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Die Erbin Der Welt erbin1

Die Erbin Der Welt erbin1

Titel: Die Erbin Der Welt erbin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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sich so an, als ob sie Anweisungen gab, was eine seltsame Parallele zu T'vril bildete, der vor mir stand und dasselbe tat. Ich konnte beide kaum hören. Mir war so kalt.
    »Viraines Studio ist zwei Stockwerke über uns. Es gibt an jeder dritten Gangkreuzung Aufzüge, haltet Ausschau nach Nischen zwischen Blumenvasen. Nur ... nur, erreicht eine und dann denkt aufwärts. Die Tür wird direkt vor Euch sein. Solange es noch hell am Himmel ist, habt Ihr eine Chance. Geht. Lauft!«
    Er schubste mich, und ich stolperte davon. Hinter mir erhob sich ein unmenschliches Geheul, wie die Stimmen von einhundert Wölfen und einhundert Jaguaren und einhundert Winterwinden, die alle nach meinem Fleisch verlangten. Dann kehrte Ruhe ein, und das war noch beängstigender.
    Ich rannte und rannte und rannte.
     

 

     
     

     
    Dunkelheit
     
    Sollte ich eine Erklärung einschieben? Das wäre erbärmliche Erzählkunst. Aber ich muss mich an alles erinnern, erinnern, erinnern und erinnern, um es ganz festzuhalten. So viele Teile von mir sind bereits verloren gegangen.
    Also.
    Es gab einmal drei Götter. Der, der von Bedeutung ist, tötete einen der unbedeutenden und warf den anderen in ein höllisches Gefängnis. Die Wände dieses Gefängnisses bestanden aus Blut und Knochen und die vergitterten Fenster aus Augen. Bestrafungen drehten sich um Schlaf, Schmerz, Hunger und all die anderen nicht enden wollenden Bedürfnisse sterblichen Fleisches. Dann wurde diese Kreatur, die in ihrem soliden Gefäß gefangen war, zusammen mit drei ihrer göttlichen Kinder den Arameri zur Bewachung anvertraut. Welchen Unterschied sollte Sklaverei nach dem Schrecken der Fleischwerdung noch machen?
    Als kleines Mädchen lernte ich von den Priestern des Bright Itempas, dass dieser gefallene Gott das Böse in seiner reinen Form war. Im Zeitalter der Drei hatten seine Anhänger sich zu einem dunklen, primitiven Kult zusammengeschlossen, der Wahnsinn als Sakrament verehrte. Hätte er den Krieg der Götter für sich entscheiden können, so äußerten die Priester düster, würde es wohl keine Sterblichen mehr geben.
    »Also sei brav«, fügten die Priester hinzu, »oder der Lord der Finsternis wird dich holen.«
    Ich floh vor dem Lord der Finsternis durch Hallen des Lichts. Ein Bestandteil des Materials, aus dem Elysium erbaut war, erzeugte wie von selbst ein sanftes, weißes Leuchten, jetzt, da die Nacht hereingebrochen war. Zwanzig Schritte hinter mir war der Gott der Finsternis und des Chaos und verfolgte mich. Ein einziges Mal riskierte ich einen Blick zurück und sah, wie das sanfte Leuchten der Halle in einem Abgrund aus Schwärze erstickte. Diese Schwärze war so intensiv, dass bei ihrem Anblick die Augen schmerzten. Ich schaute nicht noch einmal zurück.
    Ich konnte nicht geradeaus laufen. Was mich bis jetzt gerettet hatte, war mein Vorsprung und die Tatsache, dass das Ungeheuer hinter mir sich scheinbar nicht schneller fortbewegen konnte als ein Sterblicher. Vielleicht war irgendwo in all dieser Dunkelheit noch eine menschliche Form des Gottes übrig, aber dennoch waren seine Beine länger als meine.
    Also bog ich an fast jeder Gangkreuzung ab und prallte gegen Wände, um mich abzubremsen und dann erneut abzustoßen, wenn ich weiterspurtete. Ich sage das so, als ob ich mit Absicht gegen die Wände gelaufen wäre, doch das war nicht der Fall. Wäre ich in der Lage gewesen, in meinem erbärmlichen Grauen einen vernünftigen Gedanken zu fassen, hätte ich mir vielleicht ungefähr gemerkt, in welche Richtung ich gelaufen war. Aber nach Lage der Dinge hatte ich mich jedoch inzwischen hoffnungslos verlaufen.
    Aber wo der Verstand versagt, tut es blinde Panik glücklicherweise auch.
    Ich erspähte eine der Nischen, die T'vril beschrieben hatte, warf mich hinein und presste mich gegen die hintere Wand. Er hatte mir gesagt, dass ich aufwärts denken sollte, was den Zauber für die Aufwärtsbewegung aktivieren und mich in das nächste Stockwerk des Palastes bringen würde. Stattdessen dachte ich WEG, WEG, WEG, ohne zu ahnen, dass die Magie auch dem gehorchen würde.
    Als die Kutsche mich vom Salon zum Elysiumpalast brachte, waren die Vorhänge geschlossen. Der Kutscher fuhr einfach zu einem bestimmten Punkt und hielt dort. Meine Haut kribbelte, kurz darauf öffnete der Kutscher die Tür, und wir konnten sehen, wo wir waren. Es war mir nicht in den Sinn gekommen, dass die Magie uns im Handumdrehen durch eine halbe Meile solider Substanz befördert hatte.
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