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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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weiß nicht, ob es sinnvoll ist. Sie sind in drei verschiedenen Zuständigkeitsbereichen begangen worden, und wie ich die Vorschriften der Rechtsprechung verstehe, kann ein Fall nur an dem der jeweiligen Gerichtsbarkeit unterliegenden Ort verhandelt werden. Und ich bin nicht sicher, wie entgegenkommend jedes Gericht hinsichtlich einer Erlaubnis wäre, Belastungsmaterial zuzulassen, das wiederum mit anderen Fällen zu tun hat. Aber die betroffenen Polizeidienststellen haben einer Zusammenarbeit zugestimmt. Also gehen sie davon aus, dass sie sich lohnen würde, und sei es auch nur, damit sie die Fälle aus ihren Akten streichen können. Duvall scheint zu denken, dass sie eine bessere Chance hätte, Redford wegen des Mordes an Georgia zu belangen, wenn sie ein sich wiederholendes Tatmuster nachweisen kann.«
    Kit drückte sich mit dem Ellbogen hoch. »Wenn die Information, die wir gehört haben, stimmt, haben sie also den richtigen Mann erwischt?«
    »Duvall hält den Verdacht, dass er der Täter ist, für sehr begründet. Und sie ist für den hiesigen Bereich zuständig. Es kann jedenfalls kein Zweifel bestehen, dass er der Verfasser der Briefe ist. Duvall sagt, Stil und zum Teil auch Wortlaut seien praktisch identisch. Und für mich war ihre Erwähnung eines Falls aus den USA sehr peinlich, über den ich gelesen habe. Da hat jemand Drohbriefe geschrieben und danach ein halbes Dutzend Leute umgebracht. Ich gebe zu, ich hatte Unrecht, als ich sagte, ich glaubte nicht, dass dieser Briefschreiber sich bis zum Mord steigern würde.«
    Kit grinste. »Kannst du mir das schriftlich geben?« Fiona reagierte darauf genauso kindisch und streckte ihm die Zunge heraus. »Wann fliegst du also?«
    »Kurz nach neun gibt es einen Flug.«

    »Ich bin froh, dass du dich darum kümmerst. Ich mochte Drew.
    Und Jane. Ich möchte nicht glauben, dass derjenige ungeschoren davonkommt, der sie ermordet hat, wer immer es war. Wenn jemand die Zusammenhänge klar genug belegen kann, um Geschworene zu überzeugen, dann bist du es.«
    Fiona seufzte. »Ich wollte, ich wäre so zuversichtlich wie du. Es wird schwer werden, Beweise hieb- und stichfest zu machen.«
    Sie wandte den Blick ab. »Ich wäre froh, wenn du mitkommen könntest.«
    »Warum? Es besteht doch jetzt keine Notwendigkeit, wo sie Mr.
    Soundso hinter Gittern haben.«
    Da sie nicht richtig ausdrücken konnte, was sie bedrückte, zuckte Fiona die Schultern. »Ich weiß. Ich hätte es einfach lieber, wenn du bei mir wärst, das ist alles.«
    »Ich muss doch das Buch zu Ende bringen«, protestierte er.
    »Du kannst genauso gut in Edinburgh daran arbeiten. Du kannst im Hotelzimmer sitzen und den ganzen Tag schreiben.«
    »So einfach ist es nicht, Fiona. Ich bin ganz durcheinander. Die Sache mit Georgia macht mich total fertig. Ich muss mich im Moment sehr anstrengen, um einfach nur die Worte zu Papier zu bringen. Selbst in meinem eigenen Arbeitszimmer mit meiner eigenen Musik und meinen eigenen Dingen um mich herum. An einem fremden Ort wäre es mir unmöglich, mich zu konzentrieren. Andauernd kommen Zimmermädchen hereingerannt, und als einzige Ablenkung gibt es das Fernsehen. Ich komme nicht mit und damit basta.« Trotzig reckte er das Kinn vor.
    Sollte sie doch anderer Meinung sein.
    Fiona fuhr sich enttäuscht mit der Hand durchs Haar. »Ich will dich nicht allein hier lassen. Nicht, wenn du so aufgewühlt bist.
    Ich kann dir nicht die Unterstützung geben, die du brauchst, wenn ich vierhundert Meilen weg bin.«
    Sie standen auf verschiedenen Seiten des Zimmers und starrten einander an, jeder unnachgiebig auf seiner Entscheidung beharrend. Schließlich schüttelte Kit den Kopf. »Ich kann's nicht. Ich will in meinem Kokon bleiben. Wo ich hingehöre.
    Außerdem sind meine Freunde hier unten. Wir werden zusammenkommen müssen und auf Georgia trinken. Es ist ein Ritual, mit dem wir sie hinübergeleiten, Fiona. Ich muss hier bleiben, um dabei zu sein.« Er streckte die Hand aus und appellierte an sie mit einem flehenden Blick. »Du musst doch meinen Standpunkt verstehen.«
    »Gut, ich seh's ein«, gab Fiona nach. »Ich dachte genauso sehr an mich selbst wie an dich, glaube ich. Ich habe solche Angst um dich gehabt, ich will dich nur bei mir haben, mir vor Augen halten, dass alles wieder in Ordnung ist.« Sie lächelten beide reuig im Bewusstsein, dass ihre Arbeit immer wieder mit der Lebensweise, die sie sich wünschten, in Konflikt kommen würde.
    »Für wie lange wirst du weg sein?«,

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