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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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City ... nein! Sie sind doch dieser Raumfahrer ...«, begann das Mädchen. Mario schwieg und ging weiter in den Raum hinein, bis er dicht vor ihr stand.
    »Schwester«, sagte er leise, »du trägst einen entzückenden, wenn auch reichlich unmodernen Hosenanzug. Genau die richtige Kombination, um mit mir auszugehen.«
    »Den Teufel werde ich tun, Sie aufgeblasener ...«, sagte sie aufgebracht.
    Mario starrte sie wachsam an und entdeckte das erste Zeichen von Furcht in ihren Augen. Er zog langsam die Waffe und richtete den Dorn des Strahlprojektors auf Marion.
    »Ich bin sicher, daß Sie mitkommen werden, Schwester«, sagte er. »Sie wissen so gut wie ich, daß die Erde in Gefahr ist. Das rechtfertigt sogar Ihren Tod, wenn es sein muß. Raumfahrer sind harte Männer, müssen Sie wissen.«
    Sie ging langsam auf den Schreibtisch zu.
    Mario wirbelte herum und schob sich zwischen das Mädchen und den Tisch. Jetzt war er sicher, daß sie sich zu fürchten begann. Er hatte sich jeden Schritt des Vorgehens genau überlegt und sagte:
    »Massenmord ist ein sehr häßliches Verbrechen, Marion. Wenn ich Sie jetzt zwinge, mit mir zu gehen, kommen wir dem Galaktischen Sicherheitsdienst zuvor. Er wird wenige Minuten später eintreffen ... nachdem wir gegangen sind. Ein Verhör in Oberst Henryk Villas Räumen zählt zu den bemerkenswerten Erinnerungen in einem menschlichen Leben.
    Wir bitten Sie nur. Aber wir stellen die Bedingung, daß Sie sofort mit mir kommen. Der Spuk auf Sahagoon ist aufgeflogen, Boolen hat alles ...«
    Ihre Augen blitzten wütend auf.
    »Boolen ist, wie ich, nur ein kleines Rädchen«, sagte sie und wußte, als sie sprach, daß sie in die Falle gegangen war. Sie wurde leichenblaß.
    »Kommen Sie«, sagte Mario. »Wenn Sie versuchen sollten, zu fliehen, schieße ich Sie nieder. Erbarmungslos, nach dem Muster von Charles C.«
    Er hob die Waffe.
    »Wohin?«
    Mario grinste kalt.
    »In einen bezaubernd schön eingerichteten Bungalow auf der Insel hier. Die Hotelrechnung werden wir später begleichen. Los!«
    Er sah sich kurz auf dem Schreibtisch um, nahm dort eine dicke Tasche in die Hand und gab sie dem Mädchen, nachdem er sich vergewissert hatte, daß sie keine Waffe verborgen hatte.
    »Hören Sie zu«, sagte er hart. »Wir gehen jetzt zum Lift, dann durch die Halle und bis zu dem schwarzen Wagen, der vor dem Hotel wartet. Der Rest ist einfach. Eine unbedachte Bewegung, und ich schieße. Gewöhnlich pflege ich zu treffen.«
    Mario hatte Glück.
    Sie trafen niemanden, und Marion Stadyonnex machte keinen Versuch, zu fliehen oder jemanden zu benachrichtigen. Mario riß die Tür auf, schob das Mädchen in den Wagen und sagte zu Protopapas:
    »Du weißt, wohin du zu fahren hast?«
    »Natürlich.« Der schwere Wagen fauchte über die Straße und raste dem Ufer der Insel zu. Mario hob das Funkgerät hoch, während er sorgfältig die Hände des Mädchens beobachtete und sagte:
    »Alles klar, Chef.«
    Minuten später wendete der Wagen und entfernte sich, während sich hinter Mario de Monti und dem Mädchen von Sahagoon die Tür von Cliffs Bungalow schloß.
     
    *
     
    Cliff und Mario standen vor dem Mädchen, das in einem der schweren Sessel kauerte. Jetzt, eine Stunde nach der Ankunft und nach einer aufgeregten Unterhaltung, durch einige Gläser hochprozentigen Alkohols unterstützt, fürchtete sie sich. Nicht vor den beiden Männern, sondern vor den Konsequenzen ihrer Versuche.
    »Sie haben zwei Alternativen, Marion«, sagte Cliff. »Entweder Sie sagen uns alles, oder wir schaffen Sie zu Villa. Er wird jedes Quentchen Wissen aus Ihnen herauspressen, aber die Methoden des GSD sind alles andere als nett. Es geht nicht um Geld, sondern um die Existenz der Erde. Haben Sie eine oder mehrere Kassetten hier versteckt?«
    Sie senkte den Kopf. »Ja.«
    Cliff schnappte nach Luft.
    »Ja? Was heißt das? Eine, mehrere ... viele?«
    Sie flüsterte fast.
    »Es waren zwei Kassetten.«
    »Wann sollen sie gesprengt werden?«
    Sie zuckte die Schultern. Gut versteckte Drohungen, ein langer Appell an die Vernunft und die Schilderung dessen, was sich ereignen würde, die Menge der Toten und die Gedanken, an Massenmord mit schuld zu sein, wohl auch Zweifel an der Richtigkeit der Lehre ... das alles wirkte zusammen und hatte Marion zum Reden gezwungen.
    »Ich weiß das genaue Datum nicht.«
    Mario schaltete sich ein. Noch immer spielte er mit dem schlanken Lauf der Strahlwaffe.
    »Bald oder erst später?«
    »Bald«, schluchzte Marion.
    »Wo

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