Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
das Telefon. Sie nahm automatisch ab und sagte: »Du wirst mich entschuldigen müssen. Ich habe zu tun.« Fiona drehte ihm absichtlich den Rücken zu. »Hallo, Fiona Cameron.«
    Steve sah, wie ihre Schultern zusammensackten, als sie hörte, wer der Anrufer war. »Einen Augenblick, Major«, sagte sie, bedeckte die Sprechmuschel mit der Hand und sah über die Schulter. »Tschüs, Steve.« Sie wartete, bis er die Briefe genommen hatte und das Zimmer verließ, dann ging sie zu ihrem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Einen Seufzer unterdrückend sprach sie ins Telefon. »Tut mir Leid, jemand ist gerade weggegangen.«
    »Entschuldigung, ich rufe zu einer schlechten Zeit an«, sagte er bedauernd.
    »Im Moment gibt es keine gute Zeit, glauben Sie mir. Was kann ich für Sie tun, Major?«
    »Ich habe eine sehr gute Neuigkeit«, sagte er. »Wir haben Miguel Delgado verhaftet.«
    Fiona zwang sich trotz der Kopfschmerzen, die sich hinter ihren Augen meldeten, erfreut zu klingen. »Ich gratuliere. Sie müssen sehr erleichtert sein.«
    »Si, und sehr froh, dass wir Erfolg hatten. Sie hatten Recht, er hatte eine zusätzliche Taktik vorbereitet. Er hatte einen Freund mit einem Winnebago, meine Frau nennt Wohnmobile so.
    Delgado glaubte, diesem Freund vertrauen zu können, weil der selbst ein Krimineller war. Aber sein Freund ist nur ein kleiner Dieb, ein Einbrecher. Der Freund hatte Delgados Bild in der Zeitung gesehen und vermutet, dass Delgados Verbrechen keine Kleinigkeit sein konnte. Die einzigen Verbrechen, von denen er gehört hatte, waren die Morde. Mit solchen Taten wollte er nicht in Verbindung gebracht werden, so gab er der Polizei hier einen Wink, obwohl er Delgado den Wagen geliehen hatte. Wir haben ihn heute früh auf einem Zeltplatz ein paar Meilen außerhalb der Stadt gefunden.«
    »Gut gemacht. Hat er gestanden?«
    Sie hörte Berrocal seufzen. »Nein. Seit seiner Verhaftung hat er überhaupt nichts gesagt.«
    »Gibt es irgendwelche Beweise, dass er mit den Verbrechen zu tun hat?«
    »Das zweite Opfer, der Amerikaner. Ein Kellner hat sich gemeldet. Er erinnerte sich, dass er ein paar Tage vor dem Mord Delgado zusammen mit ihm gesehen hatte. Wir hoffen, die Spurensicherung kann zeigen, dass die Stofffasern zusammenpassen, aber wir werden das Resultat erst später bekommen. Wir untersuchen auch die Messer, die Delgado bei seiner Festnahme im Wohnmobil hatte. Auch diese Ergebnisse liegen noch nicht vor. Also haben wir kaum etwas, mit dem wir ihn unter Druck setzen können.«
    Sie hoffte, er erwartete keine Hilfe von ihr. Sie hätte ihm am liebsten gesagt, er solle sie in Ruhe lassen, sie hätte Wichtigeres, über das sie sich Sorgen machte. Aber der Profi in ihr wusste, dass der Mord in Toledo und die Notwendigkeit, ihn zu einem Abschluss zu bringen, genau so wichtig waren wie das, was sich in ihrem eigenen Leben abspielte. Sie musste einfach daran glauben, alle Menschenleben seien gleich viel wert. Andernfalls hätte ihre Arbeit wenig Sinn. Sie zwang sich, ihre Frustration und schlechte Stimmung nicht an Salvador Berrocal auszulassen. »Ich bin sicher, Sie haben ein sehr erfahrenes Team, das den Fall bearbeitet«, sagte sie, während sie die Hand ausstreckte, um den Computer einzuschalten.

    »Ich habe noch nie einen Serienmörder verhört. Aber ich habe einen Plan«, sagte er und klang begeistert. »Ich habe mir gedacht, ich werde ihn wütend machen. Ich werde jemand von meinem Team einsetzen, um ihn mit spöttischen Bemerkungen zu reizen.
    Sie kennen das ja. Diese blöden Cops aus einem kleinen Provinzrevier, wie konnten sie nur so dumm sein, so ein jämmerliches Wesen zu verhaften? Es liegt doch auf der Hand, dass nur einer diese Taten begangen haben kann, der clever genug war, alles sehr sorgfältig zu planen, und charmant genug, um seine Opfer dazu zu bringen, dass sie freiwillig mit ihm gingen. Und ein hässlicher, übel riechender Krämer wie Delgado hat doch wohl kaum die Eigenschaften, die man als der Killer von Toledo braucht. Mein Mann wird so tun, als sei er angewidert davon, dass er seine Zeit mit einem so aussichtslosen Verhör verschwenden muss.«
    »Ich glaube, das wird ihn sehr wütend machen«, sagte Fiona.
    »Und das wird sich fast mit Sicherheit zu Ihrem Vorteil auswirken. Sie haben sich offensichtlich die Sache sehr gut überlegt.« Jetzt hau ab und lass mich in Frieden, dachte sie.
    »Lassen Sie mich wissen, wie Sie weiterkommen.«
    Er war immer noch dabei, ihr für das Täterprofil zu danken, als sie

Weitere Kostenlose Bücher