Die Ernaehrungsfalle
führen. Manche Forscher vermuten, dass einige entzündliche, chronische →Darmerkrankungen mit dem Verzehr von mit schwefelhaltigen Stoffen konservierten Nahrungsmitteln ursächlich in Zusammenhang stehen könnten.
Natriumtartrat (E 335)
→Weinsäure und Tartrate dienen der →Konservierung und →Stabilisierung von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Naturidentisch, Aroma
Als »naturidentisch« werden manche industriellen →Aromen bezeichnet. Naturidentische Aromen können auch enthalten sein, wenn auf der Zutatenliste eines Produktes nur das Wort »Aroma« steht: In diesem Fall sind die verwendeten Geschmacksstoffe »naturidentisch« oder »natürlich«.
»Naturidentisch« bedeutet, dass die für die Geschmacksnachbildung verwendeten Chemikalien irgendwo in der Natur schon einmal vorgekommen sein müssen - das kann in einem Baum, einem Misthaufen, einem Steinbrocken gewesen sein. Mithin bedeutet »naturidentisch« etwa bei einem Hühneraroma nicht, dass die einzelnen Geschmackschemikalien, die dafür verwendet werden, aus dem Huhn stammen. Es bedeutet auch nicht, dass sie in einem Huhn vorkommen müssen. Die verwendeten Chemikalien müssen auch nicht mit dem echten Hühnergeschmack identisch sein. Ein echtes Huhn verdankt seinen Geschmack beispielsweise 600 verschiedenen Substanzen - für ein handelsübliches»naturidentisches« Hühneraroma genügen 12 davon. »Natürliche« Aromen können aus dem jeweiligen Lebensmittel gewonnen werden, sie können aber auch auch aus beliebigen anderen Naturstoffen (etwa →Sägespänen) gewonnen oder mithilfe von Pilzen oder Bakterien erzeugt werden.
Natürliche und naturidentische Aromastoffe dürfen in Europa ohne Zulassung eingesetzt werden. »Künstliche« Aromastoffe sind völlig chemisch, wurden noch nie in der Natur gesichtet und unterliegen einer Zulassungspflicht. Sie dürfen nur in bestimmten Lebensmittelgruppen zur Anwendung kommen und werden daher auch kaum eingesetzt.
Naturland
Naturland ist einer der international agierenden Öko-Anbauverbände. Die Organisation wurde 1982 mit Sitz in Gräfelfing bei München gegründet. Der Verband zählt mit weltweit etwa 50 000 Mitgliedern zu den großen Organisationen des anerkannt ökologischen Landbaus, sie bewirtschaften 400 000 Hektar. Darüber hinaus engagiert sich der →Bio-Verband auch für die ökologische Fischwirtschaft, Waldwirtschaft, für Textilherstellung und Kosmetik. Naturland liefert Kaffee aus Mexiko und Peru, Olivenöl aus Griechenland, Tee von indischen Berghängen, Ananas und andere tropische Früchte aus Uganda, Gewürze aus Sri Lanka.
Neohesperidin DC (E 959)
Neohesperidin dient als →Süßstoff zur Süßung von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.
Nestlé
Der weltgrößte Nahrungskonzern Nestlé (Umsatz 2008: 100 Milliarden Schweizer Franken, 62 Milliarden Euro) ist ein beliebtes Zielobjekt von Kritikern. Im Zentrum standen lange die Verkaufspraktiken für Babymilchpulver (→Säuglingsnahrung) in Entwicklungsländern, aber auch die Verkaufsstrategien für Wasser in Flaschen oder die Äußerungen der Firmenspitze zur →Gentechnik. Der Konzern selbst will sich als Gesundheitsunternehmen positionieren und wirbt daher mit Millionenaufwand für vitamin- oder bakterienverstärkte Produkte. Die Kunden glauben an die →Werbeversprechen, kaufen und sorgen beim Konzern für üppige Profite.
Eines der wichtigsten Zukunftsthemen für den Konzern und seine Kritiker ist der Verkauf von Wasser in Flaschen. Wasser hat für Nestlé eine strategische Funktion: Zum einen ist es ein Geschäft mit wachsender
Bedeutung, in einer Zeit, da es weltweit sogar Kriege ums Wasser geben soll. 100 Millionen Euro etwa hat Nestlé als Werbegeld spendiert für die Einführung des Neuwassers »Aquarel«, das europäische Wasser-Label des Konzerns. In Entwicklungs- und Schwellenländern wird »Nestlé Pure Life« verkauft, das soll in den oft schmutzigen Ländern das Symbol für Sauberkeit und Reinheit werden - und so das Image der übrigen Produkte des Food-Konzerns prägen. Die Aussichten sind riesig: 1,5 Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 80 Prozent der Krankheiten in Entwicklungsländern sind nach Unesco-Angaben auf verschmutztes Wasser zurückzuführen. Kein Wunder, dass die Marke boomt: Weltweit ist Nestlé Waters Marktführer, mit 77 Marken in 130 Ländern und über 17 Prozent Anteil am globalen
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