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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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>Sallachy< beschildert ist.« Ja, da war der asphaltierte Weg. Praktischerweise war auf der anderen Straßenseite eine Telefonzelle. Fiona hielt an und zeigte übertrieben deutlich auf das Häuschen. Caroline gab ein Okay-Zeichen mit dem Daumen, deutete auf ihre Uhr und parkte direkt neben der Telefonzelle. Fiona sah nach, wie spät es war.
    9.37 Uhr. Sie hatte eine Stunde Zeit. Sie fuhr los und drehte scharf nach rechts auf den abbiegenden Weg.
    »Fahr auf dem Weg weiter (es ist ziemlich holprig, du wirst verstehen, warum ich dir meinen Landrover leihe), ungefähr fünfeinhalb Meilen.« Sie folgte der Anweisung. Die Straße, die bald zu einem buckligen Weg aus losen Steinen mit einer festen Mitte wurde, lief etwa zwölf Meter oberhalb des Loch entlang; an der steilen Uferböschung wuchsen hie und da Baumgruppen.
    Zu ihrer Linken säumte eine Pflanzung von Nadelbäumen den Weg, die sich über den Hügel hinauf erstreckte, bis der flacher werdende Kamm den Horizont verdeckte. Aber Fiona, die sich jetzt völlig auf das konzentrierte, was ihr bevorstand, hatte keine Augen für die Schönheit der Landschaft um sie herum. Sie kam an einigen kleinen Häusern vorbei, und die Pflanzung lief in einen frei gelegenen, mit Heidekraut bedeckten Abhang aus.

    Kein Lebenszeichen war zu sehen außer der dünnen Rauchfahne eines Torffeuers, die aus einem Kamin stieg.
    Nach etwa einer Meile wurde der Weg steiler, und der Baumbe-wuchs fing wieder an. Aber hier war Mischwald statt der ordentlichen Reihen von Nadelbäumen. Ebereschen, Birken, Erlen und große Gruppen verkrüppelter Föhren wuchsen in dem wie zufällig wirkenden Chaos eines gut gepflegten Waldstücks durcheinander, das vom Weg durch einen hohen Wildzaun abgetrennt war und hier und da hohe hölzerne Tore hatte.
    Nach einer Kurve hörten die Bäume plötzlich auf. Vor ihr lag eine Schlucht, über die eine stabil aussehende Holzbrücke mit beidseitigem Geländer aus Rohren führte. »Du musst eine Schlucht, den Allt a'Claon, überqueren.« Es konnte kein Zweifel bestehen, sie war auf dem richtigen Weg. Als sie halb auf der Brücke war, fuhr Fiona ganz langsam und blickte die fünfzehn Meter an dem zerklüfteten Felsen entlang auf das wild wirbelnde Wasser des Flusses hinunter. Es floss schnell durch die enge Passage, die es sich selbst geschaffen hatte, und wurde zu weißem Schaum, wo es auf Felsbrocken stieß, die ihm in den Weg gefallen waren. Vom strahlenden Sonnenlicht durch die hohen Wände der Schlucht abgeschirmt, hatte es die dunkle, trüb braune Farbe unpolierten Bernsteins.
    Fiona ließ die Kupplung los und fuhr weiter, die Spannung ihres ganzen Körpers übertrug sich auf die Hände, die das Steuerrad wie Klauen umklammert hielten. »Weiter vorn ist eine Gabelung, wo du links abbiegen musst.« Sie bog ab und musste das Steuerrad des Landrovers energisch festhalten, als die Reifen auf dem losen Schiefer rutschten. Es wurde Zeit in den Vierradantrieb zu wechseln, dachte sie, und führte die Prozedur durch, die Lachlan ihr gezeigt hatte. Der Landrover bebte leicht, dann griffen die Räder fester, und sie rollte leicht über die raue Oberfläche hin.
    »Etwa eine halbe Meile weiter ist noch einmal eine Linkskurve.
    Der Weg führt dich auf einer Hängebrücke über die Schlucht zu-rück. Sie ist viel stärker, als sie aussieht, aber fahr lieber nicht schneller als fünf Meilen pro Stunde.« Fiona folgte der Anweisung und fuhr auf die Brücke zu, eine Konstruktion aus schmalen Holzplanken. Diese wurden von Tauen gehalten, die an dicken Pfosten auf beiden Seiten der Schlucht befestigt waren. Ihr Herz klopfte wild. Das Gebilde sah viel zu schwach für das Gewicht eines Landrovers aus. Aber sie musste Kits Worten vertrauen. Sie ließ den Landrover rollen, hielt am Anfang der Brücke an und legte vorsichtig den ersten Gang ein.
    Dann ging es mit kaum mehr als Schritttempo vorwärts. Die Brücke knarrte unheilvoll unter dem vollen Gewicht des Wagens, aber obwohl Fiona spürte, wie sie unter ihr schwankte, hielt die Konstruktion, während sie langsam über die mehr als dreißig Meter breite Schlucht fuhr.
    Als sie wieder auf festem Boden war, stieß sie erleichtert die Luft aus, die sie, ohne es zu merken, angehalten hatte. Sie nahm ihre feuchten Hände vom Steuerrad und wischte sie an den Oberschenkeln ab. »Mist, ich hoffe, ich irre mich nicht«, sagte sie laut vor sich hin. »Und ich hoffe, ich komme rechtzeitig.«
    »Du fährst über den Fluss zwischen den Bäumen

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