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Die Erlösung der Frauen (German Edition)

Die Erlösung der Frauen (German Edition)

Titel: Die Erlösung der Frauen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucius Forster
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kein Wort miteinander sprachen. Da Alexia mit dem Rücken zu ihnen saß, konnte sie nicht sehen, dass der Mann die ganze Zeit zu ihr herüberstarrte. Es war unschwer zu erkennen, dass sie ihn in irgendeiner Weise erregte. Donald war darüber weder brüskiert noch stolz. Im Übrigen lässt sich auch ohne weiteres behaupten, dass ein vernünftiger Mann keine Eifersucht kennt. Jede Frau im fruchtbaren Alter vermag es, nur durch ihre bloße Präsenz ein Begehren zu entflammen. Wer sich also nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass seine Frau auch von anderen Männern begehrt wird, sollte sich lieber gar nicht erst binden, sonst wird er zweifelsohne wahn- oder trübsinnig. Die Frau kann ohnehin wesentlich besser entscheiden, ob sich in einer Beziehung die Treue lohnt. Daher ist die Eifersucht nichts als eine Angst, die entweder umsonst ist, weil keine Gefahr besteht oder ganz umsonst, weil die Beziehung sowieso im Arsch ist. Eine untreue Frau hat immer einen guten Grund. Ein untreuer Mann hat meistens gar keinen.
    Donald lächelte dem Interessenten am Nebentisch kurz zu, woraufhin dieser betreten den Blick abwandte und bald etwas zu seiner Freundin sagte. Alexia entging dieses Intermezzo keineswegs und sie wagte einen kurzen Blick nach hinten.
    Kennst du die?
    Nein.
    Donald holte seine Zigaretten aus der Tasche und bot Alexia eine an. Sie rauchten und plauderten noch ein wenig über griechischen Wein, Alexias Friseur und über Filme (Donald hatte seit drei Jahren keinen mehr gesehen), sie tauschten sich darüber aus, welches Viertel sie am liebsten mochten und welche Bars und Restaurants darin man unbedingt besuchen müsse, sie überlegten gemeinsam, ob man noch einen Drink bestellen solle, entschieden sich aber dagegen, weil man ja sonst während dem Rheingold ständig aufs Klo müsse. Kurzum, es war ein völlig unbefangenes, wunderbar oberflächliches Oeuvre, ganz nach Donalds Geschmack. Als sie mit dem Aufzug wieder nach unten fuhren, getraute er sich bereits, sie beim Eintreten sanft an der Schulter zu führen. Alexia zeigte dabei keinerlei Reaktion, war also offensichtlich Berührungen nicht abgeneigt. Auf dem Weg durch die Innenstadt bot Donald ihr seinen Arm an, was er natürlich als reine Förmlichkeit und noch dazu als selbstverständlich abtat. Schließlich erfordere so ein Opernabend eben die alte Schule der Galanterie. Gewiss geschmeichelt hakte sich Alexia bei ihm ein und als sie ihm so nahe war, hatte er die Gelegenheit ihr Parfum genauer zu beriechen. Er hatte schon bei der Begrüßung die Marke zu erkennen geglaubt, war sich aber unsicher, da das Parfum nicht mehr im Handel erhältlich war. Er sprach sie darauf an und erfuhr, dass sie es im Internet ersteigert hatte. Es roch sehr süß, ein bisschen fruchtig und erinnerte trotz des hohen Preises streng genommen an den Geruch in einem Bordell im Industriegebiet. Alexia war im ersten Moment ein wenig beeindruckt, dass er die Marke am Geruch erkannte, dann aber wurde sie skeptisch – natürlich ohne es zu erwähnen. Woher mochte er das Parfum kennen? Von einer Ex-Freundin vielleicht? Oder von seiner Mutter? Schwer zu sagen, was schlimmer ist. Aber Donald schwärmte natürlich in den höchsten Tönen.
    Er mimte ganz den Gentleman, führte sie langsam die monumentalen Stufen zum Opernhaus hinauf (sie trug immer noch ihre Flip-Flops), am Eingang vorbei, wobei er den Platzanweiser freundlich grüßte und den ganzen Weg durchs Zuschauerhaus bis in die erste Reihe. Alexia schien das aber überhaupt gar nicht aufzufallen oder zumindest hielt sie es keiner Erwähnung würdig, so als ob man tagtäglich in der ersten Reihe sitzen würde. Ebenso wenig zeigte sie irgendeine Form von Scham oder Betretenheit bezüglich der strafenden Blicke der anderen Operngäste auf ihre Schuhe. Sie bemerkte das einfach gar nicht. Donald war hingerissen.
    Während der dritten Szene ergriff er Alexias Hand und streichelte sie ein paar Mal. Sie ließ es geschehen, blieb aber passiv. Das musste fürs erste genügen.
    Wie ich der Liebe abgesagt, alles, was lebt, soll ihr entsagen!
    Alberich mit Zipfelmütze in einer KFZ-Werkstatt, Loge als Feuerwehrmann und Wotan als Stars&Stripes-beschmückter Uncle Sam – so plätscherte derweil die Inszenierung vor sich hin. Donald blickte immer wieder aus den Augenwinkeln zu seiner Begleitung hinüber, sie machte einen sehr konzentrierten Eindruck, völlig reglos und ihr Mund war ein wenig geöffnet.
    Denn dient ihr Männer erst meiner Macht, eure

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