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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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unterbrach sie. »Sie sind Kits Mädchen. Natürlich! Ich hätte Sie gleich erkennen können nach dem Bild, das Kit in der Hütte hat. Hey, ist ja prima, Sie endlich mal kennen zu lernen.« Sein Blick ging an ihr vorbei. »Der Mann selber ist wohl nicht dabei?«

    »Nein, eine Freundin hat mich raufgefahren. Ich treffe mich später mit Kit. Ich soll den Landrover abholen. Geht das in Ordnung?«
    »Ja, klar, kein Problem.« Lachlan griff in seine Tasche und deutete an, sie solle weitergehen. »Ich hol nur die Schlüssel.« Er ging an ihr vorbei und schloss das Tor auf. »Sie sind hier drin.
    Bin gleich wieder da.« Er verschwand im Haus, und ein Licht ging an. Ein paar Augenblicke später kam er mit einem Schlüsselbund wieder heraus. »Kommen Sie mit. Der Wagen ist hinter dem Haus. Der Tank ist voll, und die Kanister für den Generator sind mit Diesel gefüllt«, fügte er über die Schulter hinzu, während er sie eine schmale Gasse zu einem unbebauten Stück Land hinter der Garage hinunterführte. Ein halbes Dutzend alte Autos standen kreuz und quer geparkt. Lachlan ging auf einen Landrover zu, der wie ein Überbleibsel aus einem längst vergessenen Krieg aussah.
    »Hier«, sagte er, schloss die Wagentür auf der Fahrerseite auf und trat zurück, damit Fiona einsteigen konnte. »Sind Sie so einen schon mal gefahren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das Vergnügen hatte ich noch nie«, sagte sie ironisch.
    Lachlan erklärte ihr die launischen Eigenheiten und den Vierradantrieb des Landrovers, dann wartete er, während sie ihn aus dem Parkplatz und in die Gasse manövrierte. Schließlich winkte er zufrieden, als sie in den grauen Morgen hinausfuhr.
    Im Gebiet, das der City of London Police untersteht, gibt es 385
    voneinander unabhängige Überwachungssysteme mit Kameras.
    Insgesamt sind 1280 Kameras im Einsatz. Smithfield Market ist sehr gut damit bestückt, und fast jeder Winkel wird von der einen oder anderen Kamera beobachtet. Es ist unvermeidlich, dass manche Kameras bessere Bilder machen als andere, da Licht und Sichtwinkel verschieden sind.

    Einer der ersten Schritte von DCI Sarah Duvall war, sich jedes Videoband der letzten zehn Tage, das zu haben war, zur Polizeistation der City Police in Snow Hill bringen zu lassen, wo sie ihr Einsatzzentrum eingerichtet hatte. Die ganze Nacht hindurch hatten Beamte stundenlang Videoaufnahmen durchgesehen und sich bei der Suche nach Charles Cavendish Redford um Konzentration bemüht.
    Duvall selbst hatte immerhin vier Stunden schlafen können.
    Nachdem sie einen Richter überredet hatten, ihnen zu gestatten, Redfords Haft zu verlängern, hatte sie sich ein Nickerchen erlaubt. Sie war gar nicht erst nach Hause, zu ihrer Wohnung am Fluss auf der Isle of Dogs, gefahren, sondern in ihr Büro gegangen und hatte sich auf dem Zweisitzersofa hingelegt, das sie dort zu genau diesem
    Zweck hatte hinstellen lassen. Vier Stunden waren zwar weniger als das, was ihr Körper dringend verlangte, aber die Ruhepause reichte, um weiterzuarbeiten – wahrscheinlich jedenfalls. Sie war kurz nach sieben wieder in ihrem Einsatzzentrum und schaute sich interessiert die nachts angefertigten Berichte an, um zu sehen, ob irgendetwas aufgetaucht war, das Redfords Beteili-gung an dem Fall bestätigte. Als sie ihn mit dem Widerspruch zwischen seiner Aussage und der Entdeckung des Nebengebäudes konfrontierte, war nicht einmal eine Spur von Unbehagen bei ihm zu bemerken. Er hatte einfach mit den Schultern gezuckt und gesagt: »Wollten Sie nicht genau das?
    Mich bei einer Lüge ertappen? Verbrecher lügen doch, oder?«
    Das bestärkte sie in der Ansicht, dass er vorhatte, nichts auszusagen, was sein Bekenntnis bestätigen würde.
    Früher oder später würde jemand von ihrem eigenen Team oder einer der Kollegen aus Dorset das entscheidende Detail finden, das Redford unbestreitbar mit Georgia Lesters brutaler Ermordung in Verbindung bringen würde. Was das sein würde, war egal, dachte sie deprimiert. Irgendetwas, denn bis jetzt hatten sie nur eine dicke fette Null.

    Als sie einen dicken Stoß anscheinend nutzloser Unterlagen durchsah, rief einer der Männer ihren Namen. Sie blickte auf und bemerkte, dass er den Telefonhörer in der Hand hielt. »Ja?«
    »Können Sie schnell mal in den Videoraum runtergehen, Ma'am? Einer der Jungs dort sagt, er hat etwas, das er Ihnen zeigen will.«
    Duvall war schon zur Tür hinaus, noch bevor der Hörer aufgelegt war. Sie lief im Eilschritt den Korridor zu dem Raum

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