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Die Erfinder Des Todes

Die Erfinder Des Todes

Titel: Die Erfinder Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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fragen.«
    »Ja, genau. Und sie sagen es dir bestimmt.«
    »Steve würden sie es vielleicht sagen.«
    Fiona bestätigte die Vernünftigkeit dieser Aussage mit einem Nicken.
    »Und morgen Abend treffe ich ihn sowieso«, fuhr Kit fort. Er nahm die Auflaufform mit dem Gemüse aus dem Ofen und schüttete sie auf den Couscous. Er stellte das Essen mit elegantem Schwung auf den Tisch und setzte sich Fiona gegenüber. »Ich werde Steve bitten herauszufinden, ob Jane Morddrohungen bekommen hat«, sagte er. »Wenn nicht, dann hast du wahrscheinlich Recht, und Georgia und ich sind aus dem Schneider. Und ich verspreche, inzwischen vorsichtig zu sein, ohne Verfolgungswahn zu bekommen. Genügt dir das?«
    Fiona lächelte. »Das ist voll in Ordnung für mich. Aber wenn dich jemand mit dem Messer verfolgt, dann bitte keine Heldentaten. Lauf einfach davon.«
    »Was, du willst nicht, dass ich mich behaupte und meinen Mann stehe?«, witzelte Kit.
    »Ach Gott, nein. Ich habe viel zu viel zu tun, als dass ich mir die Zeit nehmen könnte eine Beerdigung zu organisieren.« Fiona probierte das Essen. »Mmm. Köstlich. Pass auf dich auf, Schatz, ich könnte es mir einfach nicht leisten, für dich in der Küche Ersatz zu finden.«
    Kit tat so, als sei er beleidigt. »Nur in der Küche?«
    »Wenn ich nicht jeden Tag esse, dann sterbe ich«, sagte sie.
    »Ich würde es vermissen, nicht mehr mit dir ins Bett zu gehen, aber es würde mich nicht umbringen.«
    »Meinst du nicht?«, sagte er drohend.
    »Wir probieren es lieber nicht aus.«
    Er grinste. »Gute Antwort, Frau Doktor. Sollen wir also einfach einen ruhigen Abend zu Hause verbringen?«
    »Kit, wir hatten noch nie einen ruhigen Abend zu Haus. Warum sollten wir jetzt damit anfangen?« Sie hob herausfordernd die Augenbrauen. »Aber ich würde es nicht ablehnen, wenn wir uns mal so richtig dumm und dusselig vögeln.«
    »Hast mich wieder rumgekriegt, du raffiniertes Luder.« Kits Grinsen versprach keine Schonung.
    Jane Elias würde bald kalt in der Erde liegen. Sie vergaßen das keinen Augenblick. Die bösen Geister fern zu halten war das Wichtigste, was sie füreinander tun konnten, sie wussten das. Es war, wie schon so oft in der Vergangenheit, das ungeschriebene Gesetz für ihr Bündnis.

Kapitel 22
    Georgia Lester saß am Küchentisch, in den Händen eine Tasse schwachen Earl-Grey-Tee, und starrte abwesend an den schon vom Herbst zerzausten Staudenrabatten vorbei auf die kahlen Apfelbäume am Ende ihres Gartens hinter dem kleinen Haus.
    Sie sah weder die Staudengewächse, die man abräumen musste, noch die Rosen, die der Gärtner nächstes Mal zurückschneiden würde. Das interessierte sie nicht, und es war auch nicht ihre Aufgabe. Sie sah den Garten nur, wenn er schön war.
    Hässlichkeit filterte sie lieber aus ihrer Wahrnehmung heraus.
    Davon war ihr Kopf voll genug, ohne dass sie von außen noch etwas hinzufügte.
    Es war die Ruhe, die sie beim Aufenthalt in ihrem Häuschen hauptsächlich genoss. Georgia Lester zu sein war eine aufreibende Angelegenheit. Es erforderte eine ständige Anstrengung, das Image gepflegter Schönheit und Eleganz aufrechtzuerhalten, das die Welt von ihr erwartete. Natürlich hatte sie diese Erwartung selbst geschaffen. Ihre absichtliche Erfindung einer Person und eines Stils hatte sie aus der Herde hervorheben sollen. Aber das machte es nicht leichter. Und wenn sie in diesen Tagen morgens in den Spiegel schaute, schien es, als rage der Berg der Anstrengungen jeden Tag höher vor ihr auf. Vielleicht war es Zeit für einen weiteren Besuch bei diesem charmanten Mann in der Harley Street, der mit ihrer schlaffen Haut um das Kinn herum so gute Arbeit geleistet hatte.
    Aber hier in ihrem Häuschen konnte sie das Bedürfnis ablegen, die Fassade aufrechtzuerhalten. Na ja, zumindest solange sie allein hier war, verbesserte sie sich in Gedanken mit einem schlauen Lächeln, das ihre Mundwinkel hob. Als Frau brauchte man ja hier und da Zerstreuung, und so ergeben ihr Anthony auch war, konnte er doch nicht ganz den Reiz eines knackigen jungen Körpers und dessen sexuelle Energie ersetzen. Keiner ihrer Flirts dauerte lange, darauf achtete sie. Und sie bedeuteten ihr auch nicht mehr als eine Art Bluttransfusion – etwas, das nötig, aber irgendwie unpersönlich war.
    An diesem Wochenende hatte Georgia jedoch andere Pläne. Sie brauchte sich nicht schick anzuziehen für einen Lover, sondern sie war nur mit Korrekturen beschäftigt. Georgia mochte den

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