Die Erfinder Des Todes
sorgen, bei denen Verabredungen verschoben werden mussten. Außerdem wollte er sich nicht gleich als das leichte Opfer zu erkennen geben, für das er sich insgeheim durchaus schon hielt. Stattdessen kritzelte er Namen und Adresse des Restaurants auf ein Stückchen Papier. »Ich werde Sie dort treffen.« Er stand auf. »Ich muss ins Büro zurück, damit mein Team mit der Arbeit anfangen kann. Können Sie mir einen Ausdruck des Plans geben?«
Terry wandte sich dem Computer zu. »Wollen Sie eine Vergrößerung der roten Bereiche?«, fragte sie.
»Bitte.«
»Brauchen Sie einen schriftlichen Bericht?«, fragte sie.
»Wenn ich schon dafür bezahle, sollte ich ihn wohl nehmen«, sagte Steve.
»Fax oder E-Mail?«
»Beides, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
»Bis zum Mittag werden Sie es haben«, sagte Terry und zwinkerte ihm zu. »Dann also bis heute Abend.«
Steve nickte und ging hinaus. Als er sich umdrehte, warf sie ihm einen Kuss zu. Am unteren Ende der Treppe war er immer noch rot, und auch sein Lächeln hielt an. Terry Fowler hatte mehr geschafft, als seinen stagnierenden Fall wieder in Gang zu bringen. Sie hatte, solange er bei ihr war, alle Ängste um Kit aus seinen Gedanken verscheucht. Und das war viel, viel mehr wert, als die Metropolitan Police ihr jemals bezahlen würde.
Zu New Scotland Yard zurückgekehrt, rief Steve Joanne zu sich ins Büro. Neil war unterwegs und beobachtete Francis Blake, und John hatte frei, so waren seine Mittel, trotz der neuen Möglichkeiten, die Terrys Untersuchung zu Tage gefördert hatte, sehr begrenzt.
Steve schob ihr die Ausdrücke über den Tisch zu und konnte dabei seine Freude nicht ganz verbergen. »Sieht aus, als kämen wir endlich an was ran. Das geografische Profil zu deinen Vergewaltigungen. Als der Mörder von Susan Blanchard in die Analyse aufgenommen wurde, hat sich der wichtigste rote Bereich überhaupt nicht verändert.«
Joanne schaute auf, und ihre Augen blitzten vor Erregung. »Das ist ja super. Wow! Also, was soll ich tun?«
»Leider kommt jetzt erst mal die Plackerei. Wir müssen die Namen der Straßen im roten Bereich herausfinden und zusätzlich je eine Straße auf jeder Seite, damit ich sicher sein kann — und dann das Wählerverzeichnis holen.«
Joanne seufzte. »Das Verzeichnis durchgehen und mit den Akten zu vorbestraften Tätern vergleichen?«
»Außer wenn dir eine bessere Methode einfällt.«
»Wenn ich jemals was zu sagen haben werde in dieser Welt, wird man eine Datenbank mit den Vorstrafen einrichten, damit man sie nach jedem einzelnen von einem Dutzend Faktoren durchsuchen kann«, sagte sie und stand auf. »Ich mach mich also dran.«
»Danke, Joanne. Oh, und danke für den Tipp mit dem Restaurant.«
Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich hoffe, du wirst Spaß haben.«
Steve grinste. »Das hab ich vor.«
Joanne drehte sich um, als sie aus der Tür ging. »Wenn du es überhaupt ins Restaurant schaffst, natürlich. Falls wir Glück haben, könnte es sein, dass wir uns alle noch heute Abend um unseren neuen 1a-Tatverdächtigen kümmern müssen. Stimmt's, Chef?«
»Ich hoffe, du hast Glück, Joanne. Aber versuch doch, nicht vor morgen früh auf die Goldader zu stoßen, wenn du weiterhin meine Lieblingsassistentin bleiben willst.«
Nachdem sie gegangen war, blickte Steve sinnierend auf die geschlossene Tür. Er spürte eine starke Erregung, denn sie konnten jetzt höchstens noch Stunden von einem erfolgversprechenden Durchbruch entfernt sein. Und da er gerade an Durchbruch dachte, erinnerte er sich an die Nachricht auf seinem Schreibtisch, dass er Sarah Duvall anrufen solle.
Einesteils fürchtete er diesen Anruf. Wenn Georgia Lester tot aufgefunden worden war, wollte er diese Information und ihre Folgen so lange wie möglich von sich schieben. Andererseits war es denkbar, dass sie lebend wieder aufgetaucht war. Steve wählte Sarahs Nummer.
Auszug aus der
Dechiffrierung des Beweisstücks
P13/4599
Iqzze uqqde fquzy mxSqa dsumX qefqd eGqnq ddqef qsqrg zpqzt mnqzi udpyq uzXqn qzhuq xeoti uqdus qdi qd pqz. Euqyg qeeqz qdefq uzymx mzrmzs qzpme Ygefqd
Wenn sie Georgia Lesters Ueberreste gefunden haben, wird mein Leben viel schwieriger werden. Sie muessen erst einmal das Muster erkennen. Aber sie werden einen Tag oder zwei brauchen, bis sie es publik machen. Sie werden nicht zugeben wollen, was da ablaeuft, weil es eine Panik ausloesen wird.
Ich muss also mein naechstes Opfer schnell fassen, solange es noch keinen Verdacht geschoepft hat.
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