus welchem Grund auch immer, selbst wenn er tatsächlich Ancil Hubbard sei.
    Nachdem der Detective gegangen war, schlenderte Lucien durch das Krankenhaus, um sich mit dem Labyrinth aus Korridoren, Anbauten und Halbgeschossen vertraut zu machen. Im zweiten Stock fand er Lonnys Zimmer und bemerkte einen Mann, der in der Nähe stand, in einer Zeitschrift blätterte und versuchte, wach zu bleiben. Lucien ging davon aus, dass es ein Polizist war.
    Nach Einbruch der Dunkelheit kehrte er in sein Hotel zurück, rief Jake an, um ihn auf dem Laufenden zu halten, und ging in

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