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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Bauch hinunter.
    »Wenn du da bist, um mich abzulenken?«
    »Ich würde tagsüber arbeiten. Und wahrscheinlich die halbe Nacht, wenn man nach den früheren Erfahrungen gehen kann.«
    Sie rutschte näher und schmiegte sich an ihn.
    »Da kann ich genauso gut zu Haus bleiben, so wie sich das anhört.«
    »Es würde dir gefallen«, sagte Fiona gähnend. »Es ist eine interessante Stadt. Man weiß nie, vielleicht wäre es eine gute Inspiration.«
    »Ja, genau, ich sehe schon vor mir, wie ich den spanischen Superkillerthriller schreibe.«
    »Warum nicht? Es ist ein schmutziger Job, aber irgendjemand muss ihn machen. Ich dachte nur, du würdest vielleicht mal gern irgendwo eine Pause einlegen, wo man sensationelle Feinschme-ckerkost speist ...« Fionas schläfrige Stimme wurde immer leiser.
    »Manchmal denke ich auch an was anderes als ans Essen«, protestierte er. »War Toledo nicht die Stadt mit den El Grecos?«
    »Stimmt«, sagte Fiona. »Und sein Haus ist auch da.« Ihre Augen waren geschlossen und ihre Stimme war nur noch ein Murmeln, als sie den Traumpfad in den Schlaf hinunterglitt.
    »Na, das hört sich so an, als wär's eine Reise wert. Vielleicht komme ich doch mit«, sagte Kit. Keine Antwort. Das frühe Aufstehen und die zehn Meilen Wandern im Moor von Derbyshire forderten jetzt doch ihren Tribut. Kit lächelte und streckte seinen freien Arm nach dem Taschenbuch von James Sallis auf dem Nachttisch aus. Im Gegensatz zu Fiona konnte er nie ohne seine Portion Horror einschlafen. Allerdings wusste er immer, dass sein Lesestoff nur Erfindung war. Es machte nichts aus, dass er das Verbrechen nicht aufgeklärt hatte, wenn es Zeit war, das Licht abzuschalten. Die Killer, für die er sich interessierte, würden nicht wieder zuschlagen, bis er bereit war.

Kapitel 5
    Das Flugzeug war auf dem Weg nach Madrid halb leer. Ohne dass sie ihn darum bitten musste, überließ Kit Fiona einen Doppelsitz und setzte sich auf die andere Seite des Mittelgangs.
    Sobald sie abgehoben hatten, klappte er seinen Laptop auf und begann zu arbeiten, wobei sein Walkman jegliche Ablenkungen von ihm fern hielt. Auf dem Weg zum Flughafen hatte er Fiona schon gedrängt, sie solle anfangen das, dicke Bündel zu lesen, das Steve hatte abgeben lassen und das sie in den letzten zwei Tagen geflissentlich übersehen hatte. Sie hatte behauptet, sie müsse die Unterlagen aus Toledo durchgehen, aber wenn sie ehrlich war, hatte sie dies schon sehr gründlich erledigt. Jetzt hatte sie keine Ausrede mehr, und der Flug war lang genug. Sie würde die ganze Zeit brauchen, um die Unterlagen durchzuarbeiten.
    Der erste Teil begann mit einer Anzeigenseite aus Time Out.
    Während der langen Verhöre bei der Polizei hatte Blake zugegeben, er habe trotz einer schon längere Zeit bestehenden Beziehung zu einer Stewardess an Frauen geschrieben, die in der Rubrik Einsame Herzen annoncierten. Er hatte gesagt, er habe die ausgewählt, die unsicher schienen, weil sie immer dankbar waren, einen gut aussehenden Typen wie ihn kennen zu lernen. Er hatte eingestanden, dass er vor allem an Sex interessiert war, bestand aber darauf, dass er seine Zeit nicht mit hirnlosen Puppen verschwenden wolle. Nach dem, was Fiona noch von dem ursprünglichen Protokoll der Interviews im Gedächtnis hatte, schien Blake in Bezug auf seine Anziehungskraft auf Frauen selbstbewusst, fast arrogant. Ein Mann, der wusste, was er wollte, und keinen Zweifel hatte, dass er es bekommen würde. Er hatte jedenfalls nicht schwach oder wie ein Versager gewirkt.

    Horsforth hatte mehrere Anzeigen verfasst, von denen er nach seiner Interpretation der Verhöre glaubte, dass sie den Verdächtigen interessieren würden. Die ersten Versuche hatten viele Antworten gebracht, aber keine von Blake. »Zeigt, wie gut es ihm gelungen ist, sich in die Psyche des Killers zu versetzen«, murmelte Fiona. Aber beim zweiten Versuch gelang es, die Schlinge um das anvisierte Subjekt zu legen. Er hatte auf folgende Anzeige geantwortet: »Junge Frau, 26, schlank, neu in North London, sucht männlichen Begleiter für Gespräche, Restaurant- und Kinobesuche und zum Kennenlernen der hiesigen Szene und Vergnügungsorte. Sinn für Humor. Bitte Bilder beilegen.«
    Blake hatte sich als Mann mit gutem Beruf dargestellt, 29-jährig, mit Interesse an Filmen, Lesen, Spaziergängen in Londoner Parks, dem Damenbegleitung Freude bereitete. Darauf hatte Detective Constable Erin Richards unter Anleitung von Andrew Horsforth geantwortet.
    »Lieber

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