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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Spanier, so gab es ein einziges Mittel, sich in ihr auf jeden Fall zu halten: die Beherrschung des Salzsees durch eine genügende Binnenflotte. Die Unternehmung konnte im übrigen nicht eher beginnen, als bis sein Heer neu bewaffnet, auch mit Geschützen, völlig wieder erstarkt und in sich einig war.
    Die ungeheuren Schwierigkeiten dieser Aufgabe begannen in der Tat im eigenen Heere. Ein ziemlicher Teil der Offiziere und der Mannschaft war mißvergnügt. Man hatte keine Lust, eine Sache, die so viel Not und Tod und so wenig klingenden Lohn gebracht hatte, unter erschwerten Umständen noch einmal ganz von vorn anzufangen. Allgemein ersehnte und forderte man den Rückzug nach dem Hafen. Es ging Cortes wie Alexander dem Großen im Fünfstromlande Indiens, aber der spanische Eroberer dachte nicht daran, umzukehren. Selbst als man ihm eine Beschwerdeschrift überreichte, unter deren zahlreichen Unterschriften die des Duero obenan stand, wankte er keinen Augenblick. Nach Verakruz zurückzuweichen, dünkte ihm der Anfang vom Ende zu sein. Und so erwiderte er den Mißvergnügten, er hege die Meinung, es sei dem Heere eines Volkes, das in ganz Europa den Ruf unvergleichlicher Tapferkeit habe, unwürdig, ein einmal begonnenes kriegerisches Unternehmen auf dem halben Wege aufzugeben. Kastilische Ritter und Soldaten hätten bisher die rühmliche Gewohnheit des Durchhaltens gehabt. Nach dem Meere zu fliehen, müsse vonFreund wie Feind als Schwäche und Feigheit aufgefaßt werden. Es gäbe nur einen Weg, die vom Mißgeschick bedrohte Waffenehre zu retten: den Vormarsch und den Angriff. Indessen er wolle niemanden mit Zwang unter seiner Fahne halten, der die Bequemlichkeit am heimatlichen Herde dem Ruhme vorziehe, ein großes Werk mitvollbracht zu haben. Wer es mit seiner Ehre zu vereinbaren wisse, der solle in Gottes Namen seinen Feldherrn und seine Kameraden verlassen. Er werde sich an der Spitze einer kleinen Schar tapferer und getreuer Herzen stärker fühlen als umgeben von einem Schwärme kleinmütiger und zaghafter Leute.
    Die Alte Garde des Eroberers war durch solche Worte sofort beschwichtigt. Nicht so die ehemaligen Soldaten des Narvaez, aber auch diese schwiegen zunächst. Cortes griff zu seinem erprobten Mittel. Er begann seine Truppen dem verderblichen Müßiggang durch kleinere und größere Streifzüge zu entziehen. So kam die Unternehmung gegen Tepeaka zustande, die Hauptstadt eines nicht unbedeutenden Stammes.
    Dieser lag seit alters her mit den Tlaskalanern in Feindschaft. Vor der Noche triste hatte er die Oberherrschaft der Spanier wie so viele andere Stämme anerkannt, um sich Ruhe und Frieden zu wahren. Nach dem Rückzuge der Eroberer jedoch hatte er, wiederum aus Furcht und Vorsicht, von neuem zu den Mexikanern gehalten. Diese an und für sich ganz natürliche Wandlung erklärte Cortes für Verrat und Abfall. Überdies waren in der Zeit der allgemeinen Unruhe zwölf Spanier im Gebiete von Tepeaka umgebracht worden.
    Cortes rückte mit allen seinen Truppen nebst 4000 Tlaskalanern aus, schlug die Tepeakaner in zwei Gefechten und unterwarf sich ihr Gebiet. Die männlichen Einwohner des Landes wurden zu Sklaven gemacht. Es wurde ihnen im Namen des Kaisers und des christlichen Glaubens mit glühenden Eisenstempeln ein G (Guerra=Krieg) auf den Leib gebrannt. Damit war der Anfang zur Nachahmung der auf denInseln so berüchtigten Repartimientos gemacht. Die Weiber, soweit sie noch jung und annehmbar waren, verfielen der verliebten Soldateska.
    Tepeaka ward nunmehr das Hauptquartier der Spanier. Von hier aus traf Cortes seine weiteren großen Vorbereitungen. Er taufte den Ort Segura de la Frontera (d. h. Grenzburg). Heutzutage ist die einst blühende Stadt zum kleinen Dorfe herabgesunken, das wieder den ursprünglichen Namen Tepeaka hat. Die Entfernung von Mexiko nach Tepeaka beträgt in der Luftlinie 140 km; die von Mexiko nach Tlaskala nur 95 km. Offenbar wollte Cortes der Stadt Tlaskala nicht länger zur Last fallen. Es lag ihm ungemein daran, sich die bewährte Bundesgenossenschaft dieses Kleinstaates zu erhalten. In Tepeaka konnten die Spanier viel mehr tun und lassen was sie wollten. Überdies lag es in einer sehr fruchtbaren Gegend.
    Von diesem neuen Stützpunkt aus unternahm Cortes eine Reihe von kleinen Unternehmungen gegen etliche mexikanische Grenzvesten. So fiel Quauquechollan (heute Huaquechula), am Südhang des Rauchenden Berges, 38 km von Tepeaka entfernt. Sodann Itzokan(Izzuakan). Bald stand das ganze

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