Die Erlösung der Frauen (German Edition)
ein Musiker.
Was?
Ja. In so einer Reggaeband.
Mir ist schlecht.
Jetzt sei halt nicht so. Bist du eifersüchtig oder was?
Hast du dich verliebt, damit ich eifersüchtig bin?
Du bist echt scheiße, weißt du das? Meinst du, dass ich mein ganzes Leben hier sitzen will und warten, dass du mal wieder vorbeikommst.
Das hab ich nie gesagt.
Ich will halt auch mal ne feste Beziehung haben. Ist doch nicht so schlimm, oder?
Was denn für ne feste Beziehung? Der will dich doch nur bumsen.
Du bist so ein Arsch! Du willst mich doch auch nur bumsen.
Das ist doch was völlig anderes.
Warum ist das was anderes?
Weil ich kein Reggaemusiker bin. Der Typ ist ein Arschloch.
Du bist echt eifersüchtig, oder?
Nein, du kannst bumsen, mit wem du willst, aber du musst dich doch nicht gleich verlieben. Ich hab gedacht, du bist ein vernünftiges Mädchen.
Du spinnst doch.
Ich meine, was soll denn das jetzt konkret heißen? Willst du mit dem ne Familie gründen?
Nein. Ich will halt einfach nicht mehr allein sein.
Allein?
Du weißt schon, was ich meine.
Donald wusste es wirklich nicht. Aber er hatte auch keine Lust mehr, darüber zu sprechen. Es ist überdies auch ein leidiges Thema mit dem Alleinsein. Wenn es doch der Normalzustand ist, warum wird er pausenlos als etwas Schlechtes dargestellt, etwas, das dem persönlichen Glück im Wege steht? Aber Jenny hatte gewiss keine konkrete Idee davon. Sie wusste selbst nicht so genau, ob die Einsamkeit als solche sie betrübte oder ob sie einfach lieben wollte, nur um des Gefühls willen, damit die Welt zwischen Supermarktkasse und Castingshow nicht ganz so leer erscheint. Letzteres war wohl der Fall und Donald erschien es überaus tragisch, dass ihm nun auch Jenny zu entgleiten drohte, dass die große Erzählung der Liebe sie ihm entriss wie ein gewaltiger Strudel, der alle Weiber in die Tiefe saugt.
Und natürlich war er eifersüchtig. Nicht, weil er Jenny liebte, sondern weil da jemand war, der ihm den Rang streitig machte. Ein Filou, ein Charmeur gar! Jemand, der die gleiche Nische besetzte wie Donald, wenn er sich auch des ausgelutschten Musiker-Klischees bediente. Warum kein Versicherungskaufmann oder Unternehmensberater? Das wäre wenigstens eine klare Entscheidung gewesen.
Aber die Welt war nun mal ein Dschungel voller Konkurrenten und die Wege der Frauen sind unergründlich (meist auch für sie selbst). Es war völlig sinnlos, Jenny davon abbringen zu wollen. Da hätte Donald ihr ganz fürchterliche Zugeständnisse machen müssen. Das war auch durchaus von Jenny so erwünscht, denn indem sie ihm diese letzte Chance einräumte, sich zu binden und für sie zu kämpfen, nahm sie sich selbst die Entscheidung ab, ob Donald ihre Liebe verdient hatte. Donald wusste das und umso mehr wurde ihm klar, dass es seine vorläufig letzte Nacht mit ihr sein würde.
Dieselbe nahm dann allerdings noch einen umso feierlicheren Ausgang, da Jennys Gefühle für den Musiker sie nicht daran hinderten, bald ihren Häschenpyjama abzulegen und Donald ihre gewaltigen Titten hinzustrecken. Ihre Nippel waren lang und dick, er konnte stundenlang an ihnen herum spielen und lecken, ohne sich dabei zu langweilen. Ihre Muschi war so unglaublich feucht, dass man runzlige Finger bekam, wenn man nur kurz hineinfasste. Sie entstammte jenem Blondinengeschlecht, deren Haare und Haut immer stark nach Talg riechen und deren ganzer Körper mit einem hauchdünnen, hellen Flaum bedeckt ist. Sie ließ sich gehen, jaulte wie ein kleines Hündchen, stöhnte wie eine hungrige Kuh, die Finger und Zehen gespreizt, den Kopf nach hinten gerissen, die Augen verrollt, den Mund geöffnet, ihr ganzer Körper bebte. Alles an ihr, jedes kleinste Detail, strahlte einen unbändigen Willen aus, befruchtet zu werden. Dies war ihre Bestimmung und jede Diskussion über Sinn und Unsinn der Liebe war damit hinfällig.
In dieser Nacht nahm Donald sie viermal und er wusste, dass Simone im Nebenzimmer lag und mit weit geöffneten Augen an die Decke starrte. Er fühlte sich schäbig und war dabei so glücklich, wie lange nicht mehr.
// Donald hatte kein Interesse für Bücher. Zeitungen langweilten ihn, so wie alles andere auch, was mit Politik oder Kultur zu tun hatte. Er hatte keinen Fernseher und ging auch nie ins Kino. Eigentlich fehlten ihm daher alle Vorraussetzungen für einen gelungenen Small-Talk. Er hatte bereits in früher Jugend beobachtet, dass die meisten Männer Frauen betören, indem sie möglichst viel plappern und zwar
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