Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
Vom Netzwerk:
packte seinen Mantel. »Ich bin nicht irgendein normaler Polizist. Man muss mich nach Dienstschluss erreichen können.«

    »Mister Unentbehrlich. Du willst keine Freundin, Steve. Du willst ein Publikum.«
    Er steckte Handy und Piepser in die Tasche und ging kopfschüttelnd zur Tür. »Verdammt, ich kann's nicht fassen.«
    »Du hättest mir Bescheid sagen sollen, Blödmann«, rief sie, aber ihr Zorn richtete sich genauso sehr gegen ihre eigene Unüberlegtheit wie gegen seine Verschwiegenheit.
    Seine einzige Antwort war, dass er die Tür zuknallte und ging.
    Als er zum Auto kam, zitterten seine Hände immer noch von dem Adrenalinstoß, den die pure Wut in ihm ausgelöst hatte.
    »Wirklich unglaublich, verdammt noch mal«, murmelte er halblaut, als er sich auf den Fahrersitz warf. Er schaltete den Piepser an. Fünf Kontakte. Steve fluchte leise, während er die Nummern durchlaufen ließ. Zwei von Fiona vom späten Abend.
    Eine von Neil kurz vor elf. Eine von Neil ein paar Minuten nach sechs. »Scheiße, Scheiße, Scheiße«, rief er, als die letzte Nummer sich als die des Assistant Commissioner erwies. Er hatte ihn vor über einer Stunde auf dem Piepser zu erreichen versucht.
    Er schaltete sein Handy an und rief seine Nummer zu Hause an, gab dann die Zahlenkombination ein, mit der er die Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter abhören konnte. Noch einmal Fiona, die ihn dringend bat, sie zurückzurufen. Neil, der Bescheid gab, er habe sich entschlossen, die Nacht über Coyne zu beobachten, nur für alle Fälle. Noch einmal Neil, der berichtete, er habe an Joanne abgegeben und sei dann im Yard, wenn er für eine Verhaftung oder Durchsuchung gebraucht würde. Und eine Botschaft vom AC, der sagte, er erwarte Steves Anruf.
    Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und versuchte sich so weit zu beruhigen, dass er seine Argumentation zur Verhaftung Gerard Coynes vorbringen konnte. Nach einer Minute tiefen Durchatmens fand er, er sei einigermaßen bereit. Er würde eben lügen müssen, seine Batterie im Piepser sei leer gelaufen, ohne dass er es bemerkt hatte. Die Stunde, die er verloren hatte, würde wahrscheinlich keinen großen Unterschied machen. Aber sie hätte einen Unterschied machen können.
    Als er die Nummer des AC wählte, fühlte er plötzlich Bedauern.
    Er hatte so viel Hoffnung für sich und Terry gehabt. Und wie immer war die Sache abgestürzt und im Feuer untergegangen.
    Er konnte nur hoffen, dass er mit Coyne mehr Glück haben würde.
    Vierhundert Meilen entfernt biss Sandy Galloway in der Kantine von St. Leonard's in ein Brötchen mit Speck. Er wartete schon seit fast zwei Stunden auf Fiona Cameron und war nicht gerade erfreut. Die Frau war in voller Panik gewesen, als sie ihn am Abend zuvor angerufen hatte, aber jetzt machte sie sich nicht einmal die Mühe, pünktlich zur verabredeten Zeit zu kommen.
    Sie hatte ihm auch keine Nachricht hinterlassen, weder in der Polizeizentrale noch an der Rezeption ihres Hotels. Das Hotel, für dessen Kosten sein Budget aufkam, erinnerte er sich verärgert.
    Er hatte, wie versprochen, mit Sarah Duvall geredet, hatte sie nach dem Ende des Krimis in Wood Street angerufen. Ein kluges Mädchen war sie. Ausführlich hatte sie berichtet über den Widerspruch zwischen Redfords Aussage und dem, was die Polizei in Dorset gefunden hatte. Sie hatte erklärt, warum sie das ursprünglich nervös gemacht hatte, legte aber dann die Gedanken dar, die sie sich seitdem gemacht hatte. Offensichtlich beruhigte es sie, darüber zu sprechen, und er neigte dazu zu glauben, sie habe sich richtig entschieden.
    Was natürlich hieß, dass Fiona Cameron total auf dem Holzweg war. Galloway war aufgebracht, dass sie sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, ihn über ihre Pläne zu informieren. Auf die Idee, im Faxgerät nachzusehen, das neben dem Schreibtisch der Sekretärin im Vorzimmer stand, war er nicht gekommen.

Kapitel 53
    Die Wegbeschreibung war in ihr Gedächtnis wie die Schrift auf einem Grabstein eingraviert. »Nimm die A 839, wenn du aus Lairg herauskommst.« Aus der Stadtmitte hinaus, über die engen Stellen des Shin, bevor er breiter und zu einem der zwei Flussmündungen am unteren Ende des Sees wurde. Eine kurze Strecke ging es am Flussufer entlang, dann eine Wendung nach Westen, ein runder Hügel lag zu ihrer Rechten. Fiona überprüfte im Rückspiegel, ob Caroline noch hinter ihr war.
    »Ungefähr eine Meile außerhalb des Ortes siehst du einen Weg auf der rechten Seite, der als

Weitere Kostenlose Bücher