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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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befand und der Fahrer Radio hörte.
    Die Erkenntnis brachte bestürzend schnell die Erinnerung zurück. Der Kurier an der Tür mit dem Bücherpaket. Die schnelle Bewegung, die er aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte. Dann nichts mehr, bis jetzt.
    Mit entsetzlicher Klarheit, die ihn für Augenblicke vom Schmerz ablenkte, erkannte Kit das Szenario. Er war in einem Alptraum gefangen, den er selbst erfunden hatte. Er erlebte die Geschichte von Susannah Tremayne, dem zweiten Opfer des Serienmörders, dem er den Namen Blood Painter gegeben hatte.
    Der Killer hatte sie erwischt, indem er sich als Kurier ausgab, der ein Paket abliefern sollte. Dann hatte er sie in seinen Lieferwagen geladen und zu dem Ferienhaus gefahren.
    Vierundzwanzig Stunden zuvor wäre er sich dieser Parallele bewusst gewesen. Niemals hätte er einem Kurier die Tür geöffnet, nicht einmal einem, den er kannte. Aber das war gewesen, bevor man Charles Redford verhaftet und bevor Sarah Duvall Fiona erklärt hatte, der Mörder sei in Haft und das Leben könne in normale Bahnen zurückkehren, ohne dass jeder Augenblick von Angst beherrscht wurde.
    Sie waren einem katastrophalen Irrtum erlegen. Schreck und Entsetzen umklammerten sein Herz. Er wusste genau, was ihm bevorstand. Er hatte ja schließlich das Drehbuch geschrieben.
    Bevor sie Drew Shands Wohnung verließ, sah sich Fiona die Straßenkarte aus seinem Regal mit den Nachschlagewerken an und beschloss, zu Fuß ins Hotel zurückzugehen. Nach einem zügigen Marsch von zwei Meilen durch die Stadt hätte sie vielleicht einen klaren Kopf. Sie ging durch die Straßen der New Town mit den georgianischen Häusern in Richtung Queensferry Road und spürte die feuchte Luft an ihrer Haut und in ihren Haaren. Sie war fast die einzige Fußgängerin auf den Straßen.
    Auf der Dean Bridge genoss sie die Sicht auf die Baumkronen von oben. Hier und da blinkte ein Lichterviereck auf der Rückseite der Häuserblocks der New Town blassgelb durch den leichten Dunst. Die Szene hätte einem gruselig erscheinen können, dachte sie, und wenn jemand mit Kits oder Drews Begabung sie beschrieben hätte, wäre eine Atmosphäre aufgekommen, dass sich einem förmlich die Nackenhaare sträubten.
    Aber nach einem ganzen Tag auf Flughäfen und in einem Büro in St. Leonard's fühlte sie hier eine merkwürdig befreite Stimmung. Es war wie eine kurze Atempause von den Sorgen wegen ihrer Arbeit und um den geliebten Partner.
    Bei ihrem Hotel angelangt, zögerte sie fast hineinzugehen. Die kurze Zeit im Freien hatte sie erfrischt und für Angenehmeres bereitgemacht als die Gedanken an Mord. Die einzige angenehme Aussicht, die der Abend jetzt noch zu bieten hatte, war eine Unterhaltung mit Kit.
    Fiona fragte an der Rezeption, ob eine Nachricht hinterlassen worden sei. Nichts. Sie hatte gehofft, dass er angerufen hätte, um ihre E-Mails zu beantworten. Macht nichts, dachte sie. Sie würde zu Haus anrufen in der Hoffnung, dass er auf den Anrufbeantworter achten und abheben würde, sobald er ihre Stimme hörte. Sie ging hinauf und rief den Zimmerservice an. Während sie wartete, fuhr sie den Laptop hoch und überprüfte noch einmal ihre E-Mails. Nichts von Kit. Das war gar nicht seine Art, dachte sie. Sie hatten keinen Kontakt gehabt, seit sie am Morgen weggefahren war, was eine ungewöhnliche Unterbrechung des gewohnten Rhythmus ihrer Kommunikation war.
    Sie sah auf die Uhr, es war kurz nach neun. Er konnte nicht immer noch bei der Arbeit sein. Eigentlich sollte er das Telefon abnehmen.
    Schnell wählte sie die vertraute Nummer — und verwählte sich.
    Sie musste abbrechen und noch einmal anfangen. Das Telefon am anderen Ende klingelte. Drei, vier, fünf Mal läutete es. Dann der Anrufbeantworter. Seine Stimme auf dem Band konnte jetzt keinen Trost spenden. Sie wartete auf den Piepston. »Kit, ich bin's. Wenn du da bist, nimm ab, bitte ... Komm schon, ich muss mit dir reden ...« Sie wartete vergebens.
    Während sie die Pasta aß, die sie bestellt hatte, und ein Glas Wein trank, blätterte sie noch einmal die Briefe durch, um zu prüfen, ob sie etwas übersehen hatte.
    Als das Telefon läutete, fiel ihr klappernd die Gabel aus der Hand. Hastig ergriff sie den Hörer und sagte: »Hallo?«
    »Hier ist DCI Duvall.«
    Fiona war tief enttäuscht. »Oh. Hallo. Ich hatte jemand anderen erwartet.«
    »Ich wollte wissen, was für Fortschritte Sie gemacht haben«, sagte Duvall unvermittelt.
    Fiona erklärte ausführlich, was sie den Tag über getan

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