Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
die sich mitten in der Nacht im Cyberspace in den Newsgroups herumtreiben, aber einige der beteiligten Leute kennen den Mann tatsächlich und sagen, er sei nicht der Typ, der einen komplizierten Plan ausführen könnte. Wenn also die Polizei den falschen Mann hätte und Janes Ermordung nichts mit der Beziehung zu ihrem Lover von der Garda Siochana zu tun hätte, dann zwingt einen die Logik zu dem Schluss, dass dieselbe Person Jane Elias und Drew Shand ermordet haben könnte.«
    »Das ist überzogen, Fiona, und das weißt du auch. In verschiedenen Ländern? Ganz unterschiedliche Motive und keine gemeinsamen Markierungskriterien, soweit wir wissen?«
    »Es gibt eine Art Markierungskriterium, Steve. Drew und Jane waren beide Autoren, die Preise gewonnen, die über Serienkiller geschrieben haben und deren Bücher mit Erfolg als Vorlage für Fernseh- oder Kinofilme dienten. Und sie wurden auf eine Art und Weise umgebracht, die Morde aus genau den verfilmten Büchern widerspiegelt.« Jetzt war Fiona konzentriert, ihre vorherige Zerstreuung verflogen.
    »Ein übliches Markierungszeichen ist das nicht«, war der einzige Einwand, der Steve einfiel.
    »Ich weiß. Aber ich habe an einem anderen Fall mit einem unkonventionellen Markierungszeichen gearbeitet – der in Spanien, und ich nehme an, deshalb bin ich wahrscheinlich jetzt auch zugänglicher für die Idee als sonst. Also, lass mir meinen Willen. Sagen wir doch mal, rein theoretisch, es gäbe die Möglichkeit, dass die zwei Taten vom selben Täter begangen wurden.«
    Steve nickte. »Okay. Aus rein theoretischem Interesse, sehen wir mal, wohin uns das führt.«

    »Es führt uns dahin, dass Georgia Lester vermisst wird. Und sie hatte mindestens eine Morddrohung bekommen, was sie nach der Entdeckung, dass Kit auch eine erhalten hatte, ziemlich beunruhigte. Kit, der sie sehr gut kennt, scheint zu denken, dass die Zeitungen Recht haben und dass sie untergetaucht ist, um damit eine Art bizarren Publicity-Trick hinzulegen. Du sagtest gestern Abend, es sei möglich, dass sie entführt worden ist.
    Beide Möglichkeiten könnten eingetreten sein. Die Polizei könnte sogar mit einem Entführer verhandeln in dem Moment, in dem wir hier sprechen, ich weiß es schließlich nicht. Das könntest du relativ leicht herausfinden, wenn du wolltest, stelle ich mir vor. Aber es gibt eine andere Möglichkeit.«
    »Ich habe das ungute Gefühl, dass ich weiß, in welche Richtung dich dies führt«, sagte Steve.
    »Ich glaube, Georgia könnte das dritte Opfer eines Serientäters sein. Wenn das zutrifft und die Markierung passt, dann würde fatalerweise daraus folgen, dass sie wie ein Opfer eines Serienkillers aus einem ihrer Romane ermordet worden ist.
    Gibst du mir da Recht?«
    Steve beschloss, Fiona vorerst zuzustimmen. »Theoretisch, ja.«
    »Nachdem ich gestern Nacht im Internet war, habe ich mir Georgias Bücher angeschaut. Sie hat nur einen Roman mit einem Serientäter im eigentlichen Sinn veröffentlicht – And Ever More Shall Be So. Und er wurde verfilmt. Sie ist Preisträgerin – der Crime Writer's Association Gold Dagger für den besten Krimi des Jahres wurde ihr zweimal verliehen. Sie erfüllt alle Kriterien, Steve. Also habe ich gestern Nacht ihr Buch überflogen.« Fiona hielt inne und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Man sah die dunklen Ringe unter ihren Augen.
    Dann fuhr sie in dem ruhigen, objektiven Tonfall fort, in dem bei einem Vortrag Informationen mitgeteilt werden. »Der Mörder in And Ever More Shall Be So entführt seine Opfer. Er wendet den Trick an, dass er auf einer kleinen Landstraße eine Panne vortäuscht, aber am helllichten Tag, damit er nicht verdächtig erscheint. Dann bringt er seine Opfer in sein Versteck, wo er sie erdrosselt. Schließlich zieht er ihnen die Haut ab, zerstückelt sie und verpackt sie wie Bratenfleisch.«
    Steve schaute Fiona einen langen Moment an. Es war eine gruselige Vorstellung, aber wenn er ihre grundsätzliche Voraussetzung akzeptierte, war die Schlussfolgerung unumgänglich.
    »Und du meinst, dass das mit Georgia Lester geschehen ist?«
    Fiona sah ihm unverwandt in die Augen. »Ich habe schreckliche Angst, dass Georgia das zugestoßen ist. Sag mir, dass ich übertriebene Verfolgungsangst habe in dieser Sache, Steve.«
    »Du bist die Psychologin, Fi. Du weißt, dass Paranoia nur vorliegt, wenn es keinen Grund für die Angst gibt. Was du mir sagst, ist vielleicht ziemlich weit hergeholt, aber es ist nicht ganz grundlos.« Steve

Weitere Kostenlose Bücher