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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Serienmörderromanen gibt es manche Bücher über Kommissare, in denen auch Serienmörder vorkommen. Bei Ian Rankin und Reginald Hill zum Beispiel.«

    Er stand auf. »Ich habe eine Datenbank in meinem Computer hier nebenan. Alle Faktoren, die Sie nennen, gehören zu meinen Kriterien, daher können wir eine Mehrfach-Suche machen und die passenden Personen ermitteln. Sollen wir gehen und nachsehen, was wir da als Ergebnis bekommen?«
    Duvall richtete sich auf. »Das scheint mir eine sehr gute Idee.
    Gehen Sie vor, Mr. Reid.«

    iv
    Susannahs Zähne klapperten. Kastagnetten, die ohne ihr Zutun in ihrem Kopf lärmten. Sie erinnerte sich nicht, dass es im Ferienhaus kalt gewesen war, als sie sich dort aufgehalten hatten. Aber das Wetter im September war ja auch mild gewesen. Eine Stunde bei angeschaltetem Gasofen am späten Abend war genug, um die frische Kälte der Luft zu mildern. Das und Thomas' warmer Körper neben ihr. Jetzt gab es keinen warmen Körper. Und nur die kalte, feuchte Novemberluft, die an ihrem Körper klebte. Ihr Entführer würde offensichtlich kein Geld ausgeben und Münzen in den Gaszähler werfen, nur damit sie es bequemer hatte.
    Sie war nackt und hatte eine Gänsehaut. Das hatte mit der Temperatur genauso viel zu tun wie mit der Angst. Allerdings war ihre Angst groß genug, dass sie auch in tropischem Klima Gänsehaut bekommen hätte. Sie war gerade dabei gewesen, ihre monatliche Abrechung zu machen, als es klopfte. Sie hatte aus dem Fenster geschaut. Ein weißer Transporter, den sie nicht kannte, stand in der Einfahrt. Aber der Mann, der mit Paket und Klemmbrett an der Tür stand, trug die vertraute Uniform des Kurierdienstes, den ihre Firma immer beauftragte, wenn sie ihr Arbeit schickten.
    Sie hatte an diesem Nachmittag nichts von der Zentrale erwartet. Und es war spät für den Kurier, der gewöhnlich am Vormittag kam. Es musste etwas Dringendes sein. Vielleicht der Vertrag mit Brantingham. Phil hatte in seiner E-Mail erwähnt, er stehe kurz vor dem endgültigen Abschluss. Susannah hatte die Tür aufgemacht und den Kurier angelächelt.
    Sie fand nie heraus, womit ihr ein Schlag versetzt wurde. Sie merkte nur, dass sie etwas traf.
    Das Nächste, was sie spürte, war ein scheußlicher Schmerz, der sich ausbreitete, dazu die Wahrnehmung von Dunkelheit und Bewegung. Das dumpfe Brummen eines Motors. Sie lag auf der Seite, Speichel lief ihr aus dem Mund. Und sie konnte sich nicht bewegen. Langsam, als sei sie betrunken, nahm sie den Schmerz genauer wahr. Er ging hauptsächlich von ihrem Kopf aus. Wie eine sehr schlimme Migräne, nur dass er vom Hinterkopf her kam, nicht von der Stirn.
    Als Nächstes bemerkte sie ihre schmerzenden Schultern. Nach der Botschaft zu schließen, die ihre gepeinigten Muskeln ihr schickten, schienen ihre Arme auf dem Rücken fixiert. Sie versuchte sich aufzurichten, und eine neue Welle der Qual fuhr durch ihre Beine nach oben. Soweit ihre blitzschnellen, chaotischen Wahrnehmungen es ihr erlaubten, begriff sie, dass ihre Füße zusammengebunden und an ihren Handgelenken befestigt waren.
    Wenn sie sich ganz still verhielt, tat es nicht so weh. Es war immer noch unerträglich, aber wenigstens konnte sie jetzt auch noch an etwas anderes denken. Dunkelheit und Bewegung. Und ein rauer Teppich unter ihrer Wange. Was konnte es anderes sein als der Kofferraum eines Autos?
    Da setzte die Angst ein.
    Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie gefahren waren. Es gab keine Methode, mit der man die Schmerzdauer messen konnte.
    Endlich hörte die Bewegung ruckartig auf. Das Motorengeräusch brach ab. Sie horchte angestrengt, aber nichts passierte. Dann wurde der Kofferraum geöffnet. Das grelle Licht traf mit einem plötzlichen Schock ihre Augen und löste Schwindel und Kopfschmerzen aus. Dann hatten sich ihre Pupillen angepasst, und sie sah einen dunklen Umriss gegen den Nachthimmel.
    Susannah machte den Mund auf und schrie. Der Mann lachte.
    »Niemand hier, der dich hören kann, Schätzchen«, sagte er. Der Akzent war aus der Gegend um Newcastle, das konnte sie erkennen.

    Er beugte sich herunter und ächzte vor Anstrengung, als er sie aus dem Auto hob. Er schwankte beim Gehen leicht unter ihrem Gewicht. Ihr Gesicht war gegen seine Schulter gedrückt, so dass sie nichts sehen konnte. Die Luft fühlte sich hier anders an, und sie begriff dass er sie in ein Gebäude gebracht hatte. Ein paar Schritte noch, eine Drehung nach rechts, und plötzlich waren sie unter grellem Neonlicht. Er ließ

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