Die Erfinder Des Todes
Wasserscheide gewandert, obwohl die Assynt-Region im Westen von Sutherland auf zwei Wandertouren in der Vergangenheit ihr Ziel gewesen war. Sie wusste, wie sich die weiche Heide unter den Füßen anfühlte, und sie kannte den trügerischen Sog des Torfs und das harte Knirschen der uralten Steinschichten unter ihren Schuhen. Wenn sie sich in das Hinterland vorwagen wollte, wo Kits Hütte war, würde sie in Lairg anhalten müssen. Die leichten Schuhe und Stadtkleider, die sie dabeihatte, würden diesem Gelände nicht standhalten.
Lairg erwachte gerade, als sie die Hauptstraße hinunterfuhr. Die Läden öffneten, ein paar Leute waren schon unterwegs und genossen die schwache Wärme des Morgens. Sie fand einen Parkplatz gegenüber einem Geschäft für Bergtouren-Bedarf und sprang aus dem Landrover. Bevor sie in den Laden ging, überprüfte sie, wie viel Platz hinter den Sitzen war. Zusätzlich zu drei Zwanzig-Liter-Kanistern mit Diesel waren ein leichtes Fleece-Hemd und eine Wachsjacke da. Fiona hob das Fleece-Hemd hoch, hielt es sich ans Gesicht und atmete Kits vertrauten Geruch ein. Bitte, lieber Gott, mach, dass es ihm gut geht, betete sie still vor sich hin.
Zögernd legte sie Fleece-Hemd und Jacke wieder hin. Sie waren viel zu groß für sie, aber sie würden es tun, fand sie. Dann ging sie über die Straße zu dem Geschäft. Fünfzehn Minuten später kam sie heraus, trug eine mit Fleece gefütterte Gore-Tex-Hose, einen leichten, aber warmen Pulli mit Rollkragen, eine dunkelbraune Fleece-Mütze, Wandersocken mit extra weichen Sohlen und ein Paar heruntergesetzte Sommerstiefel zum Wandern. Eigentlich waren sie nicht für diese Jahreszeit gedacht, aber so elastisch, dass man sie nicht einlaufen musste, wie es bei einem Paar schwerer Stiefel der Fall gewesen wäre.
Eine vernünftige Anschaffung, da sie nicht vorhatte, weit mit ihnen zu laufen. Sie würden bequem sein, wenn sie laufen oder klettern musste, und das war die Hauptsache. Sie hatte auch ein paar Energieriegel, Wärmekompressen und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung gekauft. Sie konnte sich ganz gut vorstellen, was sie erwartete, und wollte auf alles vorbereitet sein.
Wieder beim Landrover, packte Fiona Kits Fleece-Hemd und die Jacke zu ihrer Ausrüstung und warf ihre abgelegte Kleidung hinter den Sitz. Es gab noch ein Letztes zu tun. Die Zeit war gekommen, sich in allen Einzelheiten an The Blood Painter zu erinnern. Sie musste für das ausgerüstet sein, was sie vorfinden könnte. Sie kaufte einen Bolzenschneider, einen Meißel und einen kleinen, schweren Hammer in der Eisenwarenhandlung.
Für alle Fälle nahm sie noch ein Allzweck-Taschenmesser dazu.
Als sie zum Landrover zurückkam, sah sie, dass sie nicht mehr allein war. Hinter ihr parkte der vertraute Honda. Caroline stand mit starrköpfigem Lächeln und verschränkten Armen an die Mo-torhaube gelehnt. Fiona schloss frustriert die Augen. Als sie auf Hörweite herankam, sagte sie: »Das ist überhaupt nicht lustig, Caro.«
»Ich weiß. Deswegen bin ich ja hier. Wenn du mich nicht mitkommen lässt, dann erlaube mir wenigstens, dich zu decken.
Lass mich dableiben und aufpassen, dass du wieder lebendig da rauskommst. Bitte, ja?«
Fiona machte den Landrover hinten auf und verstaute ihre Einkäufe. Als sie sich umdrehte, sagte sie. »Hast du ein Handy?«
Caroline grinste. »Meinst du vielleicht, hier oben könnte man irgendetwas auch nur einigermaßen empfangen?« Und sie zeigte auf die Berge, die um die Stadt herum aufragten.
Fiona lächelte betreten. »Dumme Frage. Okay. Wir machen es so: Du folgst mir bis zu dem Punkt, wo ich abbiege. Es ist ungefähr eine Meile außerhalb der Stadt. Es hat keinen Sinn, dass du versuchst weiterzufahren. Nach dem, was Kit sagt, ist die Straße zu schlecht für Fahrzeuge ohne Vierradantrieb. Gib mir eine Stunde.« Sie öffnete ihre Handtasche, nahm einen Notizblock und Stift heraus und kritzelte die Nummer von Sandy Galloways Büro und seine Privatnummer darauf. »Wenn ich nicht innerhalb einer Stunde zurückkomme, heißt das, ich brauche wahrscheinlich Hilfe oder ich habe es geschafft, auf Kits Satellitentelefon zur Polizei durchzukommen. In beiden Fällen rufst du diese Nummer an und verlangst Superintendent Galloway. Sag ihm, wo ich bin und was ich mache. Ich habe ihm ein Fax geschickt, aber vielleicht hält er es nicht für dringend. Moment, ich geb dir gleich die Wegbeschreibung.«
Sie machte die Fahrertür auf und griff unter die Karte, um die E-Mail
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