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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Alpenveilchenrosa und intensivem Aquamarin gestrichen, und Details wurden durch einen Goldanstrich hervorgehoben. Daraus wuchsen gusseiserne Säulen empor, an denen sich Akanthusblätter emporrankten und zu freitragenden Streben wurden, die flache Vordächer zum Schutz vor Regen trugen.
    Das Innere war eine Kombination aus wunderschönen viktorianischen Eisenverzierungen inmitten einer unerbittlich modernen Technologie. Lastwagen brachten die toten Tiere in spezielle, abgeschirmte Ladebuchten, wo das Fleisch vor den Elementen geschützt war. Hier wurde es auf ein automatisches Transportsystem geladen und direkt an die auf den jeweiligen Händlerbedarf zu-geschnittenen Stände geliefert. Kleinere Bestellungen wurden in Schachteln und Kisten in gekühlte Service-Bereiche gebracht, die an den Seiten der beiden Gebäude entlang verliefen. Der neue Markt war etwas ganz anderes als das alte Marktsystem, bei dem Träger hin und her eilten und das Fleisch an der Luft jeder zufälligen Verunreinigung ausgesetzt hatten. Er hätte es einem Killer eigentlich viel schwerer machen müssen.
    Kurz vor zehn Uhr erschien Sarah Duvalls Team. Einige kamen in unauffälligen Wagen, aber die meisten gingen die kurze Strecke von ihrem Treffen in der Snow-Hill-Polizeiwache zu Fuß. Duvall hatte darauf bestanden, dass die Aktion so unauffällig wie möglich sein sollte. Was sie auf keinen Fall wollte, war eine Gruppe erkennbarer Polizeibusse und -autos, die zu später Stunde vor dem Smithfield Market aufgereiht standen. Dieser Anblick hätte unweigerlich die Medien auf den Plan gerufen, und hätten diese erst einmal Wind von der Geschichte bekommen, dann wären sie bald dahinter gekommen, was los war.
    Darren Green hatte seine Aufgabe gut erledigt. Die Händler wussten, was auf sie zukam, und überraschend wenige hatten sich über die eventuelle Unterbrechung des Geschäfts während der Nacht beklagt. Als jetzt die Durchsuchung unmittelbar bevorstand, kam der große Augenblick für Green. Seine frühere Verärgerung war geschäftiger Erregung gewichen, und er sauste um die uniformierten Polizisten herum wie eine Fliege um offen liegendes Fleisch. Geschäftig kontrollierte er, ob alle mit Overalls und der Kopfbedeckung ausgestattet waren, die sie zur Einhaltung der strengen Hygienevorschriften brauchten.
    Duvall überwachte das Team. Es war ihr gelungen, ein Dutzend Uniformierter, ein halbes Dutzend Kripobeamte und vier Metzger zusammenzubekommen, die den permanent im Markt stationierten Polizisten bei der Suche assistieren sollten. Tom Blackett war da, begleitet von zwei Assistenten. Während sie auf die letzten Nachzügler warteten, stellte sich Blackett neben Duvall. »Ich bin erstaunt, dass Sie hierfür einen Durchsuchungsbefehl bekommen haben«, sagte er. Es klang fast murrend.

    »Es gab viele, die mir mal einen Gefallen schuldeten – aber wenn das hier schief geht, werde ich jahrelang zurückzahlen müssen.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Nicht viele Richter würden riskieren, sich für eine so zweifelhafte Sache aus dem Fenster zu lehnen.« Blacketts Lächeln war so vergnügt wie der gerade einsetzende Nieselregen. »Hoffen wir, dass wir etwas finden.«
    Er entfernte sich, um mit seinen Assistenten zu sprechen.
    Duvall räusperte sich. »Also, Sie wissen ja alle, was Sie zu tun haben, wenn Sie drin sind. Professor Blackett und seine Assistenten werden mit mir unter der Uhr an der Middle Street auf Sie warten. Wenn jemand irgendetwas Verdächtiges findet, kommen Sie gleich zu uns, und die Pathologen werden überprüfen, was Sie aufgespürt haben. Mr. Green?«
    Darren trat mit einer völlig absurden theatralischen Geste nach vorn. »Hier lang«, verkündete er.
    »Viel Glück«, rief Duvall, als das Team hineinging. Sie folgte den Polizisten, während diese sich auf die ihnen jeweils zugeteilten Teilbereiche verteilten. »Wir werden's brauchen«, fügte sie leise hinzu.

Kapitel 39
    Diesmal war Kit ausnahmsweise als Erster wach. Er rutschte übers Bett, legte die Arme um Fiona und küsste sie auf den Nacken. »Oooh«, stöhnte sie.
    »Ich stehe jetzt auf«, sagte er. »Ich mache Kedgeree zum Frühstück.«
    »Ach Gott«, seufzte Fiona. »Muss das sein? Könnten wir nicht einfach hier liegen und eine Weile in schönen Erinnerungen schwelgen?«
    Kit lachte leise vor sich hin. »Die Erinnerung ist Vergangenheit.
    Jetzt ist jetzt. Ich weiß nicht, warum, aber ich bin mit einem guten Appetit aufgewacht. Erheben Sie sich, Frau

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