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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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grüßen.«
    Junior wurde jetzt auch neugierig. Er wollte keine Gelegenheit verpassen, seiner bekloppten Realität zu entfliehen. Was konnte ihm schon passieren?
    Es war fast so, als ob Wade seine Gedanken lesen könnte, denn er sagte jetzt, »Was soll dir schon passieren können?«
    »Ich könnte sterben.«
    »Na und? Im Himmel gibt´s Gras und in der Hölle gibt´s Schnaps. Was hast du denn zu verlieren?«
    »Nichts, du hast Recht.«
    Er nahm die Pilze, die Wade auf dem Baumstamm gelassen hatte. Sie waren ganz leicht und sahen völlig ungefährlich aus. Sie würden schon nicht schlimmer als Dope sein. Sein Vater hatte immer gesagt, dass die Natur schon wusste, was sie machte.
    Junior steckte die Pilze in seinen Mund und biss zu. Seine Geschmacksknospen wurden von einem extrem bitteren Geschmack überrollt.
    Wow Mann, Wade sagt etwas aber seine Worte sind so undeutlich und weit weg und sie passen nicht zu den Bewegungen seiner Lippen und der Wind malt meine Haut an und ich kann jedes Haar auf meinem Körper spüren und dieser Baum hat so viele kleine Flecken auf seiner Rinde, alles lebt hier, die Blätter winken mir zu und der Baum schlängelt sich wie eine Schlange und der Himmel ist ein Ozean, den man verkehrt anschaut und ich kann darin schwimmen und Wade lächelt und ich dachte, er hat gesagt, es dauert eine halbe Stunde, bis es zu wirken beginnt, und jetzt waren es nur Stunden oder Sekunden aber das ist egal es fühlt sich an wie JETZT und ich falle in die orange Sonne und diese Weinreben halten mich zurück und warum zum Teufel halten sie mich zurück und Wades Augen leuchten, er hat mir nicht gesagt, dass das so seltsam wird, kein Wunder, dass diese Hippies so komisch sind, das kann gar nicht wahr sein aber was ist schon wahr und ich möchte meine Arme heben, aber diese Kletterpflanzen halten mich zurück, aber meine Arme sind jetzt die Reben und die Reben sind Finger, die sich in die Erde bohren und ich bin der Dreck und die Bäume und so weit bin ich von den Sternen gekommen, dass ich jetzt die Bäume essen muss, die ich selber bin und ich bin Shu-shaaa und ich muss mich ernähren, damit ich nach Hause gehen kann und Wades Augen leuchten grün und er ist ein Teil von mir und wir sind alle Kinder von den gleichen Eltern und ich bin richtig high und ich beiße in die Bäume und ich sauge das Leben mit meinem Mund auf und ich komme aus dem Weltall um die Bäume zu essen und ich bin hungrig und das ist der Wind in meiner Kehle und nicht mein Herz, weil mein Herz nicht mehr schlägt und das ist wirklich komisch, denn ich komme aus dem Weltall um das Leben zu fressen und mich selbst zu fressen, weil ich die Erde bin, so dass ich nach Hause gehen kann und
    Ich bin Shu-shaaa Mull aber was zum Teufel ist Shu-shaa das bin ich das ist der Baum das ist der Himmel der den verdammten Himmel ausfüllt und
    Ich kann das Ende nicht mehr spüren wo meine Haut war und ich kann nie mehr zurückkommen bis alles Shu-shaaa ist und ich komme aus dem Weltall um die Bäume zu fressen und ich muss mit dem Strom mit in Richtung Nichts und Allem und immer alles gleichzeitig und ich bin echt high
     

 
    ZWÖLFTES KAPITEL
     
    »Das ist ein wunderbarer Platz, Bill«, sagte Nettie. Bill blickte ihr in die Augen, als er ihr dabei half, die Picknickdecke auf dem sonnenwarmen Klee auszubreiten.
    Sie befanden sich auf einer sonnigen Anhöhe, von der aus man das grüne Flusstal überblicken konnte. Über ihnen reckte sich das raue Gesicht des Bear Claw in den Himmel. Der Berg war grau, felsig und abweisend. Weiter südlich waren am Horizont die weicheren Umrisse des Fool´s Knob und des Antler Ridge zu sehen. Die Bäume um sie herum trugen ihre neuen Blätter und Knospen wie königliche Schmuckstücke.  Aus dem Wald schoss plötzlich ein Schwarm schimpfender Spatzen heraus, die mit seltsam gebogenen Flügeln knapp über das Gras flogen.
    Bill glättete mit einer Hand die Decke und setzte sich neben Nettie. Er roch den Löwenzahn und den wilden Zwiebel, Brathühnchen und Himbeertörtchen. Er hatte eigentlich bei einem Supermarkt stehen bleiben und Fertiggerichte für das Picknick kaufen wollen, aber Nettie hatte darauf bestanden, das Essen zu besorgen. Und sie selbst sah auch ganz appetitlich aus, in ihrer lila Bluse und dem hellen Rock. Dazu hatte sie ihr Haar mit einem gelben Schal zu einem Pferdeschwanz gebunden. Kleine Locken, die sich nicht bändigen ließen, umkosten ihre Wangen.
    Denk nicht daran.Verfolgt dich der Teufel sogar bis

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