Die Erfinder Des Todes
über längere Zeit genutzt werden. Wahrscheinlich solche, die abgeschlossen sind. Deshalb wird es nicht ohne die intensive Mitwirkung der Händler gehen. Wir wollen hier nicht herumgehen und ihr Eigentum aufbrechen.
Ich müsste mich also auf Sie verlassen können, dass Sie alle, die hier Lagerraum haben, ansprechen und sie bitten, dass sie heute Abend Personal vor Ort haben, damit diese Leute uns den Zugriff auf alles, was hier lagert, ermöglichen können. Und dass sie, wenn nötig, die ganze Nacht hier sein müssen.«
»Ach, du lieber Himmel«, beklagte sich Green. »Das ist schon 'n bisschen viel verlangt.«
»Wenn das mit den Mitteln, die Sie haben, nicht machbar ist, kann ich ein paar Marktpolizisten für Sie abstellen. Aber es muss gemacht werden«, sagte Duvall mit fester Stimme und unerbittlicher Miene.
»Es wird den Händlern überhaupt nicht gefallen«, jammerte er.
Daniels nahm die Sache in die Hand. »Wir machen das ja auch nicht zum Spaß, Darren. Es ist eine sehr ernste Angelegenheit.«
»Das stimmt«, sagte Duvall grimmig. »Also, Sie und Ihre freiwilligen Helfer müssten um neun Uhr in der Snow-Hill-Polizeiwache sein, damit Professor Blackett Ihnen komplette Instruktionen geben kann, wonach Sie suchen sollen. Und die Helfer können dann den Beamten zugeteilt werden, die sie bei der Arbeit unterstützen sollen. Ich habe vor, mit der Aktion genau um zweiundzwanzig Uhr zu beginnen. Ich habe nicht die Absicht, Ihren Handel zu unterbrechen. Aber es hängt von Ihnen und Ihren Händlern ab. Ich schlage vor, wir kommen zur Sache.« Ihr Lächeln milderte ihren schroffen Befehl keineswegs ab. Green machte sich unter Murmeln und Gejammer davon.
»Was meinen Sie, Ron? Wird es funktionieren?«, fragte Duvall.
Der große Mann nickte. »Ich glaube, Sie werden alle Unterstützung bekommen, die Sie brauchen. Ich werde mit Darren reden und dafür sorgen, dass er den Leuten mitteilt, die Händler stünden zu diesem Zeitpunkt unter keinerlei Verdacht.«
Duvall nickte. »Sie scheinen sehr zuversichtlich, dass Sie finden können, was uns interessiert, Professor Blackett«, sagte sie.
»Wenn ich so unsicher geklungen hätte, wie mein Gefühl in der Sache ist, hätte Ihr Mr. Green mit allen Mitteln die Aktion behindert. Es ist nicht leicht, menschliches Gewebe einfach durch Ansicht zu erkennen, Chief Inspector Duvall. Es ist einfach zu testen, wenn wir erst einmal etwas Verdächtiges haben, aber ob wir etwas finden, hängt vollkommen davon ab, wie gut der Killer es versteckt hat.« Blackett hielt inne und hob die Augenbrauen. »Und dabei gehen wir immer davon aus, dass es ihn überhaupt gibt.«
Kapitel 38
Detective Constable Neil McCartney war müde. Francis Blake zwölf Stunden am Tag zu beobachten war eine Schinderei, vor allem deshalb, weil der Mann ein so scheißlangweiliges Leben führte. Manchmal sah er ihn die ganze Schicht überhaupt nicht.
Wenigstens hatte Neil jetzt die Tagschicht von zehn bis zehn bekommen, was ein bisschen weniger öde war als die langen Nächte, in denen das Einzige, was Blake zu tun schien, Videos gucken und schlafen war. Aber Neil wusste, es war nur ein kurzer Aufschub. Da Joanne im Büro festsaß und auf dem Computer herumhackte, würde es nicht lange dauern, bis John drängte, wieder die Tagschicht zu bekommen. Es war nicht unverständlich, er hatte eine Frau und kleine Kinder, die nicht den ganzen Tag still sein wollten, wenn Daddy schlief.
Auch er hätte so ein Leben haben können, dachte Neil mit einer gewissen Bitterkeit. Wenn er nicht so blöd gewesen wäre, sich die falsche Frau zu nehmen. Er hatte Kim bei der Arbeit kennen gelernt. Sie war immer vergnügt und quicklebendig, brachte Leben in jede Party. Sie war nicht der Typ, mit dem er sich normalerweise zusammentat, da er eigentlich ein eher ruhiger Mensch war. Er hatte die Blicke, die man ihm zuwarf, auf Neid zurückgeführt. Erst viel später wurde ihm klar, dass es Mitleid war. Er diente ihr als Alibi für ihre Affäre mit einem der Sergeants vom Strafvollzug, eine perfekte Tarnung, um die Frau des Mannes bei jedem Polizeifest zu täuschen. Die Ehe war das beste Alibi.
Zuerst richtete sich seine Verbitterung gegen sich selbst. Es brachte nichts, auf Kim wütend zu sein, sie war eben die Frau, die sie war. So hatte ihn die Suche danach, wem oder was er die Schuld daran geben konnte, zu seinem Beruf geführt.
Aus ihm hätte leicht ein weiterer verbitterter Cop werden können, der seinen Zorn an den Menschen
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