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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Phantasie hat, dass ich mit ihm Erfahrungen machen werde, die mir bis jetzt neu sind.«
    Blake fragte sie gleich, was sie denn meine, und Richards machte, wahrscheinlich auf Horsforths Geheiß, wieder einen Rückzieher und sagte, sie wisse nicht, ob sie das mitten im Regent's Park besprechen könne. Sie erklärte, dass sie nächste Woche nicht da sei, weil sie eine Schulung in Manchester machen müsse, und sie werde ihm schreiben. »Die Situation ist mir hier zu öffentlich«, sagte sie. »Geschrieben kann ich es besser ausdrücken. Wenn du schockiert bist oder für immer die Lust verloren hast, mit mir etwas anzufangen, dann brauche ich wenigstens nicht dein Gesicht zu sehen, oder?«
    Blake schien fast belustigt über ihr Schwanken zwischen Anzüglichkeit und koketter Verschämtheit. »Ich wette, du könntest nichts sagen, was ein Schock für mich wäre«, hatte er gesagt. »Ich verspreche dir, Eileen, was immer du haben willst, ich kann's dir geben. Absolut alles, was immer du willst. Schreib mir den Brief heute Abend, damit ich ihn gleich Montag früh bekomme, und ich garantiere dir, du wirst darauf brennen, postwendend nach London zurückzukommen.«
    Irgendwie zweifelte Fiona daran. Aber sie hatte jetzt keine Zeit für weitere skeptische Gedanken. Kit hatte seinen Computer in die Tasche gepackt, das Schild mit der Aufschrift »Fasten Seatbelts« leuchtete auf, und die Crew begab sich auf ihre für die Landung vorgesehenen Plätze. Berrocal würde sie in der Ankunftshalle erwarten, und ein Auftrag, bei dem sie mit Sicherheit nützlichen Rat geben konnte, würde immer Priorität haben vor einem Fall, der schon von jemand anderem vermasselt worden war.
    Welche perversen Phantasien Francis Blake und Erin Richards auch ausgetauscht haben mochten, sie mussten fürs Erste in der Mappe verschlossen bleiben.

Kapitel 6
    Major Salvador Berrocal erwartete sie nicht im Terminal, sondern er stand tatsächlich vor der Tür des Flugzeugs, als diese geöffnet wurde, wobei er ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden klopfte. Offensichtlich hatte er das Flugzeug benachrichtigen lassen, und ein Steward bat Fiona, gleich mit in den vorderen Teil der Maschine zu kommen, so dass sie vor den anderen Passagieren aussteigen könne. Kit folgte ihr, blitzte den Steward mit seinem nettesten Lächeln an und sagte: »Wir gehören zusammen.«
    Fionas erster Eindruck von dem spanischen Polizeibeamten war, dass er seine ungeheure Energie kaum im Zaum halten konnte.
    Er war mittelgroß, schlank, und er hatte eine blasse Haut und dunkel-blaue Augen, die in ständiger Bewegung waren. Sein anthrazit-grauer Anzug sah aus, als sei er am Morgen frisch gebügelt worden, und seine schwarzen Schuhe hatten einen militärisch perfekten Glanz. Diese beiden Details passten irgendwie nicht zu dem widerspenstigen Schopf welliger schwarzer Haare, die so lang waren, dass sie hinten auf seinen Hemdkragen fielen. Er begrüßte sie mit einem höflichen, aber kurzen Kopfnicken und sagte: »Danke, dass Sie gekommen sind, Frau Dr. Cameron.«
    »Ich danke Ihnen, dass Sie uns abholen, Major. Dies ist mein Lebensgefährte, Kit Martin. Ich habe, glaube ich, erwähnt, dass er mitkommen würde?«
    Kit streckte die Hand aus. »Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Sie brauchen keine Sorge zu haben, ich werde nicht stören.« Berrocal nickte unverbindlich. »Ich habe draußen einen Wagen für Sie«, sagte er zu Fiona. Er streckte die Hand nach ihrer Mappe und ihrem Laptop aus. »Senor Martin, wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnten Sie bitte zur Gepäckausgabe gehen, dort wartet einer meiner Leute auf Sie. Er wird Sie und das Gepäck zu Ihrem Hotel in Toledo bringen.« Er zog eine Karte aus der Innentasche seines Jacketts. »Das ist meine Handynummer. Sie können Frau Dr. Cameron darunter erreichen, sie wird bei mir sein.« Er lächelte ihn kühl an und ging den Gang entlang zum Hauptterminal.
    »Die Freundlichkeit in Person«, sagte Kit.
    »Steht unter Hochdruck, glaube ich«, antwortete Fiona. Sie legte einen Arm um Kit und drückte ihn kurz an sich. »Ruf mich auf dem Handy an, wenn du mich brauchst.«
    Sie gingen los, hinter Berrocal her, wobei Fiona fast laufen musste, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. »Mach dir keine Gedanken um mich«, sagte Kit. »Ich habe ja den Führer.
    Ich werde meine eigenen Untersuchungen in Toledo anstellen.
    Oder ich werde im Hotel am Nachttisch hocken und zu schreiben versuchen.«
    Sie holten Berrocal ein, der bei der Tür zum

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