Die Ernaehrungsfalle
Bisphenol A kann sogar, wie der US-Hormonforscher Frederick vom Saal herausfand, die Nahrungsaufnahme der Menschen schon vor der Geburt komplett umprogrammieren. Frauen mit hohen Bisphenolkonzentrationen im Blut seien im Schnitt schwerer als Frauen mit niedrigen Werten. Kinder von stark BPA-belasteten Frauen werden dicker als die von unbelasteten Müttern.
In vielen Staaten Amerikas und in Kanada ist BPA für Babyflaschen verboten. Die chemische Industrie hält die Chemikalie für harmlos; sie hat eigens eine wissenschaftliche »Task-Force« eingesetzt, die dies nachweisen soll. Die Chemie-Konzerne haben daran ein großes geschäftliches Interesse, allen voran der deutsche Marktführer bei BPA, der Leverkusener Bayer-Konzern.
Auch in Wissenschaftlerkreisen ist die Bewertung umstritten. Im Jahre 2009 etwa verkündeten 33 US-amerikanische BPA-Experten, neuerliche Bewertungen durch die amerikanische Regierung seien »Zeitverschwendung«. Die Chemikalie sei »gut erforscht«. Den obersten Behörden für Nahrungssicherheit in Deutschland und der Europäischen Union gilt Bisphenol A ebenfalls als eher harmlos. »Es besteht keine akute gesundheitliche Gefährdung durch die Aufnahme von Bisphenol A«, urteilte das →Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die höchste deutsche Behörde zur Beurteilung von Lebensmittel-Risiken, in seinem Gutachten vom Oktober 2009. Das Institut, das direkt der Bundesregierung unterstellt ist, steht damit im Einklang mit der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde →EFSA . Sie hatte schon im Jahr 2007 die Vorschriften entschärft und die akzeptable tägliche Aufnahmemenge ( →ADI ) auf 50 Mikrogramm pro Tag und Kilogramm Körpergewicht hochgesetzt, fünfmal mehr als zuvor. Sie hatte sich dabei auf Untersuchungen gestützt, die von der Plastikindustrie gesponsert waren. Der amerikanische Hormonforscher vom Saal hat die Erkenntnisse über Bisphenol A auf mögliche Interessen hin überprüft. Ergebnis: Alle 109 Studien, die den Stoff für bedenklich hielten, kamen von unabhängigen Forschern. Und alle elf Studien, die die Substanz für harmlos hielten, kamen von der Industrie.
Bittermaskierer
Mit bestimmten chemischen Stoffen können die Nahrungshersteller bittere Geschmacksnoten →»maskieren« . Für den menschlichen Körper gelten Bitternoten als Warnsignale. Kinder und oft auch Erwachsene
lehnen solche Nahrungsmittel folgerichtig ab. Die Bittermaskierer tricksen die körpereigenen Warnsysteme aus, indem sie die Wahrnehmung manipulieren. Der Geschmack ist dann weiter vorhanden, und auch seine Ursache, doch der Konsument merkt nichts davon.
Durch die industrielle Nahrungsproduktion mit ihrer Fülle an zugesetzten Chemikalien entstehen oft bittere Geschmacksnoten. Gerade jene Zutaten, die in der →Abspeckindustrie als besonders »gesund« gelten, haben so einen bitteren Beigeschmack: künstliche Vitamine, Mineralstoffe, →Konservierungsmittel , aber auch →Süßstoffe .
Bixin, Norbixin (E 160b)
Bixin ist ein gelb-orangener Lebensmittelfarbstoff. Er kann bei sehr empfindlichen →Allergikern Hautreaktionen, wie Ekzeme und Nesselsucht, verursachen oder zu Asthmaanfällen führen. Der →Farbstoff kann auch →Aluminium enthalten, das im Verdacht steht, Demenzerkrankungen im →Gehirn , wie die →Alzheimer- und →Parkinsonkrankheit , zu fördern, sowie die Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen ( →Kinderwunsch ).
Blutarmut
Blutarmut (Anämie) hat zur Folge, dass die Sauerstoffversorgung des Körpers gefährdet ist. Die Qualität der Nahrung hat dabei naturgemäß großen Einfluss. Vor allem →Eisen spielt eine bedeutende Rolle, aber auch Vitamine. Eine dauerhaft zu niedrige Eisenzufuhr kann zur Blutarmut führen. →Brot , Fleisch, Wurstwaren und Gemüse gelten als die wichtigsten Quellen für das Spurenelement.
Eisen aus natürlichen Lebensmitteln wird besser vom Körper aufgenommen als aus damit angereicherten Produkten, Eisen aus tierischer Nahrung wiederum besser als das Eisen aus Pflanzen. Dabei verbessert →Vitamin C die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln erheblich. Darum empfehlen Ernährungswissenschaftler Vegetariern, zum Essen ein Glas Orangensaft zu trinken oder Salat zu
essen. Der Bedarf eines Babys an diesem Spurenelement ist etwa sechsmal höher als der eines Erwachsenen. Experten beklagen, dass der Fleischgehalt in herzhafter Gläschenkost stetig gesunken sei ( →Babygläschen ).
Borax (E 285)
Borsäure und Borax werden nur zur
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