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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Zusammenhänge so konkret heraus-arbeiten kann, wie Geschworene das gern sehen.«
    Duvall setzte ihr knappes, gespanntes Lächeln auf. »Wir glauben beide, dass dieselbe Person Drew Shand, Jane Elias und Georgia Lester getötet hat. Und wenn es so ist, wissen wir beide, dass der Täter irgendwelche persönlichen, charakteristisches Zeichen bei jedem dieser Verbrechen hinterlassen hat. Sie können diese unsichtbaren Zeichen lesen. Und ich weiß, wie man die Spuren in unwiderlegbare Beweise umsetzt. Machen Sie mit oder nicht?«
    Die zwei Frauen starrten sich über den Küchentisch an. Fiona wusste, es war Zeit, sich ihr entweder anzuschließen oder gar nichts mehr dazu zu sagen. Und dieser Fall ging ihr zu nahe, als dass sie den Gedanken hätte ertragen können, ihn an jemand anderen abzugeben. Sie griff nach den Plastikhüllen. »Ich mache mit«, sagte sie.
    Charles Cavendish Redford lehnte sich gegen die kalte Zellen-wand. Er wusste, es war sinnlos, schlafen zu wollen. Sie würden ihn durchs Guckloch beobachten, einfach warten, bis er einnickte, und ihn dann in der Hoffnung, er sei verwirrt genug, ins Vernehmungsbüro bringen. Dort würde er dann unkonzentriert sein und ihnen etwas erzählen, das nur der Mörder wissen konnte. Darauf würde er aber nicht hereinfallen.
    Das Schöne daran, dass er so viele Krimis und Sachbücher über Kriminologie gelesen hatte, war, dass er alle Tricks ihres Gewerbes kannte. Das Adrenalin würde ihn davon abhalten zu schlafen, und er würde wachsam bleiben. Es gab eine genaue Vorschrift, wie lange sie ihn hier behalten konnten, ohne ihm etwas anzulasten. Was immer sie taten, es würde ihm in den Kram passen. Ob sie ihm etwas vorwarfen oder ob er freigelassen wurde, beides würde in seine Pläne passen, die er sich so sorgfältig zurechtgelegt hatte.
    Es lief alles prima. Diese Kripo-Beamtin war ja ein Geschenk des Himmels. Er konnte sie reizen, und je mehr die Abneigung zwischen ihnen zunahm, desto wahrscheinlicher wurde es, dass sie ihm Georgia Lesters Mord zur Last legte. Er würde seine Stunde im Licht genießen.
    Er hatte keine Angst, dass er für schuldig befunden werden könnte. Dafür war er viel zu klug. So oder so würde er als freier Mann davonkommen. Und dann würden die Verleger sich um sein Werk reißen.
    Er rutschte auf der dünnen Matratze hin und her, passte aber auf, dass es ihm nicht zu bequem wurde. Er lächelte in sich hinein.
    All-zu lange hatte Charles Cavendish Redford sich damit abfinden müssen, dass man ihn überging, bestahl und betrog.
    Bald jedoch würde das Vergangenheit und seine Geschichte in aller Munde sein. Genau wie der Tod von Drew Shand, Jane Elias und Georgia Lester.

Kapitel 44
    Fiona lehnte sich an den Rahmen der Wohnzimmertür. »Duvall will morgen jemanden vorbeischicken, der dich befragen soll«, sagte sie. »Um zu sehen, ob du dich daran erinnerst, dass ein Typ namens Charles Redford dir Manuskripte oder Briefe geschickt hat.«
    »Aber das war nicht der Grund, weshalb sie hier war, oder?«, fragte Kit vom Sofa her, wo er lag.
    »Nein, das ergab sich nur nebenbei.« Sie kam ins Zimmer und setzte sich auf den Sessel, von dem aus sie Kits Gesicht sehen konnte. »Charles Redford. Das ist der Mann, den sie verhaftet haben?«, erkundigte er sich. Er wusste, sie würde ihm den Grund dieses Besuchs nennen, wenn sie so weit war. Bis dann war es ihm recht, das Gespräch so laufen zu lassen, wie es eben lief.
    »Richtig. Kennst du ihn?«
    Kits Stirn legte sich in Falten, als er in seiner Erinnerung nach dem Namen kramte. »Ich habe ein Gefühl, dass er mir vor vielleicht zwei Jahren ein Manuskript geschickt hat.«
    »Was hast du damit gemacht?«
    »Was ich immer mit Manuskripten mache, die mir unaufgefordert zugeschickt werden. Ich habe es mit einem höflichen Brief zurück-geschickt, in dem ich erklärte, leider hätte ich weder die Zeit noch das Fachwissen, um anderer Leute Arbeiten zu beurteilen, und ich schlug ihm vor, er solle zu einem Literaturagenten gehen.« Kit gähnte. »Ich erinnere mich nicht, je wieder von ihm gehört zu haben.«
    »Du hast es nicht gelesen?«
    »Das Leben ist zu kurz.« Er nahm sein Glas, trank den letzten Rest aus und wartete darauf, dass Fiona zum wirklichen Zweck des Besuchs von DCI Duvall käme.
    »Ich fliege morgen früh nach Edinburgh«, sagte Fiona.

    »Drew Shand?«, fragte Kit.
    »Duvall ist der Meinung, es würde sich lohnen, die Zusammenhänge zwischen den drei Morden aufzuspüren und zu dokumen-tieren. Ich

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