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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Kripo hochgekickt wurde. Es hatte dabei auch nicht geschadet, dass er ein guter Polizist war, gescheit, nachdenklich und zäh bis zur Dickköpfigkeit.
    »Also gut. Wir haben die Zustimmung für das geografische Profil«, verkündete Steve, während er über Neils störend ausgestreckte Beine stieg. »Ich bringe die Unterlagen persönlich zur Uni rüber, sobald wir hier fertig sind. Also, Neil, was treibt Blake jetzt?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, nichts besonders Interessantes.
    Er schläft lange, holt sich meistens am Morgen eine Zeitung oder einen halben Liter Milch und zwei Videos, dann geht er wieder nach Hause. Manchmal ist er zur Mittagszeit im Wettbüro unten, zwei Bier in der Kneipe an der Ecke, dann ein Spaziergang im Park. Wieder zur Wohnung zurück, und offensichtlich bleibt er zu Haus und sieht fern, nach dem Flimmern am Fenster zu schließen. Nichts Bösartiges, nichts Verdächtiges. Was ja ganz gut ist, da wir immer allein sind und nur eine Minimalüberwachung mit je einer Person machen. Er könnte alles Mögliche treiben, wenn wir nicht da sind, wir wüssten es nicht. An manchen Tagen, wenn wir dort sind, steckt er nicht mal die Nase aus der Tür. Er könnte einen Harem da drin haben, und wir hätten keine Ahnung davon.«
    Steve nickte verständnisvoll. »Ich weiß, das ist wirklich nicht befriedigend. Aber wir müssen unseren Freund Blake einfach so gut im Auge behalten, wie wir können. Bis wir einen besseren Anhaltspunkt finden, ist er das Einzige, was wir haben. Es wäre viel-leicht eine gute Idee, mal diskret mit den Mietern der Wohnung unten zu reden und zu sehen, ob sie bei ihm etwas von Besuch gehört oder gesehen haben. Aber nur, wenn wir wissen, dass sie keine Kumpel sind. Ich will Blake nicht auf unser noch andauerndes Interesse an ihm aufmerksam machen. Was meinst du, Neil?«

    Neil rümpfte die Nase. Er hatte für Vorgesetzte gearbeitet, die es nicht gern hörten, wenn man ihnen sagte, ihre Vorschläge würden nicht funktionieren. Aber er kannte Steve Preston gut genug, um zu wissen, dass dieser es ihm selten verübelte, wenn er seine Meinung frei heraus sagte. Besonders in einem so kleinen Kreis wie jetzt. »Lieber nicht, Chef«, sagte er. »Es ist ein ziemlich junges Paar, Mitte zwanzig, würd ich sagen. Sie wirken wie Leute, die uns für die Bösen halten, wenn du weißt, was ich meine? Sie würden es wahrscheinlich für ihre Pflicht und Schuldigkeit halten, Blake Bescheid zu sagen, dass die Bullen herumschnüffeln.«
    Steve hätte lieber etwas anderes gehört, aber er vertraute Neils Meinung. »Ist also John dran heute?«, fragte er.
    »Ja«, gähnte Neil.
    »Okay. Also dann nimm dir den Rest des Tages frei, Neil.
    Schlaf dich mal aus.«
    »Sicher, Boss?«
    »Ja, klar. Joanne kann hier alles in Gang halten. Wenn wir dich brauchen, melden wir uns.«
    Neil löste seinen langen Körper vom Stuhl, stand auf und streckte sich genüsslich. »Dagegen hab ich nichts einzuwenden.
    0 Gott, mehr als acht Stunden zum Schlafen. Von diesem Schock werd ich vielleicht zusammenklappen.« Er latschte aus dem Zimmer.
    »Soll ich also die Stellung halten, Chef?«, fragte Joanne.
    »Ja. Ich gehe zur Universität hinüber, wo ich einen gewissen Terry Fowler treffe. Dr. Cameron hat eine Nachricht hinterlassen, dass sie alles in die Wege geleitet hat. Ich weiß nicht, wie lang ich weg sein werde – kommt drauf an, wie viel ich diesem Fowler erklären muss. Und ich soll bei Dr. Cameron selbst vorbeigehen, wenn ich fertig bin. Ich seh dich also, wenn ich dich seh.«

    Es war ein seltsames Gefühl, durch das Psychologische Institut zu gehen und nicht direkt auf Fionas Büro zuzusteuern. Der Pförtner sagte Steve, wie er zu dem Kabuff im dritten Stock komme, das sich Terry Fowler mit einem anderen Doktoranden teilte. Steve klopfte an die Tür und war überrascht, eine Frauenstimme zu hören, die herein sagte.
    Er steckte den Kopf zur Tür herein. Zwei Computertische standen im Zimmer, einer nicht besetzt, am anderen saß eine junge Frau mit stacheligem, platinblondem Haar, scharlach-rotem Lippenstift und einer Brille mit dicken schwarzen Rändern. Ihre Ohren glänzten silbrig von drei Steckern und einer größeren Kreole. Steve lächelte. »Tut mir Leid, entschuldigen Sie die Störung. Ich suche Terry Fowler.«
    Die Frau schaute mit gespielter Verzweiflung gen Himmel.
    Dann grinste sie, deutete auf sich und sagte: »Sie haben sie gefunden. Theresa Fowler, zu Ihren Diensten. Hat Fiona wieder mal den alten

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