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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Gesichtsausdruck, der eindringliche Blick ihrer dunkelbraunen Augen leuchtete in der düsteren Atmosphäre des Cafés.
    Duvalls Gesichtszüge waren jetzt verschlossen. »Das ist unmöglich. Ich glaube, Sie haben das nicht richtig durchdacht, Frau Dr.
    Cameron. Das Letzte, was wir wollen, ist, eine Panik in Gang zu setzen. Der Medienzirkus läuft sowieso schon intensiv genug, und wir wissen noch nicht einmal, ob Georgia tot ist oder noch lebt. Es wäre vollkommen unverantwortlich, die Sache in diesem Stadium publik zu machen.«
    Fiona starrte Duvall an. »Manche dieser Leute sind meine Freunde. Ich lebe mit einem von ihnen. Wenn Sie sie nicht warnen, werde ich es ganz sicher tun.«
    Duvalls dünne Nasenflügel blähten sich. Sie wandte sich an Steve: »Ich dachte, Sie hätten gesagt, sie versteht, dass die Angelegenheit vertraulich ist?«
    Steve legte eine Hand auf Fionas Arm. Sie schüttelte ihn ungeduldig ab. »DCI Duvall hat Recht«, sagte Steve ruhig. »Mit Sicherheit wissen wir noch nichts und könnten unsere Möglichkeiten, dem Mörder das Handwerk zu legen, ernsthaft einschränken, wenn wir voreilig in Panik verfallen. Das weißt du doch, Fi. Wenn dies nichts mit Kit zu tun hätte, wärst du die Erste, die sagen würde, wir sollten es vermeiden, dem Mörder durch Publicity Auftrieb zu geben.«
    »Ja, Steve, das würde ich wahrscheinlich«, sagte Fiona wütend.
    »Aber es hat nun mal mit Kit zu tun, und ich schulde ihm mehr als der Polizei der City of London.«
    Eine gefährliche Stille trat ein. Dann sagte Duvall: »Aber natürlich, warnen Sie Ihren Freund auf alle Fälle, dass er auf der Hut sein soll. Ich muss aber trotzdem darauf bestehen, dass Sie beide das Ergebnis unseres Gesprächs für sich behalten.«
    Fiona schnaubte verächtlich. »Wir sprechen hier doch nicht über Idioten. Es sind intelligente Männer und Frauen, die mit der Macht ihrer Phantasie leben. Seit Drew Shand gestorben ist, haben die schottischen Krimiautoren einen Rundruf eingerichtet, damit sie einander jeden Tag kontrollieren und nachfragen können. Einer von ihnen hat mich schon darauf angesprochen, um sich beruhigen zu lassen. Viele von ihnen wissen über meine berufliche Tätigkeit Bescheid. Wenn Sie Georgia in Stücke geschnitten in Smithfield Market finden, wird mein Telefon von morgens bis abends heiß laufen. Ich werde diesen Leuten nicht sagen, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung.«
    »Fi, du weißt doch, dass es ein großer Unterschied ist, ob man ihnen mitteilt, sie sollten vorsichtig sein, oder ob man ihnen sagt, ein Serienkiller läuft frei herum und könnte sie ins Visier nehmen. Und du weißt auch, dass das eine Gratwanderung ist, die du durchaus bewältigen kannst«, sagte Steve.
    Fiona stand schnell auf. »Du hast vielleicht Lesley vergessen, Steve. Aber ich werde sie nie vergessen. Und ich werde die Sache so handhaben, wie ich es für richtig halte, nicht so, wie du es für am besten hältst.«
    Steve sah ihr nach, wie sie mit fliegendem Haar aus dem Café fegte. »0 Mist«, stöhnte er.

    »Ich wüsste ganz gern, was das jetzt sollte«, sagte Duvall. »Sir«, fügte sie hinzu, mehr als eine gezielte Beleidigung, als weil es ihr noch nachträglich einfiel.
    Steve drückte ungeduldig seine Zigarre aus. »Sie hat Recht, ich hatte nicht an Lesley gedacht«, sagte er halb zu sich selbst. Er richtete sich auf. »Lesley war Fionas Schwester. Sie wurde als Studentin von einem Serientäter vergewaltigt und ermordet. Es wurde nie ein Tatverdächtiger verhaftet. Deshalb wurde Fiona Kriminalpsychologin. Sie hat immer geglaubt, wenn die Universität ihre Studentinnen richtig gewarnt hätte, wäre Lesley sicher gewesen. Sie hat wahrscheinlich nicht Recht, aber die Betroffenen müssen jemanden finden, dem sie die Schuld geben können. Andernfalls geben sie sie dem Opfer, und das ist noch ungesünder.«
    Duvall nickte, sie begann zu verstehen. »Kein Wunder, dass sie sich um ihren Freund sorgt.«
    »Ich mache mir auch Sorgen um ihn, Sarah. Er ist mein bester Kumpel.« Steves Gesicht war ernst.
    »Sie sollten ihr nachgehen und sie beruhigen. Ich will nicht, dass sie völlig unberechenbar in meine Ermittlung hineinfunkt, egal, wie nützlich sie gewesen ist.«
    Steve, dem es etwa genauso gut gefiel wie Duvall, wenn ihm jemand sagte, was er zu tun hätte, warf ihr einen durchdringenden Blick zu.
    Duvall hob beschwichtigend eine Hand. »Und wenn ich zurückkomme, gehe ich sofort zu meinem Chef und lasse mir eine komplette Mordkommission

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