Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
bewegte sich, und aus ihrer Kehle kam ein leiser, unverständlicher Laut. Dann öffnete sie die Augen. Einen Moment schien sie verstört, dann grinste sie zufrieden. »Verdammt noch mal, Gott sei Dank war's kein Traum«, sagte sie, richtete sich auf und schmiegte sich an ihn.
    Er rieb sein Kinn mit den über Nacht gewachsenen Bartstoppeln an ihren wirren Haaren und legte die Arme um sie. »Ihr Akademiker geht so gepflegt mit Worten um.«
    »Ja, aber Taten sind besser als Worte, und ich bin auf jeden Fall eine Frau der Tat«, entgegnete Terry und strich mit den Fingern über die wohlgeformten Muskeln seines Brustkorbs und die Rippen. Sie fühlte ihn hart neben sich und schlug ein Bein über seines, während sich ihre Hüften ihm langsam näherten.
    Steve stöhnte leise. »Du bist also kein Morgenmuffel«, sagte er, und seine Stimme klang rau vor Erregung.
    Ihr Gesicht wich etwas zurück, und sie machte einen Schmollmund. »Hast du ein Problem damit?« Ihre Stimme war genauso aufreizend wie das, was ihr Körper ihm bot.
    Er zog sie in seine Arme und spürte ihre warmen Brüste an seiner Brust. »Überhaupt nicht, wenn du in der nächsten Stunde nicht irgendwo erwartet wirst.«
    Sarah Duvall war übel. Sie wusste, es hatte mehr damit zu tun, dass sie nicht geschlafen und zu viel Kaffee getrunken hatte, als mit dem, was sie in Smithfield Market gesehen hatte. Aber das Verstehen nützte nichts gegen diese unterschwellige leichte Übelkeit. Und dass sie Anthony Fitzgerald genau erklären musste, was er in der Leichenhalle würde identifizieren müssen, hatte auch nicht gerade geholfen. Sie wünschte fast, der Mörder hätte sich genauer an den Text gehalten. Dann wäre ihnen ein Horror erspart geblieben. Sie saß mit grimmigem Gesicht auf dem Rücksitz des Wagens. Aber in ihrem Kopf war hinter ihren unbeweglichen Gesichtszügen alles in wilder Bewegung. Dieser Fall war in mehr als der augenscheinlichen Hinsicht ein schreckliches und unappetitliches Durcheinander. Er würde ihnen vielleicht ein Medieninteresse einbringen, das sich verheerend auswirken konnte. Denn es bedeutete, dass nicht nur jede ihrer Bewegungen und die ihres Teams aufmerksam von einer Horde Zeitungsschreibern verfolgt, sondern dass sie auch von ihren nervösen Vorgesetzten mit Sorge beobachtet werden würde, ob sie auch ja nichts Falsches tat oder sagte.
    Und dann war da noch Fiona Cameron. Angesichts der neuen Ereignisse würde Fiona nicht als Einzige an fünf Fingern abzählen, dass es sich um einen Serienmörder handelte. Duvall wollte dies nicht öffentlich zugeben, aber sie bezweifelte, dass sie weiterhin einen Zusammenhang zwischen dem Tod von Drew Shand, Jane Elias und Georgia Lester abstreiten konnten.
    So oder so würde es
    nicht lange dauern, bis ein cleverer und ehrgeiziger Journalist sich daran erinnerte, dass Fiona mit einem Autor von Kriminalromanen zusammenlebte. Man würde ihr das Büro einrennen. Auch wenn Fiona von sich aus wahrscheinlich nicht zur Presse gehen würde, so hatte Duvall doch keine Ahnung, was ihre Antwort auf die direkte Frage eines Journalisten wäre.
    Und wenn die Katze erst einmal aus dem Sack war, würde es einen Ansturm von Thrillerautoren in Panik geben, die Polizeischutz verlangten. Es war ein Minenfeld, besonders wenn die Medien herausfanden, dass jemand Morddrohungen an die Schriftsteller verschickt hatte.
    Und dann war da noch die Ermittlung selbst. Der Morgen war ein Alptraum gewesen, aber das war nur der Anfang. Nach dem schaurigen Fund kurz nach Mitternacht hatte sie zu verhindern versucht, dass der Markt weniger als vier Stunden später wieder für den Handel geöffnet wurde. Aber Darren Green hatte heftig argumentiert, was sie verlange, sei inakzeptabel. Sie könne selbst beim besten Willen kaum behaupten, dass der ganze Markt ein Tatort sei. Bei seiner Argumentation bewies er eine Intelligenz und zähe Entschlossenheit, die sie ihm nicht zugetraut hätte. Laut ihm sei es offensichtlich, dass, was immer geschehen sei, schon vor einiger Zeit passiert war. Hunderte von Menschen waren seit damals im Markt aus und ein gegangen, und die Polizei könne unmöglich noch irgendwo Spuren ihres Opfers finden, außer in der unmittelbaren Umgebung der entsprechenden Kühltruhe.
    Seine Trumpfkarte hatte er mit dem Hinweis ausgespielt, dass der normale Betrieb im Markt der Polizei doch die beste Gelegenheit gebe, jeden potenziellen Zeugen zu fragen. Sie könnten Namen und Adressen von allen aufnehmen, die kamen, und

Weitere Kostenlose Bücher