Die Ernaehrungsfalle
von Meerheim, hat die
Staatsanwaltschaft in Kiel damals eingestellt. Auch ein Verfahren gegen die Firma Eifrisch im niedersächsischen Lohne wurde eingestellt. Diese hatte, wie die Ermittler herausfanden, 1,1 Millionen Eier über Homanns Händlerring aus Luxemburg und den Niederlanden verkauft - und sie zudem mit deutschen Herkunftsnachweisen geadelt. Die Kaufhauskonzerne, die die getürkte Ware schließlich den Kunden verkauften, konnten natürlich ebenfalls nicht belangt werden. »Wir werden ja auch betrogen«, sagte ein Rewe-Sprecher. »Wir haben ja ein großes Interesse, dass uns keiner falsche Eier ins Nest legt.«
Größer noch war ein anderer Betrüger-Ring, dessen Aktivitäten sich offenbar über ganz Europa erstreckten. Er flog im März 2007 auf. »Eier-Superhirn betrog Verbraucher mit 500 Millionen gefälschten Freiland-Eiern«, titelte die britische Times Online . Die Eier aus Hühnerbatterien stammten, so die Ermittler der britischen Behörden, aus zwei europäischen Ländern; eine Spur führte nach Deutschland.
Es sind nicht nur die Großen: Selbst kleine Bauern fangen an zu fälschen. In den Jahren 2005 und 2006 hatte eine Landwirtin in Norddeutschland Käfigeier zu Öko-Ware aufgewertet und an Bioläden und Reformhäuser verkauft - im Lübecker, Segeberger und Plöner Raum, aber auch in Kiel und im Umland, in Neumünster und Rendsburg. Im Februar 2009 wurde sie dafür vom Kieler Landgericht zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung sowie 50 400 Euro Geldstrafe verurteilt.
Eisen
Eisen zählt zu den wichtigsten Stoffen im Essen. Vor allem Kinder benötigen das Metall, unter anderem für die → Gehirnentwicklung . In den → Babygläschen , mit denen die meisten Kinder ernährt werden, ist das Metall indessen nur unzureichend vorhanden. Eisenmangel kann sogar den Intelligenzquotienten absenken. Dagegen sollen Zusätze oder Pillen (»Supplemente«) helfen - was von Experten allerdings kritisch gesehen wird. Denn es ist sehr schwer, die richtige Dosis zu finden, und bei Überdosierung drohen Gesundheitsschäden.
Eisen gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen. Es wird für den Aufbau der Muskulatur und des Gehirns benötigt. Der Bedarf eines Babys an diesem Spurenelement ist etwa sechsmal höher als der eines Erwachsenen. Im zweiten Lebenshalbjahr gehen die Reserven an Eisen in dem kleinen Körper langsam zur Neige. Die Speicher müssen aufgefüllt werden. Immer wieder kritisieren Experten etwa von der Stiftung Warentest den zu geringen Eisengehalt von Babynahrung. Allein zwischen 1989 und 1999 ist der Fleischgehalt in herzhafter Gläschenkost um bis zu 30 Prozent gesunken, fand das Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernährung heraus. Mit dem Fleischschwund im Gläschen habe sich die Eisenversorgung der untersuchten Babys messbar verschlechtert. In den USA leiden nach offiziellen Erhebungen neun Prozent der ein- bis zweijährigen Kindern an Eisenmangel. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung hat einen »Ernährungsplan für das erste Lebensjahr« entwickelt. Darin empfiehlt es, dem Baby als erstes Mahl einen herzhaften Brei mit Fleisch anzubieten - eben wegen des Eisens. Um das Eisen auch bei vegetarischer Ernährung in ausreichender Menge bereitzustellen, sollte, so das Forschungsinstitut, ein fleischloser Brei etwa aus Gemüse und Kartoffeln mit Hafer aufgewertet werden, der viel Eisen enthält. Dazu einige Teelöffel Obstsaft, und das Eisen aus dem Getreide und Gemüse wird vom Körper gut aufgenommen. Denn den Gläschen fehlt auch → Vitamin C - das wird beim Sterilisieren entfernt.
Eisenmangel kann die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie den Wärmehaushalt beeinträchtigen. Auch das optimale Funktionieren des Immunsystems ist eisenabhängig. Bei Kindern kann Eisenmangel die Ursache für ein verzögertes Wachstum sowie Störungen bei der Intelligenzentwicklung sein. Eine dauerhaft zu niedrige Eisenzufuhr oder auch erhöhte Verluste, zum Beispiel durch starke Blutungen, können zur Eisenmangelanämie (Blutarmut) führen. Eisenmangel beeinträchtigt auch die Funktion bestimmter → Enzyme und Neurotransmitter, die wichtig für Lernprozesse sind, und kann Ursache für eine Sauerstoffunterversorgung des Gehirns sein, denn Eisen
ist Bestandteil des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen, mit dem der → Sauerstoff im Körper transportiert wird.
Dass Eisenmangel dem Gehirn schadet, ergab eine Studie mit 164 britischen Teenagerinnen im Alter von elf bis 18 Jahren,
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