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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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wahrscheinlich nicht viel Unterschied gemacht.«
    »Dringendes gleich zu erledigen ist in Ihrem Beruf wohl keine schlechte Angewohnheit, denke ich«, sagte Terry und drehte sich grinsend halb zu ihm um. »Sie müssen zusehen, dass Sie die Gangster erwischen, bevor sie Schlimmeres anstellen.«
    »So ungefähr«, seufzte Steve. »Manchmal geht es eher darum, einen Fall abzuschließen, bevor die Bürokraten merken, wie viel man aus dem Budget entnimmt.«
    »Ja, richtig. Also – bei diesem spezifischen Angriff auf das Budget wurde das Deliktverknüpfungsprogramm auf alle Unterlagen angewendet, die Sie mir gegeben haben.« Sie schaute ihn mit gehobenen Augenbrauen an. »Einschließlich der vier, die Sie eingeschmuggelt haben, um zu sehen, ob ich's auch richtig mache.«
    »Deshalb habe ich sie nicht mitgebracht«, widersprach Steve.
    »Es geht nicht darum, Sie in Verlegenheit zu bringen, sondern meinen Kollegen zu zeigen, dass diese Arbeit kein Hokuspokus ist. Es steigert den Wert der Ergebnisse, wenn ich demonstrieren kann, dass das Programm die Fälle ausscheidet, die wir als irrelevant erkannt haben.«

    »Nur ein Test«, murmelte sie. »Geht in Ordnung, ich bin nicht wirklich beleidigt, ich verstehe das Prinzip von Kontrollgruppen
    ... Jedenfalls, nachdem ich alle Fälle durch den Computer laufen ließ, scheint sich hier ein Bündel von Fällen zu ergeben.« Ihr Tonfall wurde unbeschwerter, als sie zum Hauptteil ihrer Ergebnisse kam. »Vier Vergewaltigungen und zwei andere Sexualdelikte. Der Fall in Hertfordshire hat eine geringfügig niedrigere Wahrscheinlichkeit als die anderen fünf, aber immer noch 87 Prozent, was ich als definitiv positiv betrachten würde.«
    Steve spürte eine kleine Welle der Erregung in sich aufsteigen, die er aber nach Jahren der Übung so gut verbergen konnte, dass sie nicht wahrnehmbar war. »Und wie lässt sich das als geografisches Profil umsetzen?«
    »Lassen Sie uns der Reihe nach vorgehen«, sagte Terry, und ihre rechte Hand klickte mit der Maus die Dialogfelder an. Es erschien eine Karte von North London in Schwarzweiß. Sie tippte auf zwei Tasten, und der Bildschirm wurde farbig, schillernde Grün-, Blau-, Gelb-, Lilatöne und ein burgunderroter Fleck. »Das bekommen wir bei den ersten beiden. Wenn wir den dritten und vierten dazunehmen ...« Weitere Fingerübungen auf der Tastatur. Jetzt erschien der rote Fleck schärfer umrissen, auch die Farbtönung klarer. Aber auch eine zweite lila-rote Zone war nördlich des ursprünglichen Scharlachrots erschienen. Steve hatte Fiona oft genug zugesehen, um die Bedeutung dessen, was vor ihm ablief, erkennen zu können: Der hervorgehobene Bereich umfasste ein Dutzend Straßen im nördlichen Teil von Kentish Town. Der zweite Fleck war weiter oben in Richtung Archway.
    »Wenn wir den fünften dazugeben, wird der zweite Fleck weniger signifikant«, fuhr Terry fort. »Aber wenn wir den sechsten Vorfall dazunehmen, sehen Sie, was dann passiert.«
    Der ursprüngliche rote Teil veränderte sich fast überhaupt nicht, aber im rot-lila Bereich verstärkte sich deutlich der Rotanteil.

    »Und was schließen Sie daraus?«, fragte Steve und wusste bereits, was als Nächstes kommen würde.
    Terry wandte sich ihm zu und grinste. »Dasselbe wie Sie, nehme ich an.« Sie nahm einen Bleistift und zeigte auf die überwiegend rote Zone. »Wenn wir fehlerlos ein echtes Bündel bekommen haben, wohnt der Mann vielleicht in dieser Gegend hier. Es ist möglich, dass er in dem anderen hervorgehobenen Bereich wohnt, aber ich würde eher meinen, dass er da arbeitet. Am Anfang ihrer Karriere tendieren Täter dazu, sich in der Gegend um ihre Wohnung herum zu bewegen. Und wenn wir uns die ersten beiden Fälle ansehen, fällt nur dieser Teil hier auf, dessen Wahrscheinlichkeit noch intensiviert wird, je mehr Fälle wir eingeben.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Drehstuhl zurück, machte eine halbe Drehung und sah Steve an. Ohne auf den Bildschirm zu blicken, tippte sie auf zwei Tasten. »Und wenn wir den Mord an Susan Blanchard mit einbeziehen, wollen wir mal sehen, was sich dann tut.«
    Trotz größter Selbstbeherrschung konnte Steve nicht verbergen, wie geschockt er war. »Was haben Sie gerade gesagt?«
    Terry grinste. »Da bleibt Ihnen wohl die Spucke weg«, sagte sie.
    »Ich hab mir gedacht, dass Sie das umhauen würde.«
    »Haben Sie die Sache mit Fiona besprochen?«, fragte Steve und verbarg seine Gefühle hinter seinem scharfen Tonfall.
    »Nee, ich hab das alles allein

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