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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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behauptete hartnäckig, sie sei nicht abgeschlossen gewesen, und zwei seiner Angestellten bestätigten das. Wir gingen also mit einem Bolzenschneider ran. Als wir die Tür aufmachten, war die Truhe voller verpackter Fleischstücke. Außer einem Fach. Es enthielt nur ein Päckchen, das in schwarze Mülleimerbeutel eingewickelt war.« Duvall hielt inne, um es spannender zu machen, und schaute Steve fragend an.
    Steve schloss einen Moment die Augen, sein Gesicht verzog sich schmerzlich. »Der Kopf?«
    »Der Kopf. Der Metzger, der ihnen aushalf, fiel zu Boden wie ein betäubter Ochse. Sie mussten ihn ins Krankenhaus bringen und die Platzwunde am Kopf nähen lassen. Er war beim Fallen auf eine Arbeitsfläche aufgeschlagen.«
    »Daran wird er den Rest seines Lebens zu knacken haben«, sagte Steve. »Ich nehme an, es war Georgia Lesters Kopf?«
    »Steht außer Frage. Ihr Ehemann muss später zur Identifizierung kommen, aber es besteht kein Zweifel.«
    »Wann werden Sie das bekannt geben?«
    Duvall seufzte. »Mein Chef will heute Nachmittag eine Pressekonferenz abhalten. Wir warten, bis wir aus Dorset die Bestätigung bekommen, dass von dort jemand hier sein kann.«
    »Würden Sie es problematisch finden, wenn ich Kit Martin vor der Pressekonferenz informieren würde? Er und Georgia waren befreundet, und er wird wissen, dass Fiona mit uns gesprochen hat. Mir scheint, es ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    Duvall runzelte die Stirn. »Es wäre mir lieber, wenn wir es so lange wie möglich für uns behalten könnten. Ich weiß, er ist ein Freund von Ihnen, aber wir können es uns nicht leisten, den Eindruck zu erwecken, ein Schriftsteller werde von der Polizei bevorzugt.«
    Steve zuckte mit den Schultern. »Es ist Ihr Fall, Sarah. Ehrlich gesagt, ich hatte genauso sehr an die langfristigen Interessen von New Scotland Yard gedacht wie an die Rücksichtnahme auf Kit.
    Fiona Cameron ist sehr findig und leistet gute Arbeit, und wir haben wegen unserer eigenen verflixten Blödheit ihre Dienste schon eine Weile entbehren müssen. Trotzdem ist sie mit ihrem Verdacht zu uns gekommen. Ich hätte gern die Möglichkeit gehabt, hier eine Brücke zu bauen, vielleicht den Bruch wieder zu kitten. Sicher könnte das auch Vorteile für die City Police haben.«
    Duvalls herbes Lächeln verbarg ihren echten, heftigen Ärger. Innerhalb weniger Stunden hatten zuerst Darren Green und jetzt Steve Preston sie mit ihren Manövern ausgetrickst. Das war nicht gut für die Psyche, besonders eine normalerweise so selbstbewusste Psyche wie die ihre. »Das ist ein gutes Argument, Sir.« Steve erkannte den Gebrauch der förmlichen Anrede als ein Signal, dass es Zeit sei, sich zurückzunehmen.
    »Es ist Ihre Entscheidung, Sarah.«
    »Ich denke, es kann nicht schaden. Vorausgesetzt, Sie machen deutlich, dass er nicht vor uns darüber zur Presse spricht.« Ein letzter Versuch, den Anschein zu wahren, sie habe die Situation unter Kontrolle.
    »Ich glaube nicht, dass er überhaupt daran denken würde.«
    Steve stand auf und nahm sein Jackett. »Sie war mit ihm befreundet, Sarah. Er ist nicht so verzweifelt auf Publicity aus.«

    Sie akzeptierte schweigend den angedeuteten Tadel und stand auf. »Ich werde Sie auf dem Laufenden halten«, sagte sie. »Wie geht es mit dem Fall Blanchard voran?«
    Steve zog sich das Jackett über und breitete die Hände aus. »Wir sind hinter etwas her, was hoffentlich eine Spur ist. Aber einfach ist es nicht. Ich habe keine Mittel für einen richtigen Einsatz.«
    Duvalls Lächeln war dünn. »Sie lassen es so laufen, dass man jederzeit einen Rückzieher machen kann, hm?«
    »So ungefähr. Zumindest, bis unser Material und die Fakten bombensicher sind.«
    Duvall verzog mitfühlend das Gesicht. »Und ich dachte, ich hätte heute einen besonders schlechten Tag.«
    Steve machte die Tür auf und ließ ihr den Vortritt. »Machen Sie sich nichts draus. Es gibt mehr im Leben als die Arbeit.« Mit dem gelösten Gang eines Spaziergängers im Park ging er den Korridor entlang. Duvall schaute ihm erstaunt nach, die gewohnte Gelassenheit auf ihrem Gesicht war der Überraschung gewichen. Steve Preston behauptete, es gäbe mehr im Leben als Arbeit? Das war ungefähr so wahrscheinlich, wie wenn Bart Simpson dem diplomatischen Dienst beiträte.
    Etwas mitgenommen ging Duvall auf ihr Auto zu, um zu ihrem eigenen Büro in der Wood Street zurückzukehren. Es war offensichtlich ein Tag der Überraschungen. Vielleicht würde sich Dorset als der Hort

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