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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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ein Autofahrer, der einen metallgrauen Geländewagen gesehen hatte, möglicherweise einen Toyota oder einen Mitsubishi, der am Tag von Georgia Lesters Verschwinden hinter ihrem Jaguar angehalten hatte. Der Autofahrer hatte weder Georgia noch den Fahrer des Geländewagens gesehen. Und es gab keinerlei Hinweis, dass Charles Redford ein solches Auto besaß. Sie hatte schon jemanden beauftragt, die Autovermieter zu überprüfen, ob er in letzter Zeit einen solchen Wagen gemietet hatte.
    Duvall drehte das dünne Rinnsal ab und trat aus der Dusch-kabine. Sie trocknete sich ab und zog die einzigen sauberen Kleider aus ihrem Schließfach an, Jeans und ein Sweatshirt mit der Aufschrift »Chicago PD«. Nicht gerade ideal, aber besser als die zerknitterten Sachen, die sie die letzten 36 Stunden getragen hatte. Der saubere Stoff auf ihrer Haut war erfrischender als die Dusche selbst. Ein flüchtiger Blick in den Spiegel, und sie war wieder einsatzbereit.
    Als sie in den Dienstraum zurückkam, spürte sie sofort ein neues Gefühl von Erregung, das über dem Summen der Computer zu vibrieren schien. Sie hatte kaum den Raum betreten, als ein Sergeant schnell auf sie zukam. »Wir haben etwas aus Dorset«, sagte er und konnte dabei eine gewisse Erregung nicht verbergen.
    Duvall bemühte sich, trotz ihrer Müdigkeit zu lächeln.
    »Erzählen Sie es mir«, sagte sie, zog den nächsten Stuhl zu sich heran und setzte sich.
    »Es gibt hinter dem Haus am Ende des Gartenstücks ein Nebengebäude. Sie wussten nicht, dass es zum Ferienhaus gehört, deshalb wurde es nicht untersucht. Jedenfalls hat der Ehemann es einem Polizisten gegenüber erwähnt, und sie haben es vor zwei Stunden aufgebrochen. Dort hat er sie verstümmelt. An der Wand stehen Steinbänke, die voller Blutflecken sind. Und noch besser ist, dass er dort sein Werkzeug hat liegen lassen: Messer, Metallsäge, Meißel, Hammer, alles Mögliche.«
    Duvall nickte. »Hat wahrscheinlich gedacht, das wäre sicherer, als sie bei sich zu behalten und woanders loszuwerden. Ich nehme an, jetzt haben sie ein komplettes Team für die Spurensicherung dort?«
    »Sie untersuchen jeden Zentimeter.«
    »Gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Der Polizist entfernte sich, froh, eine bestimmte Aufgabe zu haben. Den besorgten Blick im Gesicht seiner Chefin hatte er vollkommen übersehen. Zum ersten Mal seit Redfords spektakulärem Auftritt war etwas eingetreten, das nicht zu dem passte, was er gesagt hatte. Sie würde seine Angaben noch einmal überprüfen müssen. Duvall war sich vollkommen sicher, dass er gesagt hatte, er hätte Georgia an »einen Ort gebracht, den er seit Jahren kannte, ein Ort, den sie nie finden würden«.
    Das deckte sich mit dem, was im Buch zu lesen war. Es stand jedoch im Gegensatz zu dem, was die Polizei in Dorset entdeckt hatte.
    Duvall spürte ein Unbehagen in ihrem müden Körper, als werde ihr übel. Was wäre, wenn ihr Instinkt sie getäuscht hätte? Wenn Redford nur jemand war, der Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte? Wenn der Killer noch frei herumliefe? Sie schüttelte den Kopf, wollte diese Möglichkeit nicht zulassen. Es konnte nicht sein. Redford passte so gut, das fühlte sie in ihrem Inneren.
    Aber was wäre, wenn sie sich irrte?
    Zuerst kam der Schmerz. Eine schreckliche Qual, an einer bestimmten Stelle seines Kopfes, rote, gelbe und weiße Wellen-bewegungen hinter den Augen. Als Kit zu stöhnen versuchte, merkte er, dass er den Mund nicht bewegen konnte. Dann tauchten andere Schmerzen auf. Seine Schultern taten weh, die Handgelenke brannten. Er versuchte seine Position zu verändern und merkte, dass er hilflos von der Seite auf den Rücken rollte.
    Seine Hände drückten unangenehm gegen das Rückgrat, und er musste wütend mit den Schultern stoßen, um sich wieder in die weniger schmerzhafte erste Lage zu bringen. Nichts ergab Sinn.
    Die Augen aufzumachen half auch nichts. Die Dunkelheit war fast noch intensiver, als sie es gewesen war, bevor er sich gezwungen hatte, die Augenlider zu öffnen.
    Sein Magen knurrte. Die vom Kopf ausgehenden Schmerz-wellen schienen direkt mit dem Bauch in Verbindung zu stehen und verursachten eine unangenehme Übelkeit. Langsam wurde ihm klar, dass er sich in Bewegung befand, wo immer er auch sein mochte. Jetzt hörte er das leise Brummen eines Motors und das Zischen der Räder auf der Straße. Gedämpfte Stimmen hoben sich davon ab, und er begriff, dass ein Radio lief. Es dämmerte ihm, dass er sich in einem fahrenden Auto

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