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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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herauszunehmen, die sie ausgedruckt hatte – seit jenem Zeitpunkt schien ein halbes Leben verflogen zu sein. Sie hielt Caroline das Blatt Papier hin, dann zog sie es schnell zurück.
    »Warte«, sagte sie. »Du musst mir versprechen, dass du, egal, was passiert, nicht versuchen wirst, mir zu folgen.«
    Caroline nickte zögernd. »Ich verspreche es. Okay?«
    »Aber du musst es auch ernst meinen.«
    Caroline sah Fiona fest und lange in die Augen. »Ich schwöre es bei Lesleys Leben.«
    Fiona senkte zustimmend den Kopf. »Das genügt mir. Wie ich schon sagte, ich sollte in der Lage sein, Hilfe zu rufen, wenn es nötig ist, aber vielleicht kann ich das Satellitentelefon nicht benutzen. Du bist meine Rückendeckung.« Sie gab ihr die Wegbeschreibung und holte tief Luft. »Los geht's.« Sie stieg in den Landrover und ließ den Motor an. Ihre Hände am Steuerrad waren feucht, ihr Magen verkrampfte sich. Sie wusste, die Chancen standen nicht gut für sie. Der Mörder und Kit hatten einen Vorsprung und hätten es schon vor einer Stunde oder mehr zur Hütte schaffen können. Und wer weiß, wo der Mörder von seiner Vorlage abweichen würde. Vielleicht würde er Kit schnell alles Blut auf einmal abnehmen, statt ihn tagelang zu quälen und die damit verbundenen Risiken einzugehen.
    Vielleicht war es bereits zu spät.
    Kaffeegeruch weckte Steve. Er blinzelte, rieb sich den Schlaf aus den Augen und war einen Moment verwirrt, wie man es ist, wenn man an einem ungewohnten Ort aufwacht. Er setzte sich auf und sah Terry mit einem Becher in der Hand am Tisch sitzen.
    »Ich habe mich schon gefragt, ob das vielleicht zu viel für dich war letzte Nacht und du in ein Koma gefallen bist«, neckte sie ihn.
    »Wie spät ist es?«, fragte er. Ihm war nicht bewusst, dass er so lange geschlafen hatte.
    »Zwanzig nach neun.«
    Steve schwang die Beine aus dem Bett und sprang auf. »Du machst Witze«, rief er aus und klang eher verstört als glücklich.
    »Es ist Samstag, Steve. Da schläft man lang.« Sie grinste.
    »Sogar Cops ...«
    »Ich kann nicht glauben, dass niemand angerufen hat. Die Überwachung ... Neil hätte mich verständigen, hätte sich abmelden sollen«, sagte er und sprach mehr zu sich selbst als zu ihr. »Und der Assistant Commissioner, er müsste doch vor zwei Stunden schon angekommen sein.« Er ging zu seinem Handy und Piepser hinüber und starrte fassungslos auf die leeren Displays. »Was ist passiert?«, sagte er, nahm sein Handy und sah es stirnrunzelnd an.
    Terry kam von hinten näher und legte die Arme um seine Mitte.
    »Ich hab sie abgeschaltet. Du musst auch mal loslassen, Steve.«
    Er riss sich los und drehte sich um, sein Gesicht war eine Mischung aus Wut und Ungläubigkeit. »Du hast was?«, rief er.
    Sein Mund ging auf und zu, ihm fehlten tatsächlich die Worte.

    »Die Welt wird nicht untergehen, wenn du einmal eine Nacht nicht zu erreichen bist«, sagte Terry, klang jedoch schon etwas unsicher.
    »Ich bin mitten in einer wichtigen Ermittlung«, schrie er. »Ich habe ein Team, das hinter einem Mordverdächtigen her ist. Mein Gott, Terry, alles Mögliche hätte passieren können. Wie kannst du nur etwas so verdammt Unverantwortliches tun?« Während er sprach, griff er seine Kleider und zog sich Boxershorts und Hose über.
    »Das hast du mir nicht gesagt«, feuerte sie zurück. »Wie soll ich das wissen? Letztes Mal, als wir unterbrochen wurden, ging es nicht mal um deinen Fall. Du hast mir keinerlei Hinweise gegeben, dass du etwas Wichtiges laufen hast.«
    Steve hielt beim Zuknöpfen seines Hemds inne und warf ihr einen empörten Blick zu. »Es ist vertraulich, deshalb hab ich nichts gesagt, ich rede über meine Arbeit nicht mit Unbeteiligten.« Seine Worte waren schneidend wie Peitschen-hiebe. Aber Terry zuckte nicht zusammen; vielmehr fiel ihre Antwort noch bissiger aus. »Außer man heißt Fiona Cameron?«, fragte sie aufgebracht.
    »Darum geht es also hier? Du bist eifersüchtig auf Fiona?«
    Steve konnte kaum glauben, was er da hörte.
    Terrys Stimme wurde leiser, und sie schaute ihn reglos an.
    »Nein, es geht um Vertrauen, Steve. Es geht um Offenheit. Es geht darum, dass du mich nicht wie ein kleines Kind behandelst.
    Du hättest nur irgendwann einmal zu sagen brauchen, dass wir durch wichtige laufende Ermittlungen unterbrochen werden könnten, wenn wir zusammen sind. Verdammte Scheiße«, explodierte sie wieder. »Wie wär's mit ganz normalem Entgegenkommen?«
    Steve fuhr mit den Armen in sein Jackett und

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