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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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den Hörer auflegte. Sollte er sie doch für eine unhöfliche Zicke halten. Inzwischen war ihr das egal. Sie rief sofort ihr E-Mail-Programm auf und schrieb eine neue Nachricht. Kit ging nicht ans Telefon, wenn er am Schreiben war, aber sie wusste, dass er seine E-Mails etwa jede Stunde überprüfte.
    Von: Fiona Cameron An: Kit Martin Betrifft: Rat Erinnerst du dich an die Worte auf dem Umschlag von Per Anhalter durch die Galaxis? Also: KEINE PANIK.

    Ich wollte dich heute früh nicht erschrecken. Ich hatte eine Idee, aber ich musste sie erst mit Steve besprechen. Über Nacht habe ich entdeckt, dass die Leute vor Ort glauben, die Garda habe wegen des Mordes an Jane Elias den falschen Mann verhaftet.
    Angesichts von Drews Tod und Georgias Verschwinden musste ich einen Serientäter als Möglichkeit in Betracht ziehen. Also habe ich mir And Ever More Shall Be So angesehen und war beunruhigt von bestimmten Parallelen, die ich dort fand. Ich hatte ein Treffen mit der Leiterin der Ermittlungen bei der City of London Police, und die gute Nachricht ist, dass sie mich ernst nehmen.
    Die schlechte Nachricht ist natürlich, dass, wenn ich Recht habe, Georgia wahrscheinlich tot ist, wie wir befürchtet haben.
    Die schlechteste Nachricht ist, dass es weitere Morde geben könnte. Und natürlich sagte die Polizei schon, sie wolle keine allgemeine Warnung ausgeben und keine ungerechtfertigte Panik auslösen, nicht zuletzt, weil sie nicht genug Leute haben, um den Menschen Schutz zu bieten ...
    Es gibt KEINEN GRUND anzunehmen, dass du besonders in Gefahr bist (und ja, ich glaube immer noch, die Morddrohungen haben wahrscheinlich nichts mit den Morden zu tun), aber du musst Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Mach keinem Fremden die Tür auf. Geh nirgendwo allein hin. Wirklich absolut nirgendwo hin. Pfeif auf Courage. Ich will, dass du in Sicherheit bist.
    Ich bin bei der Arbeit, wenn du reden willst. Abteilungs-konferenz 14–15 Uhr, Seminar 15.30–17, bis um 18 Uhr bin ich hoffentlich zu Hause.
    Hab dich lieb.
    Pass auf dich auf.
    F.
    Sie klickte auf »versenden«, und ihre Nachricht verschwand im Äther. Ihr logischer Verstand sagte ihr, dass sie Kit nicht retten konnte, wenn jemand sich fest vorgenommen hatte, ihn zu töten.
    Aber sie konnte das Prinzip eines Alarmsystems anwenden. Ein Einbrecher hatte ihr einmal gesagt, dass die Sicherungssysteme an Privathäusern keine Abschreckung für einen entschlossenen Gangster seien. Wenn er in ein bestimmtes Haus gehen wolle, konnte und würde er es tun. Die Systeme seien nur dazu von Nutzen, dass sie den zufällig vorbeikommenden Einbrecher abschreckten. »Man muss dafür sorgen, dass das Nebenhaus so aussieht, als wäre es leichter, dort reinzukommen«, erklärte er.
    Wenn der Preis für Kits Leben der war, einen anderen als eine leichtere Möglichkeit anzubieten, war Fiona willens, es so einzurichten.
    Mit den Folgen würde sie später leben müssen. Jetzt war nur wichtig, dass Kit am Leben blieb.
    Sarah Duvall war sich trotz der Dinge, die sie zu Fiona gesagt hatte, darüber klar, dass sie den potenziellen Opfern etwas schuldete. Sie war immer eine Verfechterin präventiver Maßnahmen durch die Polizei gewesen, und diese bekamen eine besondere Dringlichkeit, wenn es um Mord ging statt um Einbruch oder Raubüberfälle auf der Straße. Höchste Priorität hatte für sie der Antrag auf einen Durchsuchungsbefehl in Smithfield Market. Als dies in die Wege geleitet war, überlegte sie, was sie sonst noch Sinnvolles unternehmen könnte.
    Duvall hatte noch nie mit Fiona zusammengearbeitet und beurteilte deren Erkenntnisse daher viel skeptischer als Steve Preston, der die Psychologin für praktisch unfehlbar zu halten schien. Sie war deshalb gegenüber Fionas Behauptung vorsichtig, dass die Morddrohungen wahrscheinlich nicht vom Mörder stammten. Duvall glaubte nicht an Zufälle. In ihrem Denken war sogar gleichzeitiges Geschehen verdächtig. Sie konnte einfach nicht glauben, dass ein Serienmörder Thrillerautoren aufs Korn nahm und zur gleichen Zeit ein ganz anderes Individuum ihnen zufällig Morddrohungen schickte.

    Entweder war es ein und dieselbe Person, oder der Verfasser der Briefe hatte Insider-Wissen. Wenn sie also irgendwie die Quelle der Briefe identifizieren könnte, würde sie damit auch die Identität des Mörders aufdecken oder zumindest jemanden finden, der sie vielleicht zu dem Täter führen konnte.
    Obwohl Duvall nicht bereit

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