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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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treffen und…« . . “
    Emerland schüttelte den Kopf. Chester blickte aus dem Autofenster auf die Sterne draußen. DeWalt fragte: »Und was, Tamara? Sie rennen hier offene Türen ein. Sie sind der einzige Experte, den wir hier jemals haben werden.«
    »Dann werden sie zu einem Gott.«
    »Verdammte Scheiße«, sagte Chester.
    Sie fuhren schweigend weiter, als sich die Straße in Richtung Sugarfood zu schlängeln begann.
     

 
    SIEBZEHNTES KAPITEL
     
    »Warum haben Sie mir das nicht früher gesagt?« Virginia Speerhorn drückte ihren gefeilten Daumennagel in ihre Handfläche, um durch den Schmerz ihren Ärger besser kontrollieren zu können.
    »Ich habe mir nicht gedacht, dass es eine große Sache ist. Nur ein Bericht über einen versuchten Überfall. Und Sie haben ja schon genug zu tun, mit dem Blütenfest und so.«
    »Und jetzt habe ich noch mehr zu tun, wenn ich mir einen neuen Polizeichef suchen muss, Crosley«, sagte Speerhorn aufgeregt in den Telefonapparat. Sie konnte zwar nicht ihren durchdringenden Blick benutzen, aber sie konnte Sarkasmus versprühen. »Sie wissen ganz genau, dass ich über diese Dinge informiert werden möchte.«
    »Das tut mir Leid, Frau Bürgermeister. Ich wollte Sie zu Hause nicht stören…«
    »Sie wollten mich nur nicht in Rage bringen. Wollten mich bloß nicht verärgern, richtig?«
    Am anderen Ende der Leitung war Stille. Virginia wusste, dass Crosley jetzt mit seiner freien Hand über seinen fetten Bauch streicheln würde.
    Das Blütenfest war nur noch wenige Stunden entfernt und sie wollte den tausenden Besuchern frisch und voll Energie gegenübertreten. Obwohl sie ihr eisernes Regiment über Windshake genoss, spielte sie auch mit dem Gedanken, einmal auf Landesebene zu kandidieren. Crosley hatte sie kurz vor Mitternacht angerufen und dabei ihre Überlegungen zur morgigen Garderobe gestört.
    »Und haben Sie bis jetzt Meldungen über abgängige Personen erhalten?«, fragte sie und lenkte damit Crosleys Aufmerksamkeit wieder weg von seiner Leibesfülle.
    »Ah, ja. Erstens, Kyle Emerland. Sie wissen schon, der Bautycoon.«
    »Natürlich kenne ich ihn.« Es war für sie eine Frage der Ehre, alle Prominenten zu kennen.
    »Sein Assistent hat um neunzehn Uhr angerufen. Sagte, dass Emerland nicht zu einer Besprechung erschienen ist und auch einem Abendessen mit Investoren von außerhalb ferngeblieben ist. Der Assistent sagte, Emerland verpasste sonst keinen einzigen Termin. Geht aber auch nicht an sein Handy.«
    »Wann wurde er zuletzt gesehen?« Virginia Speerhorn war froh, dass die Lokalzeitung nur zweiwöchentlich erschien und die nächste Ausgabe erst nach dem Wochenende fällig war. Und Dennis Thorne vom Lokalradio würde jede Geschichte zurückhalten, wenn man ihm klarmachte, dass ihm das eine schlechte Arbeitsbeschreibung einbringen könnte. Keine negativen Schlagzeilen bis nach dem Blütenfest.
    »Der Assistent sagte, Emerland wollte einen Kerl namens Chester Mull besuchen, um mit ihm am Nachmittag über ein Angebot zu sprechen. Mull lebt da oben, am Bear Claw.«
    »Das ist schon außerhalb der Stadtgrenzen. Haben Sie Mull kontaktiert?«
    »Auch keine Antwort. Ich habe aber einen Beamten da hinaufgeschickt, obwohl es eigentlich schon Landessache wäre. Der Kollege fand ein Auto, das auf dem Dach lag, aber es war nicht das von Emerland. Gehörte einem Nachbarn namens DeWalt. Auf dem Grundstück war niemand zu sehen. Nur ein Pickup. Ich habe das Kennzeichen überprüfen lassen und das Auto gehört Mull.«
    »Da stimmt etwas nicht. Ich nehme an, Sie suchen noch weiter?«
    »Natürlich, aber wir haben nur drei Männer, äh Beamte, die Dienst machen. Zwei überwachen in der Innenstadt die Vorbereitungen für das Fest. Alle anderen haben heute Nacht frei, weil sie morgen auf dem Blütenfest eine volle Schicht haben.«
    »Alarmieren Sie ein paar. Ich genehmige die Überstunden persönlich. Sonst noch jemand abgängig?«
    Virginia hoffte, dass das nicht zu einer Gewohnheit wurde. Die meisten Abgängigen tauchten am nächsten Morgen wieder auf, meistens mit einem idiotischen Grinsen und einem ordentlichen Kater oder sie wurden in einem Motel aufgestöbert, das die Zimmer stundenweise vermietet.
    »Eine gewisse Tamara Leon«, sagte Crosley. »Unterrichtet in Westridge. Ihr Ehemann sagt, er habe von ihr den ganzen Tag kein Lebenszeichen bekommen. Er hat schon die Uni angerufen und all ihre Freunde, aber niemand hat sie gesehen. Aufenthaltsort weiter unbekannt. Außerdem ist noch ein

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